― 10 Ö= Metall-Industrie. Aktien-Gesellschaft vorm. H. Gladenbeck & Sohn, Bildgiesserei, Sitz in Berlin, Direktion in Berlin und in Friedrichshagen, Verkaufsmagazin in Berlin, W. Unter den Linden 5/6 (Hotel Bristol). Fabriken in Berlin, S. Ritterstrasse 24 und in Friedrichshagen, Wilhelmstr. 62. Gegründet: 26./4. 1888. Letzte Statutänd. v. 24./6. 1899. Zweck: Übernahme der Bildgiesserei von H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen, der Bronce- u. Zinkgusswarenfabrik derselben Firma daselbst und des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in Berlin ab. I. Jan. 1888 für M. 700 000 in Aktien. Fabriken in Friedrichshagen 5 Morgen gross. Die Zinkgiesserei daselbst ist neuerdings zur Ver- minderung der Betriebsunkosten mit der Bildgiesserei vereinigt. Die freigewordenen Räume sollen vermietet werden. 1897 wurde die Kunstgiesserei A. M. Beschorner & Sohn in Budapest für ca. M. 200 000 angekauft, ferner lt. G.-V.-B. vom 8. Dez. 1898 die Bronce- warenfabrik E. Lewy & Söhne in Berlin mit Wirkung ab 1. Jan. 1898. Kaufpreis M. 500 000. Die Besitzer genannter Firma erhielten M. 275 000 in bar und M. 225 000 in neuen Vorz.-Aktien der Ges. à M. 1000. Gesamtumsatz des inländischen Geschäfts 1898–1900: M. 922 773, 987 661, 948 850. Die Budapester Fabrik hat 1900 mit dem be- trächtlichen Verlust von M. 49 484 gearbeitet, wodurch das Gesamtergebnis wesentlich beeinflusst ist. Sollte eine Umgestaltung der dortigen Verhältnisse sich nicht ermög- lichen lassen, beabsichtigt man, den Betrieb in Budapest einzustellen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 gleichberechtigten sogenannten Vorz.-Aktien à M. 1000. Die- selben sind nach ihrer Entstehung als Vorz.-Aktien bezeichnet, gewähren jedoch, da alle St.-Aktien eingezogen sind, besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien à M. 1000, lt. G.-V.-B. vom 27. Dez. 1893 durch Zuzahlung von 30 % bis 28. Febr. 1894 in Vorz.-Aktien umgewandelt; geschah auf 755 Aktien, auch Rückkauf von 2 Aktien; Zusammenlegung der verbliebenen 243 St.- Aktien von 3 zu 1 St.-Aktie vom 8. Febr. bis 1. März 1895, sodass verblieben M. 836 000, zerlegt in 755 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 81 St.-Aktien à M. 1000. Erstere berechtigten zu 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlung und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Die G.-V. vom 24. Febr. 1898 beschloss Rückkauf 1 St.-Aktie und Zusammenlegung der 81 St.-Aktien zu 20 Vorz.-Aktien, was geschehen ist, sodass das A.-K. am 31. Dez. 1898 aus M. 775 000 in 775 Vorz.-Aktien bestand. Die G.-V. vom 8./12. 1898 beschloss behufs Erwerbung der Fabrik E. Lewy & Söhne, Berlin, Erhöhung des A.-K. um M. 225 000 (auf M. 1 000 000) durch Ausgabe von 225 Vorz.-Aktien, was lt. handelsgerichtl. Ein- tragung vom 8./7. 1899 stattfand. A.-K. jetzt wie oben M. 1 000 000. Anleihe: M. 700 000 in 4 % Oblig. wurde in der G.-V. v. 8./12. 1898 beschlossen behufs Ankauf der Fabrik E. Lewy & Söhne und Tilg. der Wechselschuld. Tilg. ab 1901 durch Ausl. im Juli auf 31./12. mit jährl. 2½ %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tantiemen an Vorst. und Beamte, sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 %9 Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 1000 pro Mitglied), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Grundstücke 36 143, Gebäude 283 189, fertige u. halbf. Waren 269 893, Metalle 6273, verschied. Vorräte 11 285, Metallformen u. Modelle 79 364, Gipsformen u. Modelle 8558, Vervielfältigungsrechte 59 334, Maschinen 1819, ewiten 30 150, Pferde u. Wagen 896, Lichtdrucke, Klischees etc. 13 808, Kassa 10 726, Wechsel 800, Debitoren (zuzügl. M. 141 670 Zuschuss an Budapester Kunstgiesserei) 360 629, Anteil an Budapester Kunstgiesserei (abzügl. Verluste a. 1899 u. 1900) 132 583, Erwerbspreis des Geschäftes E. Lewy & Söhne 500 000 nebst 20 000 Betriebs-F., Verlust 64 170. Passiva: A.-K. 1 000 000, Teilschuldverschreib. 700 000, R. F. 1853, alte Div. 440, Kreditoren 181 073, Rücklagen für Prozesskosten 25 659. M. 1 909 026. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 98 527, Oblig.-Zs. 28 000, sonstige Zs. 8721, uneinziehbare Forderungen 2359, Verlust der Bad Fabrik einschl. Ver- zinsung des Anlagekapitals 49 484, Abschreib. 24 695. – Kredit: Vortrag a. 1899 659, „ aus den Fabrikbetrieben u. dem Berliner Verkaufslager 146 959, Verlust 64 170. Sa. M. 211 788. Rürs; St.-Aktien 188898: 131, 124, 113 75, 76, 49.75, – %. Eingeführt in Berlin am 23./5. 1888 zu 130 %. Notierung eingestellt am 13. 3. 1900, Die sogenannten Vorz.-Aktien sind bisher zum „ waeh nicht zugelassen. bividenden: Aktien 1888–97: 7, 7, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1894–1900: 0, 0, 0, 0, 2, 0, 0 %. (Verlustsaldo Ende 1900 M. 64 Zahlbar spät. am 1./7. Coup.-Verj.: Die gesetzl. Frist. Direktion: Felix Görling, Paul Lewy, Hugo Lewy. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Gen.-Dir. Barnewitz, Rechesanwalt Th. Abrahamsohn, Dir. S. Stein, Martin Goldmann. Frokuristen; Oscar Baumann, Friedrichshagen; Karl Starke, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kassen in Berlin und Friedrichshagen. Prozessangelegenheit: (Siehe hierüber auch frühere fahrgänge.) Die gegen die früheren Vorst. Mitgl. Hermann, Oscar u. Alfred Gladenbeck angestrengten Prozesse schweben