890 Kohlenbergbau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März/Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum K.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., vom verbleibenden Betrage bis 15 % Tant. an Dir. und Beamte, 15 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V). Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kohlenbergwerkskoncession 548 800, Grundstücke 121 4535 Aktionärkto 250 000, Schacht Marie 772 621, Schacht Julius 470 528. Bauten u. Anlagen 667 752, Maschinen, Apparate, Leitungen 207 080, Grubenbau 284 305, Mobil. 7661, Magazin 22 177, Kassa 18 346, Debit. 130 291. Passiva: A.-K. 2 600 000, R.-F. 285 055, alte Div. 2941, Bankkto 250 009, Kto pro Diverse 72 253, Kredit. 122 036, Gewinn 168 723. Sa. M. 3 501 019. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 72 691, Zs. 7790, Diverse 5025, Abschreib. 222 350, Div. 141 830, Tant. 22 286, Vortrag 4607. – Kredit: Vortrag 30 981, Kohlen 445 601. Sa. M. 476 582. Kurs Ende 1901: 150 %. Notiert in Strassburg i. E. Dividenden 1895–1901: 0, 0, 0, 0, 2, 5, 6 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Edm. Uhry, Bergassessor Wilh. Daub. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat J. Schaller, A. Netter, A. Bergmann, Bank-Dir. F. Paschoud. H. Oesinger, Strassburg i. E.; L. Weill-Goetz, Paris; H. von Stücklé, Dieuze; F. Gouvy, Ober-Homburg; Bankier Edm. Reverchon, Trier; Freih. E. Pergler von Perglas, Darm- stadt; Komm.-Rat Th. Lichtenberger sen., Heilbronn. Zahlstellen: Eigene Kasse; Strassburg i. E.: Bank von Elsass u. Lothringen, sowie deren Zweiganstalten, Bank Ch. Staehling, L. Valentin & Co.; Heilbronn: Filiale der Württemb. Vereinsbank, Rümelin & Cie.; Trier: Reverchon & Cie. „Königsborn“, Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Salinen. und Soolbad-Betrieb in Unna-Königsborn, Prov. Westf, Gegründet: 6./11. 1895. Letzte Statutänd. vom 15./4. 1899, 24./1. 1901 u. 22./4. 1902. Ent- Standen durch Umwandlung der Gewerkschaft Königsborn in eine A.-G. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des einschl. eines R.-F. von M. 550 000 und eines Disp.-F. von M. 100 000 ab 1. Jan. 1896 für M. 7 000 000 in Aktien (M. 7000 pro Kux) erworbenen Bergwerks-, Salinen- und Solbadeigentums der Gewerkschaft Königsborn mit allem Zu- behör; Bergbau und Salinenbetrieb auf allen Gruben bezw. Bohrlöchern, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem andern Titel besitzt oder erwerben wird, und Gewinnung aller in den Gruben vorkommenden nutzbringenden Mineralien oder Solen; Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Solen und sonstiger Produkte in rohem Zustande, sowie durch Verarbeitung derselben für den Handel und Konsum, einschliesslich der Nebenprodukte; endlich Erwerbung resp. Pachtung und Errichtung von Anlagen jeder Art, welche zur Erreichung der vorgenannten Zwecke erforderlich sind. Die Ges. gehört dem Verbande deutscher Salinen an. Die Gesellschaft besitzt z. Z.: 1) die Steinkohlenzeche Königsborn mit 17 277 206 qm Berechtsamen, zwei Tiefbauanlagen mit zwei Schächten, wovon der erste in absehbarer Zeit verhauen sein wird, der zweite zur doppelten Förderung eingerichtet ist, 320 Koke. öfen etc., mit dem Abteufen eines dritten Schachtes am Bahnhof Bönen wurde am 16./6. 1899 begonnen, derselbe hat am 1./10. 1901 die regelmässige Förderung aufgenommen (die Anlage ist auf eine Förderung von 2500 t Kohlen täglich vorgesehen); neben Schacht III ist im April 1901 Schacht IV in Angriff genommen, der als Wetterschacht, zugleich aber auch als Förderschacht dienen wird. Der Durchschlag dieses Schachtes mit der 324 m Sohle wurde im Jan. 1902 erreicht. 2) Eisensteinfelder, Königsborn 13–17, zur Grösse von 10 945 000 qm, von den Steinkohlenfeldern überdeckt; 3) die Salzsol-Berecht- same Hammer-Brunnen in Werries bei Hamm von 2 189 000 qm mit zwei Bohr. löchern, welche 9 % Sole für eine jährl. Produktion von 25 000 t oder 500 000 Ctr. Siedesalz liefern können; 4) die Salzsol-Berechtsame in Königsborn von 24 079 000 am, Königsborn 12 bei Pelkum von 2 189 000 qm und Giesslerbach bei Lippstadt von 2 189 000 am, welche als Reserve dienen (Gesamtsolberechtsame der Ges. 30 646 000 qm); 5) das Sol- une Thermalbad Königsborn mit Badehaus, Kurhaus, Kurgarten, Logierhäusern etc. Die G.-V. vom 26. März 1898 genehmigte die Erwerbung des Kohlenfeldes Mühlhausen II. sowie der restlichen Kuxe der Bergwerke Bramey und Bramey I; ferner wurden im Jahre 1898 die Kohlenfelder Bramey III, IV, V und VI, zusammen also 7 neue elder à 2 189 000 qm = 15 323 000 qm erworben; 1899 erfolgte Zukauf von Trennstücken der Kohlenfelder Bramey VII, IX, XI = 999 987 qm für M. 76 473, sodass die Steinkohlen berechtsame nunmehr im ganzen 33 600 193 qm gross ist, während der Gesamtgrundbest Ende 1901 an 157 ha 99 a 84 qm betrug. Die Schachtanlage III/IV stand 1901 m M. 5 434 626 zu Buche und weist für 1901 einen Zugang von M. 3 405 958 auf. Die Ge. samtbelegschaft 1897–1901 betrug im Durchschnitt 1908, 2108, 2367, 2581, 3155 Die Beteiligungsziffer am Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat beträgt ab 1./4. 1902 884 die beim Koks-Syndikat 300 000 t, erstere wird im Okt. 1902 nach Fertigstellung de Gesamtanlage von Schacht III/IV mehr als 1 000 000 t betragen. — —