―― ―――――― 1186 Marmor-, Basalt- und Schieferbrüche etc. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwaltungs- u. Geschäfts-Unk. 35 840, Oblig.-Zs. 11 250, Zs. u. Steuern 14 016, Arb.-Wohlfahrt 14 564, Abschreib. 26 786, Gewinn 57 474 (davon R.-F. 2855, Div. 50 000, Tant. an A.-R. 1425, do. an Dir. 2000, Vortrag 1193). – Kredit: Vortrag 362, Betriebsüberschuss 159 569. Sa. M. 159 932. Dividenden 1897–1901: 6, 7, 6, 6, 5 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Johannes Uhrmacher. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Aug. Cillis, Stellv. Dir. Jos. Schulz, Bonn; Garnison-Bauinspektor Paul Leuchten, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Bonn u. Köln: Westd. Bank vorm. Jonas Cahn. Odenwälder Hartstein-Industrie in Ober-Ramstadt., Grossherzogt. Hessen, Prov. Starkenburg, mit Filialen in Heidelberg und Limburg a. d. L. Gegründet: 24./5. 1898. Letzte Statutänd. v. 8./5. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Breitwieser & Co., Ober-Ramstadt, und die Firma Gebr. Leferenz, Heidelberg, haben als auf das Grund- kapital einzurechnende Einlagen ihre unter ihren Firmen betriebenen Handelsgeschäfte mit allen Aktiven, insbesondere Hartsteinbetrieben, Mobilien, Aussenständen etc. ein- gebracht mit dem festgesetzten Werte von M. 800 000 bezw. M. 306 000. Diese Werte sind durch Hingabe von bezw. 800 und 306 als vollbezahlt geltende Aktien der Ges. à M. 1000 ausgeglichen. Die Anlagen bestehen aus den Hartsteinwerken in Ober- Ramstadt, dem Basaltwerk Rossberg und dem Steinbruchgelände in Hering, sowie dem in Nieder-Ramstadt gelegenen Diabas-Hornfelswerk u. dem Basaltwerk in Limburg (Lahn). Die Abbaufähigkeit der einzelnen Steinbrüche beträgt nach geologischen Schätzungen bei stärkstem Betriebe bei Ober-Ramstadt ca. 100, bei Nieder-Ramstadt ca. 40, bei Limburg ca. 70–80 Jahre. Das für die Ges. nutzbare Areal begreift insgesamt: a) an Eigentum: Abteilung Ober-Ramstadt: Gem. Ober-Ramstadt, Rossdorf und Hering 28 ha 72 a 89 qm, Abteilung Heidelberg: Gem. Nieder-Ramstadt: 11 ha 66 a 09 qm, Abteilung Limburg: Gem. Obererbach und Ahlbach 1 ha 56 a 88,5 qm; b) gepachtet: Abteilung Limburg ca. 92 ha 5 a. Die 3 Werke sind ausgestattet mit Dampfmaschinen von ca. 300 Hb. zum Betriebe von 8 Steinbrechern und den hydraulischen Pressen für die Plattenfabrik in Ober-Ramstadt. Mit 4 Dynamos wird das elektrische Licht erzeugt und werden ver- schiedene Arbeitsmaschinen sowie die elektrischen Gesteinbohrer betrieben. Zur Be- förderung des gebrochenen Materials dienen auf den gesamten 14 km Geleislängen 4 Lokomotiven, 400 Kippwagen und 5 Bremsberge. In den Betrieben sind zusammen ca. 600 Arbeiter beschäftigt. Erworben wurde ferner am 1. Juli 1898 für M. 305 000 das Basaltwerk der Firma C. Stein & Co. in Limburg, welche grosse Basaltsteinbrüche im Westerwald ausbeutet, gelegen in den Kreisen Limburg und Westerburg, teils auf eigenem Areal, teils auf Grund von Berechtigungen, welche auf Jahre hinaus ge- pachtet sind. 1900 wurden für Erweiterungs- und Neubauten, Maschinen, Ankauf von Gelände und Lagerplätzen etc. M. 268 400 aufgewandt. Zweck: Erwerb und Betrieb von Hartsteinwerken, sowie Betrieb der Hartsteinindustrie und aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte, Erwerb von Grundstücken und Anlagen zu verwandten Zwecken. Die Ges. befasst sich in der Hauptsache mit Herstellung von Schotter- und Pflastermaterial, sowie der Fabrikation von Kunststeinen und Platten. Ihr Absatzgebiet erstreckt sich auf die Rheinlande von Baden bis zu den Rhein. mündungen. Das Material der Ges. findet hauptsächlich zur Herstellung von Strassen u. bei Hafen- u. Quaibauten Verwendung. Für Erweiterungs- u. Neubauten sowie Neu- anlagen wurden 1901 rund M. 169 500 aufgewandt. Umsatz 1898–1901: M. 798 220, 1023 521, 1 003 299, 1 066 076. Kapital: M. 1 250 000 in 1250 Inh.-Aktien (Nr. 1–1250) à M. 1000. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 500, rückzahlbar au 103 %; begeben zunächst M. 320 000, restliche M. 180 000 freihändig 1900 zu 92 %. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von mind. 1 % im April auf 1. Okt. Der Erlös der Anleihe diente zur Deckung des Kaufpreises des Limburger Werkes und zur Beschaffung weiterer Betriebsmittel. Zur Sicherstellung der Anleihe sind die sämtlichen Immobilien der Ges. mit einer Kautionshypothek von M. 515 000 belastet, und zwar die Liegenschaften der Abteilungen Ober-Ramstadt und Heidelberg zusammen mit M. 500 000, Limburg mit M. 15 000. Noch in Umlauf Ende 1901 M. 495 000. Zahlst.: Berlin: Gebr. Bonte; Darn- stadt: Gebr. Kahn. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in einem Geschäftslokale der Ges. oder in Darmstadt, Heidelberg oder Frankfurt a. M. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R., bis 15 % an Dir., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Steinbrüche u. Gelände 581 471, Gebäude 333 606, Maschinen 265 750, Bahnanlagen 131 965, Geleise 130 476, Rollbahnwagen 62 244, Wasserwerksanlußen 20 756, Arbeitsgeschirr 9737, Gerüste u. Brücken 36 321, Mobil. 7563, elektr. Beleucht.