―――‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚‚ =――――――――――fZ――――――ffZ――33 3 844 Kohlenbergbau. Anhaltische Kohlenwerke in Frose in Anhalt mit Zweigstellen in Reppist und Gross-Raeschen bei Senftenberg. Gegründet: 5./2. 1881. Sitz bis 1./7. 1884 in Berlin. Letzte Statutänd. 4./3. 1899 u. 22./5. 1902. Zweck: Erwerbung, Ausbeutung und Betrieb von Braunkohlenwerken, Herstellung und Ver. wertung von Fabrikaten aus Braunkohlen, sowie Erwerb, Einrichtung und Betrieb aller industriellen Anlagen und Handelsgeschäfte, die sich dem Betrieb von Braunkohlenwerken anlehnen; insbesondere Betrieb und Ausbeutung des Braunkohlenbergwerks „Ludwigé bei Frose nebst Brikettfabrik, übernommen von der Gewerkschaft der Zeche Anhalt bei Frose ab 1. Jan. 1881 mit allen Anlagen, Beständen, Forderungen und Verbindlichkeiten für M. 1 200 000 in Aktien. Die Abbau-Berechtsame umfassen ein Areal von ca. 3000 Morgen. Der Abbau erfolgt mittels 7 Schächten, von denen 3 der Förderung, 2 der Wasser- haltung und 2 der Wetterführung dienen; eine der Ges. gehörige Eisenbahn verbindet die Anlage mit der Station Frose. Ein Teil des Feldes wird durch Tagebau ausgebeutet. Die G.-V. vom 6. Mai 1889 genehmigte den Ankauf der Braunkohlenwerke der Marien- grube Gruhl & Co. bei Senftenberg ab 1. Jan. 1889 für M. 2 300 000. Die Mariengrube besitzt 2 Kohlenfelder: das Südfeld bei Reppist von 111,2438 ha und das Nordwestfeld bei Klein-Räschen von 116,7752 ha und 15 resp. 16 m Mächtigkeit. Der Abbau des Süd- feldes erfolgt durch 2 Förder- u. 1 Wasserstollen (der obere 3.] Stollen ist abgebaut) mittels Kettenförderung durch 2 Betriebsmaschinen mit 2 Dampfkesseln; auch Tagebau. Die Kohlen werden grösstenteils zu Briketts verarbeitet in 2 Fabriken, von denen die ältere 6 Dampf- tellertrockenöfen à 17 Teller, 4 Dampfkessel und 3 Pressen, die neuere 9 Dampfteller- trockenöfen à 21 Teller, 7 Dampfkessel und 6 Pressen enthält. Die Werke besitzen Eisenbahnanschluss nach Senftenberg. Im Nordwestfelde ist ein Wasserstollen, Tagebau und eine weitere Brikettfabrik mit 8 Trockentelleröfen, 8 Dampfkesseln und 6 Pressen, sowie mit Eisenbahnanschluss nach Gross-Räschen etabliert und 1896 eine zweite Brikett- fabrik mit 2 Pressen angelegt, die im Febr. 1897 in Betrieb kam. Auf dem Südfelde bei Reppist kam 1899 ein Kohlenfeld von ca. 140 ha in Zugang; dasselbe birgt beste Kohle für eine starke Förderung auf eine grosse Reihe von Jahren. Angelegt wurde eine 200 HP. starke elektrische Centrale. Auf dem Nordwestfelde bei Klein-Räschen wurde 1899 eine kleine Ziegelei mit einem deutschen Ofen für ca. 1 000 000 Jahresproduktion Steine für den eigenen Bedarf errichtet. 1901 wurden daselbst 10 neue Arbeiterwohn- häuser fertiggestellt, sodass es deren jetzt 18 giebt. Die Zugänge auf den Gesamt-An- lagekonten 1895–1901 betrugen M. 3 844 597 (1901 allein M. 684 413), die Abschreib. M. 2 254077. Produktion: Braunkohlen Absatz Briketts Absatz Einnahme 1895 hl 9 989 795 9 508 590 Ctr. 3 668 435 3 690 952 M. 1 837 188 1896 „ 11 614 285 11 067 340 „ 4 225 781 4 247 940 „ 2 058 429 1897 „ 12 806 790 12 532 990 „ 4723032 4 726 427 „ 2 310 546 1898 „ 12 811 735 12 427 850 =4771 133 4667373 „ 2 341 728 1899 „ 13 213 841 12 854.561 „ 4 803 107 4 838 904 „ 2 411 679 1900 „13 737 995 13 400 749 „ 5 214 282 3 187 935 „ 2 598 489 1901 „ 15 274 260 14 758 555 „ 5 618 559 5 460 434 2 765 889 7 Die Schwelerei produzierte 1898–1901: 17 732, 15 468, 8481, 5539 Ctr. Teer und 117 208, 136 264, 66 142, 42 166 Ctr. Grudekoks, verkauft wurden 1899–1901: 15 445, 8453, 5462 Ctr. Teer und 202 276, 92 006, 17 696 Ctr. Grudekoks. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 300, 2500 Aktien (Nr. 5001–7500) à M. 1000 u. 1000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Letztere beziehen 6 % Vorz.-Div. mit Nach- zahlungsverpflichtung; bei Liquidation der Ges. werden sie vor den Aktien zu 115 % zuzügl. 6 % Zs. von Anfang des Jahres eingelöst. Sie können ab 1910 ganz oder teil- weise zu 115 % zurückgezahlt werden. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, erhöht zur Erweiterung der Brikettfabrik und Tilg. von M. 120 000 der Anleihe I. Em. lt. G.-V.-B. v. 26./2. 1884 um M. 300 000, begeben zu 110 %, und zum Ankauf der Mariengrube und zur Tilg. der Anleihe lt. G.-V.-B. vom 6./5. 1889 um M. 2 500 000 (auf M. 4 000 000) in 2500 Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium, angeboten M. 1 000 000 den Aktionären 5:1 bis 16./5. 1889 zu 140 %, M. 1 000 000 zur Zeichnung aufgelegt zu 160 %. Die G.-V. v. 22./5. 1902 beschloss zwecks Deckung der schweb. Verbindlichkeiten Ausgabe der 1000 ab 1./6. 1902 div.-ber. Vorz.-Aktien. Dieselben, von einem Konsortium zu pari fest übernommen, wurden den Aktionären zu 105 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 22./5. 1902 v. 3.–16./6. 1902 angeboten; auf M. 4000 der bisherigen Aktien entfiel 1 Vorz.-Aktie. Hypothekar-Anleihe: M. 1 800 000 4 % Teilschuldverschreib. v. 1896, 1800 Stücke (Nr. 1–1800) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1901 in 25 gleichen Jahresraten von je M. 72 000 durch Ausl. im Juli (zuerst 1900) auf 2. Jan.; kann ab 1900 verstärkt werden. Sicher- gestellt ist die Anleihe durch eine Hypothek auf Namen der Wernigeröder Komm- Ges. a. A. Fr. Krumbhaar im Betrage von M. 1 900 000. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1901 M. 1 656 000. Kurs Ende 1896–1901: 100.10, 100.90, 98.90, 96.40, 93.75, 93.90 %. Notiert in Berlin. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin, Frose oder Aschersleben.