1062 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 7 = Locomotivfabrik Krauss & Comp. Actien-Gesellschaft in München und Linz a. d. Donau. (Werke am Marsfeld in München, in Sendling-München und in Linz a. d. Donau.) Gegründet: 1866. A.-G. seit 6./6. bezw. 19./9. 1887. Letzte Statutänd. v. 29./5. 1900. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der im Besitz der Kommandit-Ges. „Locomotivfabrik Krauss & Co.“ befindlich gewesenen Fabriken am Marsfeld in München und der Filialen in Sendling-München und Linz a. D. Specialität: Lokomotiven für Haupt-, Neben-, Klein- und Strassenbahnen, Bau von Weichen- und Signalcentralisierungen. Der Zu- gang auf Mobilien- und Immobilienkto weist für 1901 die Summe von M. 613 000 auf. 1901 wurden Neubauten in Linz zur Erweiterung der dortigen Anlagen errichtet. Für den Fall einer notwendig werdenden Verlegung der Werke am Marsfeld u. in Sendling wurde ein geeignetes Terrain an der Station Allach im Ausmasse von 40 Tagwerk erworben. Produktion 1897–1901: 218, 227, 239, 271, 240 Lokomotiven, deren Fakturenwert M. 4 816 982, 5 498 910, 6 312 767, 8 087 704, 7 708 143 betrug. Die Gesamtproduktion (die Lieferung von Reservebestandteilen, ausgeführte Lokomotiv- und sonstige Reparaturen, sowie die Arbeiten für Weichen- u. Signalcentralisierungen eingerechnet) bezifferte sich 1897–1901 auf M. 6 244 628, 7 264 920, 8 997 578, 11 715 427, 9 333 669. Beschäftigt wurden 1897–1901 durchschnittlich 1343, 1529, 1852, 2264, 1985 Mann, welche 1900 bezw. 1901 M. 2 672 762 bezw. 2 321 774 an Löhnen erhielten. Technisch-kaufmännisches Personal 145 Beamte, denen 1901 M. 460 575 Gehalt gezahlt wurde. Kapital: M. 4 900 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 5000 und 700 Aktien (Nr. 701–1400) à M. 2000. Urspr. M. 1 740 000 in 348 Aktien à M. 5000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 27. April 1897 um M. 1 760 000 in 352 ab 1. Jan. 1897 div.-ber. Aktien à M. 5000, angeboten den Aktionären zum Nennwert 26.–31./7. 1897 und lt. G.-V.-B. v. 29./5 1900 um M. 1 400 000 (auf M. 4 900 000) in 700 Aktien à M. 2000, div.-ber. ab 1./7. 1900, angeboten den Aktionären 12.–30./6. 1900 zu 113 %; auf 1 alte Aktie à M. 5000 entfiel eine neue à M. 2000. Anleihe: M. 1 760 000 in 4 % Oblig. von 1887, 880 Stück à M. 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Rück- zahlbar zu pari mit jährl. mindestens M. 20 000 ab 1893 durch Verl. im Jan. auf April. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Zahlstellen wie bei Div. Ende 1901 noch M. 1 580 000. Hypotheken: M. 98 000 auf einem 1900 in Sendling erworb. Nachbaranwesen, verzinsl. zu 4 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie zu M. 5000 = 5 86., 1 Aktie zu M. 2000 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Div., nach Vornahme sämtl. Abschreib. und Rücklagen vertragsm. Tant. an Vorst., 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 68 755, Wechsel 45 874, Wertp. 1 485 098, Roh- material. 1 079 321, Halbfabrikate 980 280, Grundstücke u. Gebäude 2 222 966, Einrichtung, Maschinen etc. 3 406 375, Debit. 2 129 423, Wertp. des Arb.-Unterst.-F. 329 000. Passiva: A.-K. 4 900 000, Schuldverschreib. 1 580 000, do. unerhobene Coup. 1520, Hypoth. 98 000, R.-F. 490 000, Spec.-R.-F. 59 722, Amort.-Kto 1 302 181, Ern.-F. 1 181 853, Arb.-Unterst.-F. 394 590, Kredit. einschl. Anzahl. 458 055, Gewinn 1 281 171. Sa. M. 11 747 095. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Unterhaltung der Gebäude u. maschinellen Einrichtungen 1 572 295, Amort.-Kto 214 778, Zs. 33 481, Gewinn 1 281 171 (davon Div. 588 000, Tant. an Vorst. u. A.-R. 128 598, Krauss'sche Arb.-Witwen- etc. Stiftung 50 000, Arb.-Unterst.-F. 50 000, Vortrag 464 573). – Kredit: Vortrag 279 710, Fabrikationsbrutto- gewinn 2 662 677, Material 104 513, Skonto, Kursdiff. u. Pacht 54 824. Sa. M. 3 101 726. Dividenden: 1887–95: 10, 10, 10, 10, 10, 14, 16, 16, 18 %; 1896: A.-K.-Erhöhung und Ver- teilung des Extra-R.-F. von M. 1 740 000, welche Höhe derselbe nach Zuwendung aus dem 1896er Gewinn erreicht hatte; 1897–1901: 18, 18, 18, 16, 12 %. Zahlbar ab 1./5. Coup.- Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Kaufm. Dir. Ulrich Baumann, technische Direktoren: Mathias Fasbender, Linz a. d. D.; Carl Finckh, Sendling-München; Anton Hurler, Marsfeld-München. Aufsichtsrat: (6) Vors. Komm.-Rat Georg Krauss, München; Stellv. Komm.-Rat Georg Kaess, Schloss Eurasburg und in Haunstetten; Baurat a. D. H. D. Endres, München; Prof. Dr. Rich. Frommel, München; Reg.-Rat Dir. Wilh. Hallama, Wien; Prof. Dr. C. von Linde, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Deutsche Bank. Neckarsulmer Fahrradwerke Akt.-Ges. in Neckarsulm Königl. Hoflieferanten, Zweigniederlassungen in Stuttgart u. Moskau. Gegründet: 1./4. 1884 unter der Firma ,Neckarsulmer Strickmaschinenfabriké“; Firma geänd. ab 24./9. 1897. Letzte Statutänd. 28./12. 1899. Zweck: Herstellung von Maschinen, Apparaten und Werkzeugen aller Art, insbesondere von Fahrrädern und deren Bestandteilen und Zubehörstücken. Geschichtliches: Die Fabrik wurde im Jahre 1873 durch Chr. Schmidt unter der Firma „Mechanische Werkstätte für Strickmaschinen“ gegründet; 1887 begann die Fabrikation von Fahrrädern und Teilen, welche heute ausschliesslich betrieben wird.