Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1233 Kalk und Mörtelwerke Aktiengesellschaft in Königsberg i. Pr. Gegründet: Am 29./9. 1899. Letzte Statutenänd. v. 23./4. 1901. Gründer s. 9 ahrg. 1900/1901. Die Gesellschafter des angekauften Betriebes erhalten als Gewinnanteil für die Zeit vom 1./1.–15./8. 1899 als Abfindung M. 8000; das erste Geschäftsjahr für die A.-G. umfasste den Zeitraum vom 15./8.–31./12. 1899. Zweck: Gewinnung, Beschaffung, Herstellung und Vertrieb von Mörtel, Kalk, Thon u. Bau- materialien aller Art. Die Ges. erwarb die Königsberger Kalk und Mörtelwerke G. m. b. H. samt allen Anlagen nebst dem Grundstück Sackheimer Hinterstrasse mit allen Aktiven und Passiven. 1899 wurden grössere Grandläger in Maulen angekauft und daselbst ein Hafen errichtet. 1901/1902 wurde ein Kalkwerk erbaut u. in Betrieb gesetzt. Kapital: M. 650 000 in 650 Aktien (Nr. 1–650) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, auf welche bis Ende 1900 M. 400 000 eingezahlt waren; erhöht zwecks Ausbau des Kalkwerkes lt. G.-V.-B. v. 23./4. 1901 um M. 150 000 in 150 Aktien à M. 1000, begeben zu 105 %. Hypotheken: M. 80 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Mörtelwerk: Grund u. Boden 82 490, do. Gebäude 67 250, Dampfer u. Fahrzeuge 102 800, Maschinen 66 000, Fuhrwerk 26 000, Inventar 4400, Bahnbau 21 000, Kontorutensil. 2700, Grandkto 56 864, Hafen Maulen 51 854, Grundstück u. Bau Kalkwerk 278 889, Material. Kalkwerk 34 500, Beteiligungskto 17 000, Fabrikations- u. and. Bestände 17 366, Wechsel 300, Kassa 2200, Debit. 95 812, Verlust 68 611. Passiva: A.-K. 650 000, Hypoth. 80 000, Kredit. u. Accepte 266 039. Sa. M. 996 039. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 5966, Fuhrwerks-Unk. 10 005, Handl.- u. Betriebs-Unk. 30 840, Abschreib. 55 984, do. Kontokorrent 6158. – Kredit: Vortrag 566, Rohgewinn 29 988, Verlust 78 399 hiervon gedeckt 9788 durch Res., bleibt Verlust 68 611. Sa. M. 108 955. Dividenden: 1899: 20 % p. r. t. (4½ Mon.); 1900–1901: 9, 0 %. Direktion: Constantin Kwiatkowski, Ad. Raatz. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. George Marx, Stellv. Baumeister Th. Gutzeit, B. Levy, Rechts- anwalt L. Lipmann, J. Perlis, Ing. H. Reddig, Dir. D. Wolff, Dir. Jos. Kretschmann. Reg.-Baumeister Franz Krah, Königsberg i. Pr. Zahlstellen: Königsberg: Gesellschaftskasse, Nordd. Creditanstalt. Sächsisch-Thüringische Aktiengesellschaft für Kalkstein- verwerthung in Bad Kösen. Gegründet: Am 30./3. 1898. Letzte Statutenänd. v. 5./5. 1900. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Die Übernahme der Firmen Gebr. Kersten zu Kösen“ und „Erstes Freyburg'er Kalkwerk von Gebr. Kersten zu Balgstädt“, Kreis Querfurt, (Kalksteinsägewerk, Kalk- brüche, Kalkbrennerei und Kiesbaggerei) samt allen Immobilien in Kösen, Lengefeld, Freiroda, Balgstädt, Gross-Wilsdorf, Maschinen, Vorräten etc. erfolgte für M. 693 581.67, wofür M. 374 000 in 374 Aktien à M. 1000 gewährt wurden; M. 200 000 wurden in Hypoth. übernommen. Zweck: Ausnutzung von Kalkstein-, Thon-, Lehm-, Sand- und Kieslagern und Errichtung der hierzu notwendigen Anlagen, Herstellung von Baumaterialjen, von Kalkstein- brodukten und Handel mit denselben, sowie Übernahme von Bauausführungen. Die in Lengefeld bei Kösen erbaute, für eine jährliche Leistung von 300 000 Fass (a 170 kg netto) eingerichtete Portland-Cementfabrik „Rudelsburg“ hat im Herbst 1900 den Betrieb eröffnet. Die Fabrik gehört dem Nordwest-Mitteldeutschen Portland-Cement- Syndikat, Hannover an. Ferner ist auch eine grosse Ziegelei mit Dampfbetrieb errichtet „worden. Ein weiterer Ringofenbau steht bevor. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 625 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 15. April 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien à M. 1000, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1. Febr. 1899, voll zur Einzahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1. Febr. 1900, zunächst mit nur 25 % eingezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30. Sept. 1899 u. restliche 50 % zum 15. Jan. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium fest übernommen und den Aktionären vom 20.–29. Juli 1899 5P3 zu 102.50 % angeboten. Hypotheken: M. 200 000 verzinsl. zu 3½ %. Geschäftsjahr: 1./2.–31./1. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. vewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., sodann bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. event. auch zu Sonderrücklagen. Die Tant. des Vorst. wird unter Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Jan. 1902: Aktiva: Grundstück 528 290, Gebäude 183 046, Maschinen 40 376. Geschirre 5945, Werkzeuge u. Utensil. 40 916, Baggerei 12 644, Fähre 5812, Eisenbahn- Anschlussgeleise 141 691, Rollbahn 37 199, Drahtseilbahn 88 455, Kalkbrennerei Freiroda 51 926, Ziegeleigebäude 88 337, do. Maschinen 6668, Arb.-Kaserne u. Kantine 60 276, Cementfabrik-Gebäude 1 374 564, do. Maschinen 672 324, Jochenberg-Steinbruch 6084, Katze- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. I. 78