Salz- und Kali-Bergwerke. 913 Wegfall kommen. Bahnverbindung ist durch die 1900 eröffnete Linie Gr.-Düngen-Elze geschaffen worden Der volle Betrieb des Werkes wurde 1900 aufgenommen, die Fabrik hat ihren Betrieb im Mai 1901 eröffnet und fabriziert gegenwärtig bis zu 600 dz Chlor- kalium per Tag. Neben Carnallit wird auch Sylvin verarbeitet. Die Ges. ist ab 1./4. 1901 dem bis Ende 1904 lauf. Verkaufs-Syndikat der Kaliwerke definitiv beigetreten. Das geschäftliche Ergebnis 1901 wurde durch die starke Ver- mehrung der Kaliproduktionsstätten und der damit verbundenen Herabsetzung der Ver- kaufspreise ungünstig beeinflusst. Die Förderung 1900 betrug 150 348 dz Sylvin; 1901: 656 078 dz Sylvin u. Carnallit. Abgesetzt wurden 199 757, 383 933 dz 20, 30 und 40 % Kalidüngesalz, –, 38 483 dz Car- nallit, –, 2250 dz 38 % Kalidünger, –, 58 421 dz 80 % Chlorkalium. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien (Nr. 1–7000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 720 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom Sept. 1893 um M. 360 000, lt. G.-V.-B. vom 4. April 1895 um M. 360 000, lt. G.-V.-B. vom April 1896 um M. 1 440 000, lt. G.-V.-B. vom 12. Dez. 1898 um M. 720 000, angeboten den Aktionären zu pari, weitere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 31. Mai 1899 um M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu pari, ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 26./5. 1900 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1900, an- geboten den Aktionären 7.–26./5. 1900 zu pari plus M. 10.20 für Stempel. Nachdem der Kostenaufwand für die Errichtung der Anlagen der Ges. den Voranschlag erheblich überschritten, beschloss die G.-V. v. 10./4. 1902 zur Deckung des dadurch entstandenen Bankkredits bezw. Rückzahlung der von einigen Grossaktionären der Ges. gewährten Vorschüsse (zus. ca. M. 1 500 000) weitere Vermehrung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 7 000 000) in 1000 neuen, für 1902 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 6:1 v. 29./4.–20./5. 1902 zu 102.5 %, voll eingezahlt seit 1./7. 1902. Geschäftsjahr: Kalenderjahr; früher bis 1898 1./7.–30./6. Das Geschäftsjahr 1898/99 währt v. 1./7. 1898 bis 31./12. 1899. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; Dotierung besonderer Fonds oder Reserven, vertragsm. Tant. an Vorst., dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., Überschuss Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 315 881, Bergbaugerechtsame 1 152 349, Schachtbau 1 194 019, Betriebsgebäude 1 859 623, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser 528 996, Maschinen u. Apparate 1 627 026, Geräte u. Werkzeuge 102 150, Inventar 17 629, Hilfs- anlagen 483 066, Material. 76 593, Kalidüngesalz- u. Chlorkaliumlager 115 505, Vorschusskto 19 447, Kautionskto 74 189, Avale 365 000, Kassa 2245, Debit. 121 722. Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. 7901, rückst. Löhne 36 408, Kredit. 1 570 138, Aval- Kredit. 365 000, Gewinn 75 993. Sa. M. 8 055 440. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 207 297, Zs. 52 065, Abschreib. 746 778, Gewinn 79 993 (davon R.-F. 4000, Vortrag 75 993). – Kredit: Vortrag a. 1900 6797, Bruttogewinn aus Verkauf von Kalidüngesalzen u. Chlorkalium 1 066 964, Mieten u. Pacht 7204, diverse Eingänge 5168. Sa. M. 1 086 133. Dividenden: 1889/90– 1897/98: 0 % (Baujahre); 1898/99: 0 %; 1900–1901: 0, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Bergrat Alfr. Gröbler. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Oberbergrat a. D. Dr. P. Wachler, Berlin; Guido Graf Henckel Fürst von Donnersmarck, Neudeck; Bergrat H. Lobe, Königshütte; Gen.-Dir. G. Ebeling, Westeregeln, Bergrat P. Neubauer, Dir. C. Fr. Ferber, Aschersleben; Komm.-Rat R. Besserer, Stassfurt; Geh. Bergrat Lehmer, Dessau. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges., Dresdner Bank, Berl. Handels-Ges. Kaliwerk Salzgitter Aktiengesellschaft in Salzgitter. Gegründet: 20./11. 1900; handelsger. eingetr. 2./2. 1901 u. 21./6. 1902. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. wWeck: Erwerb und Fortbetrieb des bisher von der Gewerkschaft Schlüssel in Struthütten betriebenen Kaliwerkes zu Salzgitter auf Grund der zwischen den Grundbesitzern zu Salzgitter und dem verstorbenen A. Dörfer geschlossenen Kaligewinnungsverträge; Gewinnung und Verwertung von Bergbauprodukten in roher oder verarbeiteter Form. Die Gew. Schlüssel hatte schon rationell angelegte und einen verhältnismässig grossen Umfang erreichende Untersuchungsarbeiten ausführen lassen. Sie hatte stellenweise Kalisalze von ganz normaler Qualität und Mächtigkeit erschlossen, aber die streichende Ausdehnung dieser Ablagerungen erwies sich immer als zu wenig umfangreich. Auf Grund dieser Erfahrungen setzt die Ges. jetzt die Aufschlussarbeiten fort. Anfang 1902 waren damit bereits erfreuliche Erfolge erzielt. Zwar hatte man das Zechsteinsalz auf der 800 m-Sohle noch nicht erschlossen, jedoch konnte bestimmt konstatiert werden, dass man der Zechsteinregion so nahe wie sonst an keiner anderen Stelle der vorher betriebenen Aufschlussarbeiten gerückt war. Rapital: M. 1 000 000 in 1000 Nam.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Darauf sind eingezahlt 26 % = M. 260 000 und zwar als Sacheinlagen das Kaliwerk der Gewerkschaft Schlüssel zum übernommenen Werte von M. 257 327.23 und in bar ausserdem M. 2672.78, in Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. I. 58