――――― 1028 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Hallesche Maschinenfabrik und Eisengiesserei vormals R. Riedel & Kemnitz in Halle a. S. Gegründet: 18./10. 1872. Letzte Statutänd. v. 10./4. 1900. Zweck: Übernahme der Maschinenfabrik und Eisengiesserei von R. Riedel & Kemnitz in Halle a. S. für M. 696 000. Die Fabrik wurde auf das mit übernommene Grundstück Merseburger Chaussee 12, jetzt Merseburgerstr. 154, verlegt und das urspr. Fabrikterrain Königstr. 34–35 und Niemeyerstr. 2–3 mit Nutzen verkauft. Das Areal der Ges. um- fasst jetzt nach Zukauf des Nachbargrundstückes Turmstrasse 151 ca. 36 000 dm. Die Anlagen sind in den letzten beiden Jahren nach jeder Richtung hin erweitert und hierfür mehr als M. 400 000 ausgegeben. Die Ges. fabriziert namentlich Einrichtungen für Zuckerfabriken etc.; sie fertigt aber auch Präcisions-Dampfmaschinen, Compound.- Maschinen; ferner Petroleum- und Gasmotoren, endlich Eis- und Kühlmaschinen, sowie Einrichtungen von Spiritus- und Presshefenfabriken, Spiritusraffinerien und Brauereien. Die Beamten- und Arbeiterzahl betrug 1901 durchschnittlich 620 Mann. Kapital: M. 1 800 000 in 1500 Aktien (Nr. 1–1500) à Thlr. 200 = M. 600 und 750 Aktien (Nr. 1501–2250) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 900 000, erhöht 1892 um M. 600 000, an- geboten den Aktionären zu pari; gleichzeitig wurde der Div.-Ausgleich.-F. verteilt, wobei auf jede Aktie zu M. 600 M. 233.33 kamen; neuerliche Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 26. April 1898 um M. 300 000 in 250 neuen, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären vom 10.–25. Mai 1898 zu 325 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 600 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 2 St.; Max. inkl. Vertretung 250 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 15 %, seit 1884 erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst, bis 4 % Div., vom Übrigen 5½ % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 449 403, Maschinen, Werkzeuge u. Werkstattutensil. 199 966, Modelle 13 093, Material., fertige u. halbfertige Waren 98 919, Kontorutensil. 3627, Pferde u. Wagen 1901, Assekuranz 5270, Kassa 10 440, Wechsel 403 333, Effekten 748 953, Beteilig. an Zuckerfabr. 1450, Bankierguth. 789 698, Debit. 1 452 789. Passiva: A.-K. 1 800 000, R.-F. 837 539, Delkr.-Kto 300 000, alte Div. 3696, Unterst.-F. 10 000, Kredit. einschl. Rückstellung f. Gewinnbeteilig. der Arb. u. Beamten u. Anzahl. 617 954, Gewinn 609 654. Sa. M. 4 178 842. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 239 379, Abschreib. 117 101, Gewinn 609 654 (davon Tant. 98 584, Div. 504 000, Vortrag 7069). – Kredit: Vortrag a. 1900 6451, Interessen 108 072, Fabrikations-Rohgewinn 851 611. Sa. M. 966 134. Kurs Ende 1886–1901: 206, 218.75, 256.60, 370, 333, 325, 290, 297.50, 399.50, 404.90, 454, 566, 439, 430.60, 404, 350 %. Notiert in Berlin; auch in Halle. Dividenden 1886–1901: 12, 15, 16, 32, 35, 35, 35, 27, 28, 32, 40, 35, 32, 33, 36, 28 %. Zahlb. spät. 4 Wochen nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: C. W. Roediger, P. Dressel, Ed. Kersten. Prokuristen: W. Becker, B. Rothe, F. Herbet. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Geh. Komm.-Rat R. Riedel, Justizrat L. Herzfeld, Bank-Dir. G. Böttcher, Halle a. S.; Bank-Dir. S. Weill, Wirkl. Geh. Oberbergrat u. Berghaupt- mann a. D. Freih. von der Heyden-Rynsch, Berlin; Dir. C. Krüger, Naumburg a. S. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Genoss.-Bank von Soergel, P. & Co.; Halle a. 8.: Hallescher Bankverein Kulisch, Kaempf & Co.; Leipzig: Dresdner Bankverein.“ Wegelin & Hübner Maschinenfabrik und Eisengiesserel Aktiengesellschaft in Halle a. S. Gegründet: Die Ges. in ihrer jetzigen Gestalt ist hervorgegangen aus der lt. G.-V.-B. v. 14.. 1901 beschlossenen Vereinigung der früheren Ges. Wegelin & Hübner A.-G. und der früheren Firma Hallesche Union A.-G. Bezügl. des näheren über diese Firmen und die Verschmelzung wird auf den Schluss dieses Artikels verwiesen. Zu bemerken ist hier nur, dass durch die bei der inzwischen durchgeführten Fusion stattgehabte Nachzahlune die Ges. in die Lage gekommen ist, M. 735 000 6 % Partial-Oblig. der Halleschen Union zurückzukaufen, M. 200 000, die auf die Unionwerke (Abteil. Wolff & Meinel) hypothek. eingetragen waren, zurückzuzahlen, M. 200 000 Darlehen der Wegelin & Hübner A.-G. an die Union zu tilgen und M. 40 000 verschiedene Kredit. zu decken. Die Unionwerke blieben noch mit M. 1 065 000 6 % Partial-Oblig. belastet, während an Restkaufgeld für die Wegelin & Hübner-Aktien M. 1 000 000 zu 4½ %, an erster Stelle auf das Etablissement Wegelin & Hübner für dessen Vorbesitger eingetragen stehen. Die Aktivwerte der Halleschen Union konnten infolge der Übernahmebedingungen (M. 2 700 000 A.-K. der Union im Austausch gegen M. 1350 000 Wegelin & Hübner-Aktien) zu wesentlich niedrigeren Preisen in die Bilanz eingesetzt werden, als sie bei der Union zuletzt zu Buche standen Im ganzen beträgt die Differenz zu gunsten der Bilanz per 31./12. 1901 M. 1 191 109, wobei auf die Aktien der Pommerschen Eisengiesserei u. Maschinenfabrik in Stralsund, von denen weiter unten noch die Rede, eine Abschreib. von M. 249 000 enthalten ist u. die daher statt früher mit M. 996 000 nunmehr mit M. 747 000 bewertet sind.