―――――――― ― = ――― ―― ―――――― 1168 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. M. 75 000 erworben, welche als Zweigniederlassung weitergeführt wird. Bei allen drei Etablissements sind 1899–1900 bedeutende Neubauten durchgeführt, für die in den beiden Jahren zus. M. 296 510 ausgegeben wurden, wovon M. 108 039 dem Disp.-F. entnommen wurden. Für die Anlagen im Drosselgrund u. am Riesenstein haben 1899 durch die Er- weiterungen bedingte Arealzukäufe in Höhe von M. 10 200 bezw. M. 57 440 stattgefunden. Infolge des durch den südafrikanischen Krieg und die Wirren in China gehemmten Exportes wurde 1901 der Betrieb der Zündschnurfabrik in Lage eingestellt und der in Meissen beschränkt; auch für das Kabelwerk am Riesenstein waren die Verhältnisse 1901 nicht günstig. Durch den Konkurs der Elektricitätswerke Kummer in Dresden erlitt die Ges. einen Verlust von M. 30 000, der ganz abgeschrieben wurde. Kapital: M. 675 000 in 1500 Aktien Lit. A u. B à M. 300 und 150 Aktien Lit. C à M. 1500. Das urspr. A.-K. von M. 900 000 à M. 300 wurde seinerzeit auf M. 450 000 reduziert, und zwar durch Ausl. von 30 Aktien = M. 9000, durch Ankauf von 650 Aktien = M. 195 000, durch Überlassung von 70 Aktien aus Vergleichen = M. 21 000, durch Zu- sammenlegung von 2250 Aktien in 1500 dergl. = M. 225 000. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 14. Aug. 1896 um M. 225 000 (auf M. 675 000) in 150 Aktien à M. 1500 (emittiert zu 140 %). Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: M. 300 nom. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R., bis 10 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, Rest Super-Div., bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundbesitz u. Gebäude 392 675, Maschinen 117 659, Fabrik- utensil. 7091, Kontorutensil. 1, Pferde u. Geschirre 1, Effekten 27 656, Kassa 1422, Wechsel 35 381, Rohmaterial. u. Waren 243 140, Betriebsmaterial. 1070, Emballagen 3350, Asse- kuranz 3973, Debit. 362 009. – Passiva: A.-K. 675 000, R.-F. 120 908, Spec.-R.-F. 67 500, Delkr.-Kto 1752, alte Div. 270, Unfallversich. 3145, Disp.-F. 2567, Arb.-Unterst.-F. 9842, Kredit. 257 896, Gewinn 56 548. Sa. M. 1 195 428. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabriklöhne 117 213, Assekuranz 5038, Interessen 7494, Handl.-Unk. 41 135, Steuern 5481, Betriebsmaterial. 17 811, Emballagen 12 686, Reparaturen 6278, Arbeiterwohlfahrt 2237, Abschreib. 51 855, Gewinn 56 548 (davon Div. 40 500, Tant. u. Grat. 5559, für Unfallversich. 2000, Delkr.-Kto 8488). Sa. M. 323 776. – Kredit: Fabrikationsertrag M. 323 776. Kurs Ende 1889–1901: 117, 137, 122, 138, 142.70, 145, 197, 177.50, 160, 181, 202, 185, 135 %. Eingeführt im Juni 1889 zu 112 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886–1901: 0, 6, 8, 10, 8, 10, 12, 12, 12, 12, 11, 12, 15, 15, 10, 6 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Emil Berneaud. Prokuristen: Bruno Gerstenberger, Gust. Georg Wilh. Balz. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Fr. Francke, Meissen; Stellv. Dir. E. Stute, Gen.-Konsul A. Wehner, Dresden; Dir. C. Bergmann, Meissen; G. Th. Voeckler, Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden: Gebr. Arnhold, H. G. Lüder; Meissen: Kröber & Co., Ernst Heydemann. Mülhauser Electricitätswerke in Mülhausen i. Els. Gegründet: Am 23. Jan. 1899. Gründer siehe Jahrgang 1899/1900. „Siemens & Halske in Liqu.“ haben in die A.-G. eingelegt: Sämtliche Rechte u. Pflichten aus dem am 12. Mai 1887 zwischen der Stadt Mülhausen und der Firma Siemens & Halske abgeschlossenen Kon- cessionsvertrag nebst Zusatz vom gleichen Tage und Nachtrag vom 23. Jan. 1899, sowie die in Ausübung dieser Rechte seit dem 1. Jan. 1899 erzielten Ergebnisse des Geschäfts- betriebes; ferner das ihr gehörende zu Mülhausen i. Els. belegene Elektricitätswerk nebst Gebäulichkeiten, Betriebseinrichtungen einschliessl. des bestehenden Kabelnetzes etc. Der Wert dieser Einlagen wurde auf M. 1 125 000 abgeschätzt und erhielten Inferenten hierfür 996 Aktien à M. 1000, während der Rest von M. 129 000 als Schuld stehen blieb. Zweck: Gewerblicher Betrieb und gewerbsmässige Ausnutzung der zu Mülhausen 1. Eks. bestehenden Centralstation von Siemens & Halske zum Zwecke der Erzeugung und Lieferung von elektr. Licht und elektr. Strom für Kraftübertragung und alle sonstigen Verwendungsarten im Weichbild der Stadt Mülhausen und in deren Umgebung. Kon- cession der Stadt bis 19. Febr. 1920. Die Anlagen wurden 1899 erheblich vergrössert. 1901 wurden zur künftigen Er- weiterung des Werkes ca. 200 qm Areal hinzugekauft. Die Zahl der an das Kabelnetz angeschlossenen Abonnenten stieg 1901 von 481 auf 549, der Anschlusswert, ausgedrückt in 16kerzigen Normallampen, von 26 732 auf 30 367 Lampen, die Zahl der abgegebenen Kilowattstunden von 763 725 auf 881 169; Länge des Kabelnetzes Ende 1901: 36,30 km. Mit der A.-G. Tramways Mülhausen wurde ein Vertrag geschlossen, durch welchen der Ges. die Stromlieferung für die 3 derselben konc. elektr. Strassenbahnlinien für den Zeit- raum bis 31./12. 1910 übertragen wurde. Aufgenommen wurde 1900 die Stromlieferung für die Strecken Mülhausen-Brunstatt (im Jan.) und Mülhausen-Pfastatt (im Aug.). Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. 3 1 Anleihe: M. 1 000 000 von 1899 in 4½ % Oblig., 1000 Stücke à M. 1000. Zs. 1./5. u. 1./II. Tilg. bis spät. 1. Mai 1920. — ―――――