= ―――――― Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1197 Kurs: Alte Aktien Ende 1886–99: 81, 92.90, 146, 118, 56, 32.50, 21.50, 14.25, –, 18.60, 35.50, 42, –, – %. Eingeführt am 10. Febr. 1886 zu 115 %. Konvert. bezw. neue Aktien Ende 1897–1901: 150, 158.75, 290, 193.50, 112 %. Notiert in Berlin. Alte Aktien verstehen sich seit 1. Aug. 1894 mit letztem Div.-Schein franko Zs. und ist deren Notiz seit 2. Jan. 1900 eingestellt. Dividenden 1886–1901: 3, 4, 10, 4, 0, % 8½, 10, 14, 25, 17, 2 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: A. Griesel, Dr. Heinrich Müller, Anton Piper. Aufsichtsrat: (3–8) Vors. Rechtsanwalt Dr. Max Hirschel, Dir. Rud. Reisner, Jos. Fränkel, Gen.-Konsul Eug. Landau, Bank-Dir. Th. Winkler, Georg Lachmann, Bank-Dir. Kurt Sobernheim, Bankier Max Jaffa, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse, Bank f. Handel u. Ind., Breslauer Disconto-Bank. Aktiengesellschaft für Asphaltirung und Dachbedeckung vormals Johannes Jeserich, Berlin, Rungestrasse 182/191, mit Zweigniederlassungen in Eidelstedt, Hamburg, München und Brüssel. Gegründet: 16./8. 1888. Letzte Statutänd. v. 8./11. 1899 u. 14./4. 1902. Die Zweigniederlassungen in Eidelstedt u. Hamburg sind am 1./4. 1898, die in München ist am 7./4. 1899 errichtet. Zweck: Erwerb und Betrieb der der Firma Johannes Jeserich in Berlin gehörigen, in Charlottenburg belegenen, für M. 1 400 000 ab 1. Jan. 1888 übernommenen Asphalt- kocherei u. Dachpappenfabrik; Herstellung von Asphalt, Dachpappe und anderen Be- festigungs- und Dachbedeckungsmitteln, Übernahme aller Dachbedeckungsarbeiten und Fabrikation chemischer Artikel; Ausführung und Erhaltung von Strassen-, Hof-, Keller- und anderen Pflasterungen, mittels Asphalt oder anderer Befestigungsmittel; Erwerb von Grundstücken, Bergwerksberechtigungen und von Anlagen, welche mit den vorgedachten Zwecken in Zusammenhang stehen. 1889 wurde eine Magnesitplattenfabrik eingerichtet und ein Nachbargrundstück von 223,48 qR. für M. 115 712, 1893 ein Nachbargrundstück von 78,96 qR. für M. 77 302 mit M. 32 302 Anzahlung und 1896 ein solches in München von 10 630 qm für M. 31 194.65 erworben; 1898 ferner gekauft ein 10360 qm grosses Grundstück in Brüssel-Anderlecht für M. 37 231.80 und in Charlottenburg das Grundstück Salzufer 18 (2492 qm gross) für M. 126 417. Das Grundstück- u. Gebäudekto erhöhte sich 1900 durch Erwerbungen u. bauliche Ausführungen in Berlin, Eidelstedt u. München um M. 66 988; die Vermehrung der Gesamtanlagekonten durch Neubauten, Erweiterungen etc. 1901 be- trugen M. 590 637. Der Betrieb in München ist Ende Aug. 1901 eröffnet worden. Das Geschäft daselbst hat 1900 nach Verzinsung des Anlagekapitals mit 5 % einen Überschuss von nur M. 540 ergeben und 1901 einen Ausfall von M. 37 247 erbracht. Die Fabrik am Salzufer in Charlottenburg wurde in der Nacht v. 1. 2./7. 1901 von einem grösseren Schadenfeuer heimgesucht, wodurch das geschäftliche Resultat 1901 empfindlich be- einträchtigt wurde. Die neu aufgebaute, feuersichere und gegen früher doppelt so leistungsfähige Fabrik ist seit Mitte Nov. 1901 in Betrieb. Wegen Verwertung des Siderosthen-Patentes wurde 1894 ein risikofreier Beteiligungsvertrag mit Gebrüder Kolker in Breslau und mit der Chem. Fabrik Zimmer & Gottstein in Hamburg und Eidelstedt geschlossen, wonach die Ges. zur Errichtung der Fabrik in Eidelstedt bei Hamburg einen garantierten und innerhalb 10 Jahren rückzahlbaren Zuschuss von M. 70 000 leistete. Die G.-V. v. 9./9. 1897 genehmigte sodann den Ankauf dieser Fabrik mit Ausschluss der Vorräte, Forderungen und Passiven mit einem Areal von 2 ha 78 a für M. 730 005. Die Patente in Deutschland und 11 Kulturländern wurden dabei mit M. 330 000 bewertet; Zwei davon sind verkauft, wegen Verkäufe von andern schwebenden Unterhandlungen. 1901 erbrachte die Eidelstedter Fabrik einen Gewinn von M. 39 212.32 gegen einen Ausfall von M. 44 587 im Vorjahre. Bei einem Konsortium, das grosse Asphaltminen in Dal- matien erworben, hat sich die Ges. 1898 mit M. 63 924.57 beteiligt; die Minen sind seit Anfang 1899 in Betrieb und ist der Jahreserlös für das Unternehmen selbst verwendet. Die Ges. besitzt Vorz.-Aktien des englischen Siederosthen Paint-Syndikats, welche mit 50 % zu Buche stehen und als Zahlung auf begebene Patente verrechnet sind: das Syn- dikat verteilte für 1900–1901 je 4 % Div. 1900 hat sich die Ges. bei der Kjobenhavns Asfaltkompagni, Aktieselskab mit 574 Aktien mit M. 322 875 Einzahlung beteiligt; diese Beteiligung hat sich 1901 durch Ankauf von 200 weiteren Aktien à Kr. 500 erhöht und wird in der Bilanz per 31./12. 1901 mit M. 435 375 ausgewiesen. Die dänische Ges. hat ihren Betrieb im Mai 1901 eröffnet und das Jahr 1901 mit M. 11 794 Verlust abgeschlossen. Die Ausführung obengenannter Bauten und fernere Beteiligung bei der Kjobenhavns Asfaltkompagni war nur durch Inanspruchnahme eines grösseren, Ende 1901 mit M. 900 000 ausgewiesenen Bankkredits möglich, zu dessen Abstossung die G.-V. v. 14./4. 1902 die Ausgabe von M. 1 000 000 5 % Vorz.-Aktien beschloss (s. unter Kapital). –— Über den Geschäftsgang 1901 ist noch zu bemerken, dass die Ges. einen grösseren Ausfall im Stampfasphaltgeschäft erlitt. ――――――――