―――――――― 1224 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Vorwohler Portland-Cement-Fabrik Planck & Co. Kommandit-Gesellschaft auf Aktien in Hannover mit Fabriken in Vorwohle und Neuland b. Harburg a. E. Gegründet: 19./7. 1872 als einfache Kommandit-Ges. unter der Firma Vorwohler Portland- Cement-Fabrik Prüssing, Planck & Co., alsdann wurde die Firma am 24./4. 1875 (eingetr. 4./5. 1875) in eine Kommandit-Ges. auf Aktien umgewandelt; am 15./12. 1888 entfiel der Zusatz Prüssing aus der Firma, lt. G.-V. v. 5./4. 1900 der Zusatz Kommandit-Ges. auf Aktien hinzugefügt. Letzte Statutänd. v. 5./4. 1900. Zweck: Fabrikation von Portland-Cement, dessen Weiterverarbeitung zu baulichen Gegen- ständen, sowie Herstellung und Zubereitung von sonstigen Baustoffen. Die Ges. ist bei mehreren anderen Unternehmungen mit M. 185 000 beteiligt. Der Vorwohler Grundbesitz, welcher den Oblig. verpfändet ist, hat eine Grösse von 40 ha 51,4 a. Ausserdem besitzt die Ges. dort weitere 2 ha 46,4 a. Zu dem Grundbesitz gehört der 15 ha 34 a grosse Kalksteinberg, welcher das Rohmaterial liefert. Die Gebäude bestehen aus ausgedehnten Fabrikgebäuden, Maschinen- und Kesselhaus, Mühlengebäude, Ringöfen, Darren, Werkstätten, Fassfabrik, Lagerhäuser, zahlreiche Wohnhäuser. Die Lagerhäuser haben Verbindungsgeleise mit der Eisenbahnstation. Durch die 1900 er- öffnete Kleinbahn Vorwohle-Emmerthal wurde der Weserumschlagplatz Bodenwerder erreicht, was für den Export der Ges. wichtig ist. Die maschinellen Einrichtungen ent- sprechen den neuesten Anforderungen. Die Dreicylinder-Dampfmaschine mit Einspritz- kondensation und Corlisssteuerung für eine Leistung bis 850 effektiven Pferdestärken und die dazu gehörigen Dampfkessel sind neu. Der der Anleihe von 1898 verpfändete Grundbesitz in Neuland bei Harburg hat eine Grösse von 4 ha 55,26 a. Die dortige kleine Fabrik ist komplett eingerichtet und arbeitete hauptsächl. für den Export. 1901 ist die Fabrikation daselbst aufgegeben und mit der Vorwohler Fabrik vereinigt. Die Ges. ist um die Verwertung des Harburger Besitzes bemüht. Die Kalkländereien der Ges. bei Lüneburg in Grösse von 1 ha 40 a 60 qm wurden 1901 ohne Schaden verkauft. Durch Neubauten und Neuanlagen in den Jahren 1898 u. 1899 ist die Produktionsfähigkeit der Vorwohler Fabrik gegen früher verdoppelt. Es können jetzt dort rund 400 000 Fass jährl. hergestellt werden. 1901 erhöhten sich die Anlagekonten durch Zugänge um zus. M. 34 108. Die Zugehörigkeit der Ges. zum Nordwest-Mitteld. Portland-Cement-Syndikat brachte ihr 1901 grossen Schaden. Sie erhielt einschl. des Anteils für Harburg nur 54 % der Menge zur Lieferung angewiesen, welche 1900 von Vorwohle allein verladen wurde; dazu kamen noch die infolge des Konkurrenzkampfes überaus niedrigen Verkaufspreise. Kapital: M. 1 564 800 in 1304 Inh.-Aktien (Nr. 1–1304) à M. 1200, sowie M. 40 000 Einlage des persönl. haftenden Gesellschafters. Urspr. A.-K. M. 696 000 in 1160 Nam.-Aktien à M. 600, erhöht lt. G.-V.-B. v. 15. Nov. 1881 um M. 108 000 in 180 Nam.-Aktien à M. 600, weiter lt. G.-V.-B. v. 7. Jan. 1882 um M. 139 200 in 232 Nam.-Aktien à M. 600, lt. G.-V.-B. v. 5. Mai 1882 um M. 124 800 in 208 Nam.-Aktien à M. 600, dann lt. G.-V.-B. v. 25. Okt. 1888 M. 213 600 in 178 Nam.-Aktien à M. 1200, begeben zu 127 % und lt. G.-V.-B. vom 15. Dez. 1888 um M. 60 000 in 50 Nam.-Aktien à M. 1200, welche zu pari an den persönl. haftenden Gesellschafter überlassen wurden. Laut G.-V.-B. vom 15. Dez. 1888, 19. Jan. 1889 u. 8. April 1896 wurden die Nam.-Aktien in Inh.-Aktien und je zwei Aktien à M. 600 in eine Aktie à M. 1200 umgewandelt. Fernere Erhöhung lt. G.-V.-B. vom 5. April 1900 um M. 223 200 (auf M. 1 564 800) in 186 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, begeben an die Berliner Bank zu 165 % plus 6 % Stück-Zs: Die letzte Kapitals- erhöhung erfolgte zur Vergrösserung der Vorwohler Anlagen und behufs Beteiligung an der Cementbau-Firma B. Liebold & Co., A.-G. in Holzminden. Prior.-Anleihen: I. M. 420 000 in 4 % Oblig. von 1889, Stücke à M. 600. Zs. 1./4. und 1./10. Tilg. zu pari ab 1890 durch jährl. Ausl. von 1½ % m. Zs. im Mai auf 1. Okt. Verstärkte oder Total-Tilg. ab 1901 zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur ersten Stelle auf die Fabrik in Vorwohle. Noch in Umlauf Ende 1901 M. 324 000. Kurs Ende 1896–1901: 101, 101, 101, 98, 97.50, 97.50 %. Notiert in Hannover u. Braunschweig. II. M. 800 000 in 4 % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Z8. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1899 mit mind. 2 % und ersparten Zs. durch jährl. Ausl. im Jun auf 1. Okt. Verstärkte Tilg. nach voraufgegangener 6monat. Künd. jederzeit zulässig. Sicherheit: Hypoth. zur zweiten Stelle auf den Vorwohler Besitz und zur ersten Stelle auf dem Harburger Besitz. Noch in Umlauf Ende 1901 M. 751 000. Kurs Ende 1898–1901: 102.25, 100, 98.25, 98 %. Notiert in Hannover. Zahlstellen für beide Anleihen: Gesellschaftskasse; Braunschweig: Braunschweiger Credit-Anstalt; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn, A. Seligmann; Berlin: Berliner Bank, Meyer Cohn. Verj. der Coup. bei beiden Anleihen: 4 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai in Hannover, Braunschweig, Vor- wohle oder Harburg. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrücklagen, dann 4 % Div., vom verbleib. Betrage Tant. an A.-R., pro Mitgl. 2 % (ausser einem Fixum von M. 750 für vom