1122 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. der genannten Ges. in Aktien der Ges. S. Bergmann & Co., A.-G. in der gleichen Zahl und zu dem gleichen Nennwerte übertragen worden; in dem Vertrage ist zugleich vereinbart, dass eine Liquidation des Vermögens der übertragenden Ges. nicht stattfinden und der Reingewinn beider Ges. für 1900 gleichmässig verteilt werden soll. UÜber die näheren Modalitäten Aer zur Vereinfachung der Geschäftsbetriebe beider Ges. erfolgten Ver- schmelzung s. unter Kapital. Gegen den Beschluss ist von einem Aktionär die An- fechtungsklage erhoben, aber in erster Instanz zu gunsten der Ges entschieden worden. Der Umsatz der Bergmann-Elektromotoren-Werke, denen 1900 13 deutsche und 36 aus- ländische Patente für Herstellung ihrer Fabrikate zur Verfügung standen, stieg 1900 um rund M. 1 500 000. Die Zugänge auf Mobil.-, Immobil.-, Maschinenkto etc. bei beiden Abteilungen betrugen 1900 zus. M. 863 692. Kapital: M. 8 500 000 in 8500 Aktien (Nr. 1–8500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, er- höht 1896 um M. 500 000, am 3./4. 1897 um M. 300 000, lt. G.-V.-B. vom 8./4. 1898 um M. 200 000, div.-ber. ab 1./7. 1898, angeboten den Aktionären 9: 1 vom 1.–15./6. 1898 zu 227.50 %, und lt. G.-V.-B. vom 21./4. 1900 um M. 500 000 in 500 ab 1./1. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu 150 %; hiervon wurden 300 Stück seitens eines Konsortiums den Aktionären 7: 1 vom 23./6.–7./7. 1900 zu 157.50 % zuzügl. 4 %, St.-Zs. ab 1./1. 1900 und Schlussscheinstempel angeboten, die restlichen 200 Stück zum Ausgabekurse von 150 % wurden für der Ges. von S. Bergmann zur Ausbeutung überlassene neue Er- findungen verwandt. Die G.-V. vom 15./12. 1900 beschloss zwecks Angliederung der A.-G. Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke in Berlin an die Ges. S. Bergmann & Co., A.-G. und Stärkung der Betriebsmittel weitere Erhöhung des A.-K. um M. 6 000 000 (auf M. 8 500 000) durch Ausgabe von 6000 neuen, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000. Hiervon erhielten die Aktionäre der Bergmann-Elektromotoren- u. Dynamo-Werke 2000 vollgezahlte Stücke und 1000 Stück mit 50 % Einzahlung quittierte Interimsscheine (diese seit 25./5. 1901 vollgezahlt und gegen die Original-Aktien umgetauscht) als Gegenleistung für das Vermögen der aufgenommenen Ges. Die weiteren M. 3 000 000 neuer Aktien, von denen zunächst nur M. 500 000 vollgezahlt, M. 2 500 000 mit 50 % ein- gezahlt worden sind, übernahm ein aus der Deutschen Bank in Berlin und den Dresdner Bankhäusern Günther & Rudolph und Menz, Blochmann & Co. bestehendes Konsortium zum Kurse von 103 % mit der Verpflichtung M. 2 500 000 den alten S. Bergmann-Aktionären 1:1 zu 108 % zum Bezuge anzubieten. Als Beitrag zu den Fusions- und Em.-Kosten zahlte das Konsortium M. 125 000 und trug ausserdem die Hälfte des Schlussschein- stempels für die Neu-Em. Der von dem Kostenbeitrag nicht verbrauchte Teil soll dem R.-F. der Ges. zufliessen. Das A.-K. erscheint in der Bilanz vom 31./12. 1901 nach obiger Aufstellung mit M. 6 000 000 voll- und M. 2 500 000 mit 50 % eingezahlten Aktien, zus. M. 7 250 000, welche für 1901 voll div.-ber. waren. Solange die oben erwähnte An- fechtungsklage noch anhängig ist, können natürlich die Aktionäre der alten S. Berg- mann & Co.-A.-G. nicht zur Ausübung des ihnen durch Beschluss der G.-V. v. 15./12. 1900 eingeräumten Bezugsrechtes aufgefordert werden. Die Interimsscheine auf die jungen Aktien müssen daher vorläufig im Besitze des Bankkonsortiums bleiben, an welches auch die auf sie entfallenden Div. bezahlt werden. Das Bankkonsortium wird Selbst- verständlich denjenigen Aktionären, die s. Z. das Bezugsrecht ausüben, auch die auf die jungen Aktien entfallenden Div., mithin für das abgelaufene Geschäftsj. je M. 85 pro mit 50 % eingezahlte Aktie mit herauszahlen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., dann 4 % Div., yvom Rest vertragsm. Tant. (Maximum 10 %) an Vorst. und Beamte, 8 % Tant. an A.-R., Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 898 010, Gebäude inkl. Neubau 1 659 854. Debit. 2 197 047, Bankguth. 1 606 432, Kassa 32 858, Wechsel 22 507, Maschinen 1 032 533, Werkzeuge 190 351, Fabrikutensil. 106 547, Modelle u. Konstruktionen 109 650, Mobil. 2. Patente 2, Waren 3 063 962. – Passiva: A.-K., eingez. 7 250 000, R.-F. 1 652 113, Spec.- u. Delkr.-F. 100 000, Kredit. 384 178, Reingewinn 1 533 466. Sa. M. 10 919 759. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 408 663, Fabrik-Unk. 321 690, Wechsel 2900, Provis. 194 601, Patent-Unk. 13 430, Bruttogewinn 1 983 001 (davon Abschreib. 449 534, Div. 1 232 500, Tant. an Vorst. 114 362, do. an A.-R. 91 489, Vortrag 95 114). —– Kredit: Vortrag 99 843, Zs. 63 932, Waren 2 760 518. Sa. M. 2 924 294. Kurs Ende 1896–1901: 264, 298.50, 286, 277, 295, 269 %. Eingef. 1896 zu 200 0%. Notiert Dresden. Dividenden 1894–1901: 5, 6, 14, 16, 18, 22, 23, 17 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Siegm. Bergmann, Georg S. Runk, Ph. Seubel, Rud. Kinzelbach. Prokuristen: Paul Berthold, Herm. Bumke. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Justizrat Th. Dirksen, Berlin; Stellv. Jos. Pschorr, München; Komm.-Rat Erwin Kretzer, Fabrik-Dir. Rud. Schomburg, Berlin; Bankier Fritz Günther, Geh. Komm.-Rat Konsul Th. Menz, Dresden; Rob. Kolbe, St. Petersburg. Zahlstellen: Dresden: Günther & Rudolph; Berlin u. Dresden: Deutsche Bank.