Kohlenbergbau. 889 Zuckerfabrik Spora, Act.-Ges. in Spora bei Meuselwitz. Gegründet: 1872. Letzte Statutänd. 30./1. 1902. Zweck: Früher Fabrikation von Rohzucker. Die G.-V. v. 21./1. 1899 beschloss den Betrieb der Zuckerfabrik und der Landwirtschaft einzustellen und ein Braunkohlenwerk mit Brikettfabrikation und Dampfziegelei zu eröffnen. Der Besitz an Kohlenfeldern ist durch Erwerb eines weiteren grösseren Areals vergrössert worden und besteht jetzt aus 2 etwa 460 Morgen grossen Stücken mit ca. 160 000 000 hl Kohleninhalt, die den Betrieb bei 2 000 000 hl Jahresförderung auf etwa 80 Jahre sicher- stellen. Das Werk arbeitet in vollem Umfange. Gefördert wurden 1900/1901 an 1 420 126 hl Kohlen, fabriziert 517 024 Ctr. Briketts, 1 254 830 Mauersteine, 5200 Dachziegel u. 120 hl Kalk. Kapital: M. 502 000 in 459 Vorz.- u. 43 St.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Bis Ende 1901 M. 556 000, und zwar M. 318 000 in 636 St.-Aktien à M. 500 und M. 238000 in 238 Prior.-St.-Aktien à M. 1000. Behufs Sanierung des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 30./1. 1902: Die St.-Aktien werden um M. 286 000 so zus. gelegt, dass auf je 20 à M. 500 eine abgestempelte à M. 1000 gewährt wird (Frist bis 10./3. 1902); ferner werden bis 400 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./6. 1902 ausgegeben. Die Vorz.- Div. ist event. nachzuzahlen, auch haben die Vorz.-Aktien bei Auflösung der Ges. An- spruch auf Vorbefriedigung. Die Inhaber der bisherigen Prior.-St.-Aktien und der auf M. 1000 abgestempelten zus. gelegten St.-Aktien konnten bis 25./2. 1902 je eine neue Vorz.-Aktie beziehen. Die Aktien, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt ist, sind damit selbst Vorz.-Aktien geworden, während die anderen ihrer bisherigen Vorz.-Rechte ver- lustig gegangen sind. Nach Durchführung dieser Beschlüsse war das A.-K. um M. 286 000 herabgesetzt und um M. 232 000 erhöht. Kosten der Neu-Em. M. 5794. Anleihe (Stand am 31./5. 1901): M. 285 000 in 5 % Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 2./1. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Halle: Reinh. Steckner, Geschäftsjahr: 1. Juni bis 31. Mai. Gen.-Vers.: Spät. Sept. Bilanz am 31. Mai 1901: Aktiva: Grundstückskto 74 717, Gebäude 155 000, Maschinen 55 000, Eisenbahn 20 000, Brikettfabrikanlage 400 000, Schachtanlage Spora 104 597, do. Sedan 2945, Ziegeleianlage 32 000, Kohlenfelder 459 977, Streckenvorrichtung 30 000, Beleucht.- Anlage 5000, Fabrikutensilien 1207, Betriebsmaterialien 21 113, Pferde 40, Grubeninventar 15 705, Ziegeleibetriebskto 5006, Kassa 1678, Aussenstände 86 743, Okonomiebestände 213 277, Verluste aus früheren Jahren 173 306. Passiva: A.-K. 318 000, Prior.-St.-Aktien 238 000, Oblig. 285 000, Hypoth. 35 000, Betriebs-F. 119 000, Tant. 2211, Anleihe 1899 160 000, do. 1900 70 000, Feldbestellungs- reservekto 22 721, Accepte (Cainsdorf) 61 479, Buchschulden 205 933, Restkaufgelder auf Kohlenfelder 339 971. Sa. M. 1 857 317. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten 8850, Löhne u. Gehälter 130 051, Okonomiekto: a) Felderrückgabe 20 000, b) Verlust pro 1900/1901 15 481, Diskont u. Zs. 30 152, Ab- Schreib. 36 401. – Kredit: Bergwerkskto 225 623, Ziegeleibetriebskto 15 313. Sa. M. 240 936. Dividenden 1893/94–1900/1901: 0 %. Direktion: Paul Vollandt. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Justizrat Herm. Nebe, Eisenach; Landkammerrat Schneider, Ernst Tillmanns, Stadtrat Th. Lange, Zeitz; Curt Steckner, Halle a. S.; H. Stegmann, Magdeburg; Reg.-Baurat Geérard, Berlin. Bergwerks-Aktien-Gesellschaft „La Houve“ in Strassburg i. E., Stephansplan 17. Gegründet: 5./1. 1895. Letzte Statutänd. v. 20./3. 1899. Zweck: Betrieb von Kohlenbergbau, * erarbeitung und Verwertung der gewonnenen Produkte für Handel und Konsum. Die Ges. übernahm das unter dem Namen „La Houve“ bestehende, in den Gemeinden Kreuz- wald, Merten, Gertingen, Ham unter Varsberg und Porcelette in Lothringen belegene Kohlenbergwerk und gewährte dafür 560 Aktien à M. 1000. Die Koncession umfasst 17 qkm. Gegenwärtig werden die Flöze Marie, Julius u. Peter abgebaut. In Betrieb war 1899–1901 der Schacht Marie, aus dem 26 630, 57 226, 85 059 t Steinkohlen gefördert wurden. Die Förderung ist noch in der Entwickelung begriffen und dürfte 1902 bis auf ca. 130 000 t steigen. Die Ausdehnung der verschiedenen fertiggestellten Anlagen über Tage machte die Erwerbung einer ca. 28 ha grossen Bodenfläche im Staatswalde La Houve nötig, wofür bis jetzt ca. M. 100 000 verausgabt wurden. Es sollen daselbst auch Beamten- u. Arbeiterwohnungen errichtet werden. In Angriff genommen wurde 1. 1899 die Abteufe eines zweiten Schachtes Julius. wital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000; urspr. A.-K. M. 1 600 000, erhöht zwecks Anlage eines neuen Schachtes lt. G.-V.-B. v. 20. März 1899 um M. 1 000 000 in 1000 neuen Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 27./3.– 10./4. 1899 zu 130 %, wo- von 25 % und das Agio sofort, weitere 25 % 1900 und 25 % am 1./6. 1901 einzuzahlen Waren, restliche 25 % noch nicht einberufen. Die neuen Aktien erhielten für 1899 für den eingezahlten Betrag (25 %) anteilige Div. für 8 Monate, ebenso die ferner 1900 ein- 1. 250 000 anteilige Div. für 8 Monate, sowie die 1901 eingezahlten M. 250 000 Monate. ie jeweiligen Aktionäre haben bei Neu-Em. einVorrecht auf die auszugebenden Aktien.