1166 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Maschine à 200, 400, 800 und drei Maschinen à 1150 HP. mit Drehstrom-Dynamos von 3620 Kilowatt und Gleichstrom-Dynamos für die Strassenbahn von 1200 Kilowatt Leistung, ferner 10 Wasserröhrenkessel mit einer Gesamtheizfläche von 2324 qm, so- wie eine Accumulatorenbatterie für die Strassenbahn von 444 Amp. St.-Entladung. Angeschlossen waren am 31.12. 1901: Glüh- und Bogenlampen im Anschlusswert von 2096 Kilowatt (gegen 1820 Kilowatt Ende 1900), 426 Elektromotore mit 2129 HP. (gegen 324 mit 1494 Ende 1900). Seit Aug. 1899 liefert das Magdeburger Elektricitätswerk auch den Strom für die Strassenbahn. Jährl. Stromabgabe 1901: 4 599 521 Kilowattstunden (davon 2 920 708 an die Strassenbahn). Die Koncession gilt auf die Dauer von 40 Jahren, vom Tage des Betriebsbeginnes (15./8. 1896) an gerechnet. In dem Vertrage behält sich die Stadt Magdeburg das Recht vor, nach Ablauf von 10 Jahren ab 15./8. 1896 an gerechnet, die Übertragung des Eigen- tums der gesamten Anlage und die Abtretung der Rechte aus allen auf diese Anlage sich beziehenden Verträgen gegen entsprechende Abfindung zu verlangen, und zwar nach nachstehenden Bestimmungen. Der Preis wird derart bestimmt, dass für jedes seit der Inbetriebsetzung verflossene Jahr und zwar bei Übernahme innerhalb des 1. u. 2. Jahres 0 %, 3.–8. Jahres 1 %, 9.–10. Jahręs 1½ %, 11.–20. Jahres 2 % vom Herstellungspreise abgerechnet werden. Erfolgt die Übernahme nach dem 20. Jahre, so werden für die ersten 20 Jahre nach Inbetriebsetzung je 2 % und für alle weiteren Jahre je 3 % vom Herstellungspreise abgerechnet. Dabei sind für die urspr. Anlage und für etwaige spätere Erweiterung die seit Inbetriebsetzung bezw. seit Ingebrauchnahme der Er. weiterung verflossenen Jahre gesondert zu rechnen. An Abgaben erhält die Stadt Magdeburg jährlich: a) 10 % der gesamten Brutto- einnahme; b) von einem Reingewinn über 6 % = 25 %, 7 % = 30 %, 8 % = 35 %, 9 % = 40 %. Gezahlt wurden 1900–1901: M. 72 005, 75 888. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Ursprüngl. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 11. Dez. 1899 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 neuen, ab 1./7. 1900 div.-ber. Aktien à M. 1000, ausgegeben zum Nennwert. Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1900, rückzahlbar zu 105 %. 1000 Stücke Nr. 14 – 1000 A zu M. 1000 und 1000 Stücke Nr. 18–1000 B zu M. 500, lautend auf den Namen des Bankhauses E. Heimann, Breslau und durch Indossament übertrag- bar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Auslos. oder Künd. ab 1903; Verlos. im Juli (erste 1903) mit mind. M. 30 000 jährlich; ab 1903 beliebige Verstärkung zulässig. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch ist die Ges. nicht berechtigt, vor Tilg. dieser An.- leihe eine neue Anleihe aufzunehmen, welche deren Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. einräumt als den Inhabern der gegenwärtigen Anleihe. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Frist. Zahlstellen: Magdeburg: Resellschafts- kasse; Berlin: Berliner Handels-Ges.; Breslau: E. Heimann. Aufgelegt am 18./12. 1900 durch E. Heimann in Breslau zu 99.50 %. Einführung an der Breslauer Börse erfolgte im Jan. 1901. Kurs Ende 1901: 99.50 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, veytragsm. Tant. an Vorst. und Angestellte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Stadt erhält von der Bruttoeinnahme eine Abgabe von 10 % und nimmt ausserdem am Reingewinn teil (siehe oben). Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Gebäude 445 201, Maschinen 1372 363, Leitungsnetz 1361 756, Hausanschluss 311 522, öffentl. Beleuchtung 4762, Elektricitätsmesser 227 735, Betriebs- Utensil. 11 870, Werkzeuge 3688, Mobil. 10 598. Beisteueranlagekto 535, Kassa 3642, Bank- guth. u. Forderungen an Abnehmer 315 089, Kautionseffekten 46 095, Koncessionserwerb 78 000, Ausbaumaterial. 52 916, Betriebsmaterial. 2935, Anlageunterhaltungskto 1580, vorausbez. Pacht 900, Feuer- u. Glasversich. 990, Schuldverschreib.-Begebungskto 31 394. Passiva: A.-K. 2 000 000, Anleihe 1 500 000, Kredit. 97 368, R.-F. 19 033, Anlage. Tilg.-F. 268 318, Ern.-F. 131 508, Grat.- u. Unterst.-F. 6226, Zinsscheinkto 33 570, Gewinn 167.555. Sa. M. 4 223 580. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 55 413, Verbrauch an Kohlen, ÖI etc. 236 600, Verwalt.-Unk. 24 124, Pacht u. Miete 6295, Abgaben an Magistrat 75 888, do. Reserve 15 000, Steuern 7913, Reparaturen 16 128, Feuer- u. Glasversich. 1536, Zs. 42 244, Kon- cessionserwerbskto 3000, Provis. u. Inserate 468, Grat.- u. Unterst.-F. 3000, Schuld- verschreib.-Begebungskto 3488, Anlage-Tilg.-F. 70 000, Ern.-F. 37 500, Gewinn 167 99. (davon R.-F. 8059, Tant. an Vorst. 11 283, Div. 140 000, Tant. an A.-R. 6184, Vortrag 2027). – Kredit: Vortrag 6363, Stromeinnahmen 723 296, Elektricitätsmesser-Miete 27 798, Prüfungsgebühren 7789, Transformatorensäulen-Miete 1000. Sa. M. 766 247. Kurs: Die Aktien sind an keiner Börse eingeführt. Dividenden 1898–1901: 5½, 6½, 8, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Ing. Wilh. Tellmann. Prokurist: Johs. Fraissinet. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Baurat Gen.-Dir. Emil Rathenau, stellv. Vors. Dir. Paul Mam- roth, Dir. Leopold Aschenheim, Berlin; Dr. jur. Georg Heimann, Breslau. Zahlstelle: Für Div.: Gesellschaftskasse.