836 Kohlenbergbau. Zahlstellen: Teplitz: Gesellschaftskasse; Dresden u. Berlin: Dresdner Bank; Berlin: Berliner Bank-Institut Joseph Goldschmidt & Co.; Wien: Joh. Liebieg & Co.; Prag: Böhmische Unionbank; Coblenz: Joh. Pet. Clemens; Hannover: Gottfried Herzfeld. Grube Leopold bei Edderitz, Aktiengesellschaft in Edderitz bei Cöthen, Anhalt. Gegründet: 7./11. 1889. Letzte Statutänd. v. 19./3. 1900. Zweck: Braunkohlenbergbau, ins- besondere auf der ab 1./1. 1889 für M. 3 030 000 erworbenen Grube Leopold bei Edderitz, woselbst eine neue Schachtanlage Sommer 1901 fertiggestellt wurde. Auf dem Gebiete der neuen Schachtanlage wurden 1901 an 6441 qm Acker erworben. Der Vorrat an Kohlen in den in Betracht kommenden Feldern der neuen Schachtanlage wird auf mehr als 120 000 000 hl geschätzt und für mind. 25 Jahre reichen. Die Aufwendungen für die neue Schachtanlage betrugen 1901 M. 71 383. Seit 1893 auch Brikettfabrikation in 1897 wesent- lich erweiterter Brikettfabrik. Der Ges. wurde 1898 das Bergwerkseigentum auf 5 neue, 10 000 000 qm grosse Mutfelder Leopold III–VII in den Gemarkungen Maasdorf, Reins- dorf, Baasdorf und Edderitz verliehen, ebenso 1901 auf 3 Maximalfelder von je 2 000 000 qm Grösse in Piethener, Cattauer, Werdershausener und Edderitzer Flur. Produktion: 1895 1896 1897 1898 1899 1900 1901 Förderung . hl 3 182 280 3 113 190 3 269 630 3 345 070 3 194 040 3 174 559 3 235 096 Absatz .. „ 3 102 171 3 047 539 3 195 515 3 267 138 3 118 916 3 078 220 3 144 081 Briketts . . t 29 844 28 322 28 409 44 042 46 119 52 248 49 690 Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März-April in Edderitz, Cöthen oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Entschädigung von M. 6000), Rest zur Verf. der G.-V.; aus dem Spec.-R.-F. kann die Div. auf 6 % ergänzt werden. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grubengerechtsame 2 300 000, Grundstücke 204 608, Ge- bäude 73 000, alte Schachtanlage 16 000, do. neue 210 000, Eisenbahn 130 000, Maschinen 4000, Utensil. 1, Material. 12 207, Kohlenhalden 741, Brikettfabrik 260 000, Brikettlager 15 393, Effekten 206 120, Bankguth. 391 920, Debit. 79 555, Assekuranz 906, Eisenbahn- unterhaltung 1185, Wechsel 50, Kassa 21 449. Passiva: A.-K. 3 000 000, Amort.-Kto 381 000, R.-F. 119 039, Spec.-R.-F. 90 000, Kredit. 62 571, alte Div. 70, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 10 100, Gewinn 264 354. Sa. M. 3 927 136. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 404 200, Steuern 64 314, Knappschaftskassen u. Berufsgenossenschaft 19 600, Handl.-Unk. 20 852, Assekuranz 1916, Abschreib. 206 293, Gewinn 264 354 (davon R.-F. 12 943, Spec.-R.-F. 10 000, Div. 210 000, Tant. 18 178, Beamten- u. Arb.-Unterst.-F. 4900, Vortrag 8333). – Kredit: Vortrag a. 1900 5485, Kohlen 588 288, Briketts 371 070, Zs. 1657, Kursgewinn 6835, Materialienverkauf 3567, Pacht 4627. Sa. M. 981 529. Kurs Ende 1889–1901: 117.80, 90.50, 75.50, 55.75, 80.25, 93.50, 112.75, 110, 109.25, 105.75, 98.75, 100, 94.80 %. Aufgelegt am 11./12. 1889 zu 120 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1889–1901: 6½, 5¾, 6, 3½, 4½, 5½, 6, 5¼, 5½, 5½, 6, 7, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Bode. Prokuristen: Friedr. Pfister, Aug. Schönemann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Exc. E. von Krosigk, Rathmannsdorf; Bankier Herm. Baschwitz, Bankier Ad. Philipsthal, Bankier Ludw. Born, Berlin; Bankier Calm, Bernburg; Amtsrat Max Hildebrandt, Baasdorf. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Born & Busse; Dessau: Anhalt-Dessauische Landesbank: Cöthen: Lüdicke & Müller; Bernburg: Levi Calm & Söhne; Magdeburg: Magdeb. Bankver. * Essener Bergwerksverein „König Wilhelm' zu Essen in Borbeck. Gegründet: Am 6. April 1872. Letzte Statutenänd. vom 24. Febr. u. 21. Juli 1900. Zweck: Ausbeutung von fünf 1 455 116 Q-Lachter grossen Steinkohlenfeldern im Revier West-Essen mittels der Tiefbauanlagen Neu-Köln und Christian-Levin. Die Werke gehörten ursprünglich zu den Berechtsamen und Anlagen des Kölner Bergwerksvereins und wurden 1871 von einem Konsortium für M. 1 875 000 angekauft. Die neue Gewerk. schaft wandelte sich sodann in eine A.-G. um. Auf Zeche Christian-Levin wurde 1901 ein saigerer Schacht abgeteuft, dessen Tiefe 138 m beträgt. 1889 wurden die Nachbar- zechen Wolfsbank und Neu-Wesel bei Borbeck mit je 3 alten Geviertfeldern un 3 Schachtanlagen für M. 1 000 000 in Grundschulden u. M. 3 000 000 in Aktien erworben. Die Verkäufer gewährten auf die Aktien ein Agio von 15 % = M. 450 000 zu gunsten des R.-F. Zeche Wolfsbank besitzt eine Kokerei von 100 Öfen. Der alte Schacht von