1148 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. oder zu finanzieren und Aktien, Obligationen und sonstige Titel und Forderungen solcher Unternehmungen zu erwerben, zu beleihen, zu veräussern oder sonst zu ver- werten; ferner kann dieselbe Koncessionen für einschlägige oder ähnliche Unter- nehmungen, sowie das zu deren Ausführung etwa erforderliche Terrain, endlich auch Patente und Licenzen erwerben und in beliebiger Weise verwerten. Die Ges. betreibt ihre Geschäfte in enger Fühlung mit der Elektrizitäts-A.-G. vorm. W. Lahmeyer & Co. in Frankfurt a. M., indem sie einerseits Werke dieser Ges. finanziert und derselben andererseits die technische Durchführung ihrer eigenen elektrischen Unternehmungen in erster Reihe überträgt. Die Ges. besitzt eine grössere Anzahl Aktien der Lahmeyer-Ges. Die Lahmeyer-Ges. beabsichtigt übrigens die vollständige Vereinigung beider Ges. durchzuführen, zu welchem Zwecke bereits ein Umtausch der Aktien und Oblig. der Deutschen Ges. gegen solche der Lahmeyer-Ges. stattfand. (Siehe bei Kapital und Anleihe.) Der Geschäftsbericht pro 1900/1901 besagt, dass die bereits in dem vorjährigen Be- richt hervorgehobene Zurückhaltung gegenüber neuen Unternehmungen in dem Ge- schäftsj. 1900/1901 infolge des allg. wirtschaftl. Rückganges und der ungünstigen Lage des Geldmarktes in erhöhtem Masse geboten schien. Hierzu kam noch, dass die infolge Weiterentwicklung der schon in Betrieb befindlichen Anlagen erforderlichen Ver- grösserungen und die Fertigstellung früher übernommener Werke einerseits die vor- handenen Mittel der Ges. stark beanspruchten, während andererseits die Abstossung irgend welcher Werte als vollkommen unmöglich betrachtet und demnach ein wesent- licher Programmpunkt aller Unternehmungs-Ges. ausgeschieden werden müsste. Die Kursrückgänge im letzten Jahre, insbesondere der Lahmeyer-Aktien, sowie notwendige Abschreib. und Rückstellungen bei einzelnen Beteiligungen haben erhebliche Verluste auf Effektenkto von insgesamt nahezu M. 550 000 herbeigeführt, ohne welche der Gewim- saldo annähernd die vorjährige Höhe erreicht haben würde, trotzdem die Oblig.-Z8. erstmalig für ein ganzes Jahr in Betracht kamen. Die Ges. ist bei folgenden Unternehmungen beteiligt: Elektricitätswerk Gotha, seit 1894 im Betrieb. Vertragsdauer 35 Jahre vom 1./1. 1900 ab, also bis 1./1. 1935. Das Recht, die Strassen und öffentl. Plätze für elektr. Leitungen, sowie zum Legen von Geleisen für die Strassenbahn zu benutzen, ist auf die ganze Dauer des Vertrages ein ausschliessliches. Die Stadt erhält 4 % der Brutto-Einnahme. Der Bau von Vorortbahnen ist geplant. Elektricitätswerk Limburg a. d. Lahn, seit 1893 im Betrieb. Koncessionsdauer 30 Jalire, d. i. bis 1922. Das Recht, die Strassen u. öffentl. Plätze zur Führung elektr. Leitungen zu benutzen, ist für die Dauer der Koncession ein ausschliessliches. Das Elektricitätswerk in der Stadt Velten i. d. M. hat den Betrieb im Aug. 1899 auf- genommen. Koncession 30 Jahre mit ausschliesslichem Recht. Sowohl für Gotha als auch für Limburg garantiert die Elektr.-A.-G. Lahmeyer ab 1. Sept. 1898 eine 6 % Verzinsung auf 5 Jahre bei 3 % bezw. 4 % Amortisation. Das Elektr.-Werk Homburg v. d. H., dessen M. 1 250 000 Aktien fast ganz in Besitz der Deutschen Ges. f. elektr. Unternehm. sind, hat 1897/98–1900/1901: 5, 5, 5, 4 % Div. ver- teilt. Neuerdings wurden für ein Kontokorrent-Guth. eine hypoth. gesicherte 4½ % Oblig. Anleihe von M. 1 000 000 übernommen. Für Übernahme und Betrieb des Elektricitätswerkes Essen a. d. R. ist eine besondere Aktiengesellschaft „Rheinisch-Westfälisches Elektricitätswerk, Akt.-Ges., deren Kapital M. 4 000 000 beträgt, gegründet worden (Div. 1900/1901: 6 %). Ferner ist die Ges. bei nachstehend genannten Unternehmungen beteiligt: Oberrheinische Elektricitätswerke (A.-K. M. 1 000 000. Div. 1898/99: 2½ % p. r. t. 1899/1900: 3 % p. r. t., 1900/1901: 0 %) mit M. 535 000. Rumänische Ges. für elektr. und industr. Unternehm. in Bukarest (A.-K. Lei 2 500 000, Div. 1900 u. 1901: 3, 4 % p. r. t.. Beteiligung mit Lei 2 125 000. Das der Rumän. Ges. gehörige Elektricitätswerk Sinaia kam im Herbst 1900 in Betrieb. Weiter: A.-G. Elektricitätswerke Kubel bei St. Gallen (Schweiz), A.-K. frs. 2 000 000. Div. 1899/1900: 4 % mit frs. 1 100 000. Tilsiter Elektricitäts- werk, verbunden mit einer Kleinbahn. Die Anlagen wurden im Dez. 1900 in Betrieb genommen. Elektr. Strassenbahn Kiew-Swiatoschin (11 km), seit Aug. 1901 im Betrieb. Elektricitätswerke und Kraftwerke Wangen-Bannwyl (Kanton Bern). Aare- und Emmen- Kanal-A.-G. in Solothurn (A.-K. frs. 500 000), mit frs. 311 000. Allg. Elektro-Metallurgische Ges. m. b. H. (Stamm-Kapital M. 1 025 000) in Elberfeld-Papenburg mit M. 225 000. Motor- fahrzeug- u. Motoren-Fabrik-A.-G. in Marienfelde-Berlin mit M. 55 000; bei A.-G. Voigt & Häffner in Frankf. a. M. (A.-K. M. 2 000 000, Div. 1900–1901: 8, 3 %) mit M. 400 000, sowie mit M. 750 000 bei der Frankf. Localbahn-A.-G., welche eine Vorortbahn nach Homburg v. d. H. baut. Fernere Beteiligung bei dem Lech-Elektricitätswerk bei Gerst- hofen unterhalb Augsburgs. Koncession 99 Jahre; es werden 5 Turbinen-Dynamos von je 1500 HP. aufgestellt. Der Vertrag mit der Stadt Augsburg ist zum Abschluss gelangt. Mit den Vororten Oberhausen und Lechhausen, sowie der benachbarten Stadt Friedberg sind ebenfalls Verträge abgeschlossen worden und sind die Verteilungsnetze in den