942 Metall-Industrie. Radeberg (vormals Radeberger Guss- und Emaillirwerke Carl Eschebach & Co.). Beide Unternehmungen wurden s. Z. lt. Bilanz vom 31./12. 1889 bezw. 31./3. 1890 für M. 2 972 830 eingebracht. In Dresden-Pieschen wurde eine neue grosse Fabrik gebaut, die 1900 in Betrieb genommen wurde. Der Kaufpreis des Grundstücks hierfür betrug M. 212 675. Diese neue Fabrik liegt an der Leipzig-Dresdner Eisenbahn; sie ist mit allen technischen Einrichtungen der Neuzeit ausgestattet, durchweg elektrisch beleuchtet und mit Dampf beheizt, mit fünf elektrischen Warenaufzügen versehen und besitzt eine Dampfmaschine von 400 HP. sowie drei grosse Dampfkessel. Sämtliche Maschinen werden durch Elektromotoren angetrieben; zwei grosse Dynamomaschinen liefern den elektrischen Strom für die Motoren sowie für die Glüh- und Bogenlampen. Die Gebäude, welche teils fünf, teils sechs Geschosse besitzen, haben eine Gesamtlänge von ca. 700 m. Gesamtumsatz 1893–1901: M. 3 560 790, 3 733 790, 4121 471, 4 473 786, 4787 139, 4944028, 5 043 897, 5 204 000, 4 786 000. Arbeiterzahl insgesamt ca. 1600. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Genussscheine: 6000 Stück. Die G.-V. vom 5. Mai 1897 beschloss die Ausgabe von Genuss- scheinen in der Weise, dass auf je eine Aktie zwei Genussscheine A u. B entfielen; die- selben partizipieren an dem zur Verteilung gelangenden Reingewinn zur Hälfte, nachdem die Aktionäre 5 % ihres Nominalbesitzes voraus erhalten haben. Die Genussscheine können ab 1. Jan. 1907 im Wege der Ausl. à M. 800 oder durch Rückkauf getilgt werden. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 103 %, 1750 Stücke Lit. A (Nr. 1–1750) à M. 1000 und 1500 Stücke Lit. B (Nr. 1751–3250) à M. 500, an die Dresdner Bank oder deren Ordre lautend, durch Indossament übertragbar. Zs. 1. April u. 1. Okt. Tilg. ab 1906 mit 1 % u. ersp. Zs. durch Verlos. im April auf 1. Okt. Ab 1. April 1908 ist verstärkte Verl. oder Totalkündigung mit 6 monat. Frist auf einen Zinstermin zulässig. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle auf die Grundstücke in Radeberg und Dresden-Pieschen im Betrage von M. 2 575 000 (Taxwert am 26. Mai 1900 M. 4 451 396). Zahlstellen: Dresden: Gesellschaftskasse, Dresdner Bank (auch in Berlin), Günther & Rudolph, Deutsche Bank. Kurs Ende 1900–1901: 102, 102 %. Aufgelegt am 11./6. 1900 zu 101.50 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Aprill oder Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vom Übrigen 10 % als Tant. an Vorst. (anstatt Gehalt) und an die Beamten bezw. Beamten- und Arbeiter-F.), 5 % Div., vom Rest 3 % Tant. an A.-R. (jedes Mitgl. mind. M. 1500), Überrest zur Hälfte den Aktionären und zur Hälfte den Genussscheininhabern bezw. hach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück Dresden 226 930, do. Radeberg 93 251, Ge- bäude Dresden 2 346 945, do. Radeberg 615 907, Öfen, Bauten u. Anlagen Radeberg 132 698, Maschinen Dresden 226 792, do. Radeberg 127 896, Werkzeuge 34 055, Invent. u. Utensil. Dresden 97 224, do. Radeberg 26 033, Modelle 30 932, Stanzereieinrichtung 37 262, Form- kasten 9108, Geschirre 9844, Kassa 36 179, Wechsel 96 596, Effekten 136 770, Kautionskto 276, Versich.-Prämien 1532, Debit. (einschl. Bankguth.) 986 902, Fabrikationsvorräte 2 250812. Passiva: A.-K. 3 000 000, Anleihe 2 500 000, R.-F. 300 000, Spec.-R.-F. 750 000, Rück- stellungskto 54 549, Delkr.-Kto 21 769, Unterst.-Kassen 13 378, Eschebach-Stiftung 100 000, Beamten- u. Arb.-F. 7202, Disp.-F. 9357, Kredit. 114 625, alte Div. 450, nicht vorgezeigte Gewinn-Anteilscheine 200, Gewinn 652 414. Sa. M. 7 523 944. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 241 870, Provis. 23 409, Reisespesen 65 724, Gehälter 155 843, Steuern 64 067, Landeskulturrenten 1760, Anleihe-Zs. 112 500, Dekort 16 727, Versich. 19 930, Arb.-Wohlfahrt 23 275, Reparaturen 31 773, Delkr.-Kto 5425, Ab- schreib. 143 282, Gewinn 652 413 (davon Div. an Aktien 330 000, do. an Genussscheine 180 000, Tant. an Vorst. u. Beamte u. zum Beamten- u. Arb.-F. 69 104, Tant. an A.-R. 11 458, Vortrag 61 852). – Kredit: Vortrag a. 1900 61 376, Gewinn durch Verkauf einer alten Dynamomaschine u. Accumulatorenbatterie 1145, Betriebsgewinn 1 484 290, Zs. 3054. Kursgewinn 4845, Wohnhäuserertrag 3288. Sa. M. 1 557 998. Kurs: Aktien Ende 1895–1901: 295.50, 382, 270.75, 240, 226, –, 197 %. Aufgelegt am 21./1. 1895 zu 185 %. Genussscheine Ende 1897–1901: M. 710, 681, 700, –, 600 per Stück. Notiert in Dresden. Dividenden 1890–1901: 12, 11, 12, 13, 16, 20, 22, 15, 15, 15, 15, 11 %. Genussscheine 1897–1901: M. 50, 50, 50, 50, 30 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Geh. Komm.-Rat Carl Eschebach, Rich. Schumann. Prokuristen: Ernst Lüdemann, Osk. Bahmann, Dresden; Otto Schniege, Rob. Schubert, Radeberg. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rechtsanw. Meisel, Hugo Zeppernick, Dresden; George Salamonsky, Berlin; Willy Wuthenow, Bernburg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bank, Günther & Rudolph. Dürener Metallwerke in Düren. Gegründet: Am 18./12. 1900 mit Wirkung ab 1./1. 1901; handelsger. eingetragen am 16.,/3. 190l. Letzte Statutenänd. vom 6./7. 1901. Gründer: Deutsche Waffen- u. Munitionsfabriken. Berlin; Rittergutsbes. Adolf Hupertz, Schloss Rieneck; Herm. Harkort, Düren; Direktor