6 ―― ―― = * 4 ――――― eeeee — 1116 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Accumulatoren- und Electricitäts-Werke-Actiengesellschaft vormals W. A. Boese & Co. in Berlin, S0. Köpenickerstrasse 154, mit Zweigniederlassungen in München unter gleicher Firma, sowie in Altdamm unter der Firma Alt-Dammer Electricitäts-Werke A.-G. Gegründet: 5./7. bezw. 3./8. 1897. Letzte Statutänd. v. 10./5. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme obengenannter Firmen erfolgte ab 1./1. 1897 für M. 2 284 804, abzügl. der mit übernommenen Passiven in Höhe von M. 1 038 804, also für M. 1 246 000, zu deren Ausgleich 1246 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. 1897 erfolgte die Übernahme der 1895 gegründeten Alt-Dammer Electricitätswerke G. m. b. H., woran die A.-G. bereits beteiligt war, mit M. 195 769 (Rest der Anteile). Zweck: Fortbetrieb der Firma „ W. A. Boese & Co.“ in Berlin und der Zweigniederlassung in Augsburg unter der Firma „Süddeutsche Electricitätsgesellschaft Augsburg W. A. Boese $ Co.“ Übernahme aller von diesen beiden Geschäften eingegangenen Verträge, ferner Übernahme der vorhandenen oder bereits angemeldeten Patente. Herstellung von Accumulatoren, elektrotechn. und mechan. Utensil. Die Vorbesitzer haben sich ver- pflichtet, während 15 Jahre sich an keinem Konkurrenzgeschäfte zu beteiligen oder für ein solches irgendwie thätig zu sein, ausgenommen den Fortbetrieb ihrer Geschäfte in Österreich-Ungarn, Frankreich u. Belgien. Die Zweigniederlassung in Augsburg wurde 1898 nach München verlegt und wurden daselbst und in Altdamm 1899 umfangreiche Neu- bauten und Erweiterungen der Fabrikeinrichtungen der Ges. errichtet. 1900 wurden zu demselben Zwecke in Berlin, Altdamm und München zus. M. 367 827 ausgegeben. Der Besitz in Altdamm ist nach Rückzahlung von M. 120 000 Hypoth.-Schulden am 1./10. 1901 völlig schuldenfrei. Specialität: Fabrikation stationärer und transportabler Accumulatoren für alle Zwecke, letztere besonders für elektr. Waggonbeleuchtung, für Telegraphie und Telephonie, sowie Bau elektrischer Centralen und Strassenbahnen, Fabrikation von Traktions-, Boots- und stationären Batterien, letztere unter Verwendung der der Ges. im In- und Auslande patentierten Grossoberflächenplatte für Schnellaufladung in Verbindung mit Gitterplatten. Die Ges. erwarb 1899 für Deutschland das englische Patent Stone für elektrische Be- leuchtung von Eisenbahnwagen vermittelst einer unter jedem Wagen angebrachten Accumulatorenbatterie in Verbindung mit einer durch eine Wagenachse angetriebenen Dynamomaschine. Zu ihren Hauptabnehmern zählt die Ges. Post- und Eisenbahn- verwaltungen im In- und Auslande. Die Ges. war Ende 1901 mit M. 2 204 827 an 12 ver- schiedenen elektr. Centralen u. kleineren Unternehmungen beteiligt, welche 1900 wie 1901, soweit schon Jahresabschlüsse vorliegen, 3¼½–5½ % Div. zahlten. 1901 erwarb die Ges. zu pari sämtl. Aktien des 1900 von ihr mit K 1 800 000 A.-K. gegründeten Schwesterunter- nehmens, der Accumulatoren- und Elektricitäts-Werke-A.-G. in Wien; den dafür be- nötigten Betrag hat sich die Ges. bis 1./4. 1905 gesichert. Die Aktien finden sich in der Bilanz unter Effekten. Durch die Wiener Ges., die nach den Patenten der Deutschen Firma arbeitet, ist der Wirkungskreis der Boese-Ges. besonders auch nach dem Orient ausgedehnt worden. Das Wiener Unternehmen schloss das Geschäftsjahr 1901 indes sehr ungünstig ab, sodass es sich gezwungen sah, von der Berliner Muttergesellschaft auf Grund bestehender Zinsgarantie einen Zuschuss von M. 126 097 in Anspruch zu nehmen, welcher Betrag dem Spec.-R.-F. der Boese-Ges. entnommen wurde. Hierdurch wie durch den allgemein schlechten Geschäftsgang, durch gezahlte Bank-Zs. und Rück- stellung grösserer Beträge für zweifelhafte Debit. wurde das Ergebnis der Berl. Ges. 1901 erheblich geschmälert. Die Bankkredite haben im neuen Jahre eine Minderung erfahren. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 3 000 000 (voll- gezahlt seit 1./10. 1898, M. 1 500 000 nahmen am Erträgnis 1898 nur zur Hälfte teih) erhöht lt. G.-V.-B. vom 10./5. 1899 um M. 1 500 000, div.-ber. für 1899 zur Hälfte, über- nommen von einem Konsortium zu 122 %, angeboten den Aktionären 2: 1 v. 8.–19./6. 1899 zu 127 %. Agio mit M. 285 282 in den R.-F. Von den neu begebenen M. 1 500 000 dienten M. 75 000 zur Rückzahlung einer Hypothek, M. 485 000 zum Neuerwerb von Grundstücken in Altdamm, zu Neubauten u. Erweiterungen der Fabrikeinrichtungen in Berlin, München und Altdamm und der Rest zur Verstärkung der Betriebsmittel. Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1901, rückzahlbar zu 105 %, Stücke 2000 Lit. A (Nr. 1–2000) à M. 1000, 1000 Lit. B (Nr. 2001–3000) à M. 500, auf Namen der Deutschen Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co. in Berlin und durch Blankoindossament übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 in längstens 38 Jahren durch jährl. Ausl. von 1 % und ersparten Zs. im Sept. (zuerst 1905) auf 1./4., verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6 Monate Frist vorbehalten. Die Anleihe diente zur Abstossung von Kreditoren und Stärkung der Betriebsmittel der Ges. Sie ist nicht hypothekarisch eingetragen, doch hat sich die Ges. verpflichtet, keiner neuen Anleihe ein Vorzugsrecht zu gewähren. Verj. der Coup. und Stücke nach gesetzl. Frist. Zahlst. wie bei Div. Die Ges. darf Schuldverschreib. nur in Höhe des jeweils eingezahlten A.-K. ausgeben. Kurs Ende 1901: In Berlin: – %. – In Frankf. a. M.: 98 %. Zugelassen