―――――― 1134 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Rud. Menckhoff, Berlin; Ing. Dr. Bruno Thierbach, Brühl. Aufsichtsrat: Vors. Dir. S. Kocherthaler, Berlin; Stellv. Dir. Franz Flecken, Brühl; Oberst- leutnant a. D. Oscar Nebelsieck, Ing. Ernst Hch. Geist, Bankier Louis Hagen, Köln. Electrotechnische Fabrik Cannstatt. Gegründet: Am 23. Jan. 1884. Zweck: Früher Herstellung von Dynamomaschinen, elek- trischen Bogen- u. Glühlampen, sowie überhaupt aller in die Elektrotechnik gehörigen Gegenstände. Die Ges. hat 1887 ihren Fabrikationsbetrieb an die Maschinenfabrik Esslingen (siehe dieselbe) abgegeben, welche auch Hauptaktionär ist. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Debitoren 173 373, Verlust 326 626. Sa. M. 500 000. – Passiva: A.-K. M. 500 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 326 626, Unk. 42. – Kredit: Kredit. 42, Saldo 326 626. Sa. M. 326 699. Dividende: 0 %. Direktion: Ludwig Kessler. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat von Pflaum, Stellv. Geh. Komm.-Rat von Steiner, Dir. A. von Kaulla, Oberbaurat Gross. Deutsche Elektricitäts-Aktien-Gesellschaftin Charlottenburg, wallstrasse 13 und Marchstrasse 22. (In Konkurs.) In Konkurs: Seit 18./3. 1901. Anmeldungen bis 15./4. 1901. Konkursverwalter: Kaufm. W. Goedel jun., Charlottenburg, Bayreutherstrasse 1. Gegründet: Am 16./10. 1896. Letzte Statutenänd. v. 29./6. 1899. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Ges. bezweckte Herstellung von elektrotechnischen Instrumenten, Apparaten und Installationsmaterialien für elektr. Licht- und Kraftanlagen, elektr. Glühlampen (speciell Hochspannungslampen). Bei der Gründung der Ges. wurden für Übernahme der Fabrik in Firma „Fabrik elektrischer Glühlampen A. Roeder & Co.“' M. 140 000 in 140 Aktien, für Übernahme der Fabrik von Bedarfsartikeln für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung in Firma „Schulz & Lange, Berlin“, Anfang 1898 M. 72 000 in Aktien der Ges. gezahlt. 1899 wurde das Grundstück Marchstrasse 22, Charlottenburg, erworben und daselbst ein Zweigbureau für die Installation elektrischer Licht- und Kraftanlagen, im Anschluss an das Leitungsnetz in Charlottenburg errichtet, für deren Ausführung die Ges. städtischer. seits koncessioniert ist. Ferner erwarb die Ges. Ende 1899 nach Erhöhung des A.-K. auf M. 920 000 von der Akt.-Ges. für Elektrotechnik vorm. Willing & Violet zu Berlin die Elektricitätswerke in Strausberg, Zielenzig, Grätz (inzwischen an die Stadt verkauft) und Trebnitz mit den städtischen Koncessionen und lauf. Verträgen. In der ersten Gläubiger-Vers. v. 15./4. 1901 berichtete der Konkursverwalter, dass er nur eine vorläufige Übersicht der Sachlage geben könne, da die Taxe noch nicht be- endet und es sehr fraglich sei, ob gewisse Objekte der Masse erhalten bleiben, da der Vorbesitzer Aussonderungsansprüche erhebt. Obgleich die fallite Ges. ihr A.-K. mehr- mals erhöhte, blieb das Betriebskapital doch ein zu geringes. Von den vorhanden ge- wesenen Elektricitätswerken in Strausberg, Grätz, Trebnitz und Zielenzig ist das Grätzer wWerk verkauft und die übrigen sowie die Charlottenburger Fabrik wurden in kleinem Umfange in Betrieb erhalten. Die Aktiva dürften M. 450 000 betragen und von diesen an Vorrechtsforderungen und Kosten M. 42 000 abgehen. Die Warengläubiger haben etwa M. 325 000 zu fordern und dürften volle Deckung erhalten. Für das A.-K. von M. 920 000 würde dann noch eine Div. von ca. 10 % verbleiben. Wird aber das Eigen- tumsrecht an die auswärtigen Elektricitätswerke von der Vorbesitzerin mit Erfolg be- stritten, dann dürfte den Warengläubigern nur eine Div. von 25–33¼ % in Aussicht stehen und die Aktienbesitzer mit ihren Forderungen vollständig ausfallen. Das Char- lottenburger Werk wurde im August 1901 verkauft. — Die auf den 23./4. 1902 einberufene G.-V. sollte auch über Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen gegen Vorst. und A.-R. beschliessen. Kapital: M. 920 000 in 920 Aktien (Nr. 1–920) à M. 1000. Urspr. M. 200 000, beschloss die G.-V. vom 31. Jan. und 14. März 1898 Erhöhung; zunächst wurden M. 300 000 und im Jan. 1900 M. 420 000 zum Nennwert begeben. Die G.-V. vom 23. März 1901 sollte be- schliessen wegen Beschaffung weiterer Geldmittel durch Zuzahlung auf St.-Aktien resb. durch Ausgabe von Vorz.-Aktien oder Oblig., sowie event. auf Liquidation der Ges. Inzwischen wurde am 18./3. 1901 der Konkurs eröffnet. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: April-Sept. Stimmrecht: 1 Aktie == 1 St. Dividenden 1896/97–1899/1900: 0, 7, 0, 0 %. (Für 1899/1900 wurden 5 % erklärt, kamen jedoch nicht zur Auszahlung). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) (Direktion: Gustav Schulz. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Aug. Beringer, Charlottenburg; Stellv. Herm. Dieckmann, Heinr. Northe, Halberstadt; Bankier Emil Frankenstein, Redakteur Carl Bratz.)