=] 1194 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Actiengesellschaft für Rheinisch-Westfälische Cement-Industrie in Beckum i. Westf. Gegründet: 17./2. 1898 aus der Portland-Cement-Fabrik der A.-G. für Rhein.-Westphäl. Industrie. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Letzte Statutänd. v. 15./8. 1898. Zweck: Herstellung von Portland-Cement und dessen Verarbeitung zu Baumaterialien. Kunststein, Ornamentgegenständen und sonstigen Cementwaren, Handel in den be- treffenden Rohstoffen u. Waren. Versand 1900 ca. 147 000 Fass, für 1901 nicht angegeben. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 200 000 It. G.-V.-B. vom 15. Aug. 1898 durch Ausgabe von 200 neuen, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 103 %. Die Aktien befinden sich sämtlich im Besitz der A.-G. für Rhein.-Westf. Industrie in Köln. Anleihe: M. 300 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 1000. Zs. 2./l. u. 1./7. Tilg. ab 1902 durch jährl. Ausl. von M. 9000 nebst ersparten Zs. im Sept. auf 2./1. Zahlst.: Eigene Kasse; Köln, Berlin, Essen u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Fabrikanlage 574 900, Grundstück u. Wege 211 000, Maschinen 280 000, Wohnhäuser 94 500, Fuhrpark 1, Fabrikutensil. u. Mobil. 401, Bahnkto 17 800, Maschinenreserveteile 21 290, Cement u. Material. 124 826, Wechsel u. Kassa 30 028, Feuerversich. 3630, Effekten 7665, Avalkto 9000, Debit. (einschl. 172 280 Bankguth.) 200 412. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Oblig. 300 000, do. Zs.-Kto 6885, R.-F. 30 482, Delkr.-Kto 5718, Avalkto 9000, Arb.-Unterst.-F. 3065, Kredit. 20 306. Sa. M. 1 575 457, Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Wohlfahrt 3245, Gehälter, Unk. etc. 176410, Oblig.-Zs. 13 500, Delkr.-Kto 3000, Abschreib. 46 105. – Kredit: Vortrag 10 249, Cement 218 330, Pacht u. Miete 3407, Kalk 645, Fuhrpark 575, Zs. u. Skonto 424, Verlust 8628 (gedeckt durch Entnahme aus dem R.-F.). Sa. M. 242 261. Dividenden 1898–1901: 17, 14, 15, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dir. Alex. Dingeldey, stellv. Dir. Herm. Engels. Aufsichtsrat: Geh. Justizrat R. Esser, Bank-Dir. A. Heimann, Bankier W. Th. Deichmann, Dir. Jos. Schulte, Konsul Hans Leiden, Köln. „Westfalia“, Actien-Gesellschaft für Fabrikation von Portland-Cement und Wasserkalk zu Beckum i. Westf. Gegründet: 24./7. 1884. Letzte Statutänd. v. 29./11. 1899. Zweck: Herstellung von Portland-Cement und Wasserkalk. Die Grundstücke der Ges. haben einen Flächeninhalt von 25 ha 88 a 99 qm. Auf denselben befinden sich die Cement- fabrik mit einer Erzeugungsfähigkeit nach Fertigstellung von Neuanlagen Anfang Okt. 1899 von jährl. 300 000 Fass und der Kalkringofen, dieser mit einer Leistungsfähigkeit von ca. 800 Doppelwaggon jährl. Die 1899 durch Anlage zweier neuer OÖfen erweiterten Anlagen sind unter sich und mit den Brüchen durch schmalspurige Lokomotivbahn verbunden, ebenso besteht Anschluss an Bahnhof Beckum der westfäl. Landeseisenbahn. Die Grundstücke umfassen ferner die Direktorialgebäude, 1 Beamtenwohnhaus, das Ver- waltungsgebäude und 3 Arbeiterwohnhäuser. Die Ges. gehört dem Nordwest-Mittel- deutschen Portland-Cement-Syndikat in Hannover an, welches 1901 der Ges. nur 30 % des Quantums zum Versand aufgeben konnte, welches das Werk produzierte. Seit Anfang 1902 verkauft die Ges. ihre Fabrikate wieder selbständig. Produktion 1896 bis 1901: 133 992, 159 572, 178 264, 175 459, 184 770, 93 560 Normalfass. Arbeiterzahl ca. 200. Die Ges. ist bei der neu gegründeten Portland-Cementfabrik „Gewerkschaft Mirke“ in Zollhaus bei Limburg a. d. Lahn beteiligt; die Anlage wurde zunächst für eine Produktion von 120 000 Fass jährl. eingerichtet und im Laufe 1901 in Betrieb genommen. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. M. 360 000, wurde das Kapital lt. G.-V.-B. v. 21. März 1892 um M. 120 000 auf M. 480 000 und lt. G.-V.-B. v. 19. Mai 1899 um M. 520 000 auf jetzigen Stand erhöht. Von den ab 1. Jan. 1899 div.- ber. 520 Aktien der 1899er Em. wurden 360 Stück von einem Konsortium bezogen, und zwar 160 Stück zu 160 % und 360 Stück zu pari; die letzteren wurden den Aktionären 4: 3 vom 17.–30. Juni 1899 zu 102 % angeboten. Die Erhöhung 1899 erfolgte zum Zweck der Verstärkung der Betriebsmittel, der Ausführung von Neuanlagen, Rückzahlung der 1899 noch ausstehenden M. 208 500 der Oblig.-Anleihe von urspr. M. 300 000, sowie endlich der Beteiligung an dem verwandten Unternehmen der Gewerkschaft Mirke (s. oben), Rusßz 1901 mit M. 235 074 zu Buche stehend. Im April 1902 wurde eine Zubusse von M. 100 00 ausgeschrieben, wovon auf Westfalia M. 25 000 entfielen. Ein Gewinn wurde noch nicht erzielt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage nach Dotierung etwaiger weiterer Reserven vertragsm. Tant. an Vorst., alsdann bis 4 % Div., vom verbleib. Uber schuss 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V.