Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1143 und Elektro- (Wechsel- und Gleichstrom-) Motoren, sowie sämtlicher elektrotechnischer Bedarfsartikel, Erbauung elektrischer Centralen für Licht- und Kraftabgabe, Bau von elektrischen Bahnen. Bei der Gründung der Ges. erfolgte die Übernahme der Firma Oscar Beyer samt Elektricitätswerken in Königsbrück und Bad Elster für den Gesamtpreis von M. 605 837.50. Derselbe fand seine Berichtigung in der Weise, dass die Ges. die Verpflichtung zur Rückgewähr einer bei der Firma hinterlegten Kaution von M. 1000, sowie von den auf den bezeichneten Grundstücken der Firma lastenden Hypothekenschulden M. 84 837.50 zur eigenen Vertretung bezw. Verzinsung und Rückzahiung übernahm und von ihren Aktien 520 Stück à M. 1000 an Oscar Beyer gewährte. – 1898 wurde die Dynamo- maschinen- und Elektromotorenfabrik Gebr. Ebert in Pieschen erworben, woselbst ein neues Fabriketablissement errichtet wurde. Die Elektricitätscentralen in Bad Elster und Königsbrück, sowie die neuerbauten Werke in Lunzenau und Brambach wurden Anfang 1900, die Werke in Freiburg a. E. u. Mühlhausen i. Ostpr. 1901 an die A.-G. für Elektricitätscentralen in Dresden verkauft. — Die Ges. wurde durch den Zusammenbruch der Elektricitätswerke Kummer und den Niedergang der Industrie, der sich auf dem Gebiete der Elektrotechnik vornehmlich geltend machte, besonders hart getroffen. Zur Sanierung sah sie sich zu einer durch- greifenden Kapitaländerung, wie unten angegeben, gezwungen. Die Zweigniederlassungen und Vertretungen sind nach und nach aufgelöst. Von den in der Bilanz Per 31./12. 1901 aufgeführten Acceptverbindlichkeiten ist inzwischen der grösste Teil eingelöst. Ob und welche Elektricitätscentralen noch im Besitz der Ges. bezw. im Bau befindlich sind. ist aus der Bilanz nicht zu ersehen. Kapital lt. handelsger. Eintragung v. 11./4. 1902: M. 1 908 000 in 673 Vorz.- u. 1235 St.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 10./11. 1899 um M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./3. 1899, begeben an Ed. Rocksch Nachf. in Dresden zu pari; fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 23./5. 1900 um M. 550 000 (auf M. 1 900 000) in 550 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./9. 1899, begeben an Ed. Rocksch Nachf. in Dresden zu ca. 150 % (Agio- Gewinn M. 268 886). Hiervon wurden der Ges. von befreundeter Seite M. 127 000 Aktien zur Vernichtung übergeben, damit für das Geschäftsjahr 1899/1900 die erforderlichen Abschreib. und Reservestellungen für Dubiose durchgeführt werden konnten. Die G.-V. v. 29./4. bezw. 27./11. 1901 genehmigten die dadurch bewirkte Reduktion des A.-K. auf M. 1 773 000. Die G.-V. v. 29./4. 1901 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 750 000 in 750 Aktien à M. 1000, welchen Beschluss die G.-V. v. 29.7. 1901 wieder aufhob. Dieselbe G.-V. beschloss statt dessen den Aktionären, die auf je 1 Aktie M. 500 zuzahlen würden, diese in 1 Vorz.-Aktie à M. 1000 mit 10 % Vorz.-Div. ab 1./9. 1901 und Nach- forderungsberechtigung, sowie mit Vorbefriedigung im Falle Liquidation der Ges., um- zuwandeln. Die Zuzahlung hatte bis 20.S. 1901 zu erfolgen, Nachfrist bis 25./10. bezw. 20./12. 1901. Die Barzahlungen sind zur freien Verfügung der Ges. geblieben. Auf 538 St.-Aktien wurde die Nachzahlung von 50 % geleistet. Nach Umwandlung dieser Aktien in Vorz.-Aktien bestand das A.-K. aus 538 Vorz.- und 1235 St.-Aktien, sämtlich à M. 1000. Die G.-V. v. 5./11. 1901 beschloss Ausgabe von bis 200 Vorz.-Aktien à M. 1000, wovon 135 zur Begebung gelangten, sodass sich der eingangs erwähnte Bestand des A.-K. ergab. Die G.-V. v. 24./1. 1902 beschloss zwecks Vornahme von Abschreib. und Reservestellungen Herabsetzung des A.-K. um M. 988 000 durch Zus. legung von je 5 St.- in eine Vorz.-Aktie. Frist bis 8./5. 1902. Die ganze Transaktion muss bis Ende 19092 durchgeführt sein. Geschäftsjahr: Kalenderj. (früher bis 1901: 1./9.–31./8.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann 10 % Vorz.-Div. an Vorz.-Aktien (die event. nachzuzahlen ist), der Rest wird gleichmässig an Vorz.- u. St.-Aktien verteilt. Der Vorst. erhält seine vertragsm. Tant., der A.-R. 6 % des Betrages, welcher nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückstellungen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt, ausserdem aber M. 5000 feste J ahresvergütung. Bilanz am 31. Aug. 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 289 746, Maschinen 136 479, Fabrik- inventar 8263, Fabrikwerkzeug 17 573, Fabrik-Beleucht.-Anlage 5834, Apparate u. Mess- instrumente 4978, Modelle u. Zeichnungen 7498, Inventar 9204, Installationswerkzeuge 4568, Geschäfts-Beleucht.-Anlage 2380, Gen.-Repräsentanz Wien: Betriebskapital 136 120, Grundstück Ostrau 25 000, Kautionskto 12 389, Kautionsdepositen 3852, Kautions-Zs.-Kto 358, Kassa 17 318, Wechsel 31 450, Effekten 620 500, Pfandeffekten 494 000, Debit. 1 450 579, Vorräte an Waren u. Material. 522 508, Verlust 389 736. Passiva: A.-K. 1 773 000, Hypoth. 50 000, Kautionskto 3852, R.-F. 276 985, Spec.-R.-F. 15 000, Accepte 885 215, Kredit. 1 186 281. Sa. M. 4 190 333. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 122 018, Zs. 90 292, Steuern u. Versich. 10 648, Verlust der Installationsabteilung 23 156, do. der Fabrikationsabteilung 67 343, do. beim Verkauf des Eelektr.-Werkes Freiburg a. E. 11 599, do. der Gen.-Repräsentanz Wien 25 879, ubiose 65 500. – Kredit: Gewinn b. Verkauf d. Elektr.-Werkes Mühlhausen i. Ostpr. 7909, Effekten 18 790, Verlust 389 736. Sa. M. 416 435.