Salz- und Kali-Bergwerke. 903 der aus obiger Fabrikation sich ergebenden Rückstände, und zwar selbst dann, wenn die Ges. diese Fabrikation nicht selbst betreibt. – Die Ges. hat bei ihrer Gründung von der Komm.-Ges. Solvay & Co. zu Ixelles bei Brüssel ausser anderen Vermögens- objekten die der letzteren gehörigen Bergwerke, Berggerechtigkeiten u. Fabriken in Bern- burg, Wyhlen (Baden) und Saaralben (Lothringen) nebst allem Zubehör erworben. Die für sämtliche Objekte der Komm.-Ges. Solvay & Co. in vollgezahlten Aktien gewährte Vergütung betrug M. 8 800 000, weitere M. 1 200 000 wurden von anderen Zeichnern über- nommen. Die Ges. hat Fabriken in Bernburg, Wyhlen, Saaralben und besitzt Bergwerke in Solvayhall (Kaliwerk), Osternienburg (Braunkohlen). 1900 erwarb die Ges. die Saline und Sodafabrik von Chateau-Salins C. Tillement & Cie. in Chateau-Salins. Die Ges. besitzt seit 1901 M. 6 000 000 Aktien des Steinsalzbergwerkes Inowrazlaw (s. dasselbe S. 908). Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 1000. anleihe Chäteau-Salins: M. 700 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1899, Stücke à M. 500 u 1000 , 1 HLilg al pari ab 1907 in längstens 30 Jahren durch jährl. Auslos. im Febr. auf 1./6.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 3 Monaten Frist ab 1./6. 1907 vorbehalten. Als Sicherheit dient erststellige Kautionshypothek zu gunsten der Bank Mayer & Cie. in Metz auf den drei Bergwerken „Geisteskirch“, „Metz I* und Metz II, sowie auf das Fabrikanwesen in Chateau-Salins. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Auf- gelegt durch Mayer & Cie., Metz, Banque de Metz und Internationale Bank in Luxem- burg Filiale Metz zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr; früher 1. Febr. bis 31. Jan. Das Geschäftsj. 1897 umfasste nur 11 Monate, 1. Febr. bis 31. Dez. Gen.-Vers.: Febr.-Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), alsdann 5 % Div., vom verbleib. Überschuss nach Abzug der weiteren Rücklagen Tant. an A.-R. und Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kaliwerk in Bernburg, Sodafabriken u. Salinen in Bern- burg, Wyhlen, Chäteau-Salins u. Saaralben, Chromfabrik in Bernburg, Braunkohlen- gruben u. Fabriken in Osternienburg, Koncentrationsanlagen u. sonstige Immobilien 35 052 279, Mobil. 954 306, Waren, Betrieb, Fabrikation u. auswärt. Lager 5 406 146, Kassa, Wechsel u. Effekten 8 779 769, Bankguth. 1 141 409, Kautions-Synd. 936 000, Debit. 2 970 507. Passiva: A.-K. 10 000 000, Oblig. 700 000, R.-F. A 1 000 000, do. B. 28 814 516, Unterst.- u. Sparkasse 1 005 640, Kautions-Synd. 936 000, Kredit. 5 887 737, Gewinn 6 896 524. Sa. M. 55 240 417. dewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. der Centrale 651 757, Gewinn 6 896 524. — Kredit: Fabrikationsgewinn nach Abzug aller Gen.-Unk. u. der Abschreib. 7213 728, Zs. 334 552. Sa. M. 7 548 281. Gewinn-Ertrag 1896–1901: M. 5 255 615, 5 379 904, 6 417 377, 6 754 941, 6 713 738, 6 896 524. Direktion: Carl Wessel, Eug. Frey, Bernburg; J. Masson, Saaralben. Aufsichtsrat: (5) Vors. E. Solvay, Louis Semet, Ixelles; Arm. Solvay, Advokat F. von der Straaten, La Hulpe; Advokat Georg Querton, Brüssel. Alkaliwerke Ronnenberg, Actien-Gesellschaft in Hannover. Gegründet: 22./9. 1897 durch Übernahme der Kalibohrges. Ronnenberg gegen M. 1 000 000 in Aktien der neuen Aktien-Ges. Letzte Statutänd. v. 26./4. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Bergbau auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien; Vornahme von Bohrungen auf Salze, insbesondere auf Kalisalze und sonstige Fossilien für eigene oder fremde Rechnung und der Verwertung der Funde durch eigenen Abbau oder durch Veräusserung; Betrieb von chemischen Fabriken zum Zwecke der Verarbeitung der durch eigenen oder fremden Bergbau gewonnenen Salze; Beteiligung an anderen in- dustriellen Unternehmungen. Die Ges. hat auf 80 Jahre das Recht erworben, in der Feldmark Ronnenberg die sich vorfindenden Steine und Kalisalze zu gewinnen. Bei den niedergebrachten zwei Bohriochern wurden Kali- und Sylvinlager erschlossen mit Chlorkaliumgehalt von 63 bis 90 %. Zur Zeit wird die erste Schachtanlage abgeteuft und wurde der Schacht nach dem Poetzschen Gefrierverfahren weitergeführt. Die Ausführung desselben hatte die Entreprise Générale de Foncage de Puits zu Paris übernommen, während die Bohrlöcher von der Hannoverschen Tiefbohr-Ges. m. b. H. ausgeführt werden. Am 29./11. 1901 brachen bei 125 m Teufe salzhaltige Wasser ein. Der Zufluss betrug bis 450 1 pro Minute. Es ist zunächst ein Betonpfropfen auf die Sohle aufgebracht und alsdann mit dem Kind-Chaudron'schen Abbohrverfahren begonnen worden. Dasselbe war für den jetzt eingetretenen Fall, dass sich unterhalb 125 m noch Wasser finden sollte, von vornherein vorgesehen. Über die Beschaffung der erforderlichen Mittel stand Anfang Jan. 1902 der Beschluss noch aus. Nach dem übereinstimmenden Gutachten der zugezogenen berg- technischen und geologischen Sachverständigen, welche sich auf die bei der Tiefbohrung und die beim Abteufen des Schachtes gemachten Aufschlüsse stützen, besteht keinerlei Gefahr für den Schachtbau. Die Abteufung dürfte Ende 1903 vollendet sein. 1898 dehnte die Ges. die Berechtsame von Ronnenberg durch Erwerb des Kaligewinnungsrechtes auf dem Rittergute Erichshof (134 ha) aus.