Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1249 Geschäftsjahr: 1./11. bis 31./10. (Das erste Geschäftsjahr endigte 30./6. 1889. Die G.-V. vom 20./5. 1891 beschloss, das Geschäftsjahr auf den 31./10. zu verlegen und das Geschäftsjahr 1890/91 bis dahin zu verlängern.) Gen.-Vers.: Spät. im Febr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige besondere Abschreib. u. Rücklagen, bis 5 % an jeden Gewinnanteilschein (Genussschein) ohne Nachzahlungsverpflichtung. Der 4. Teil des alsdann verbleib. Reingewinns wird zur Tilg. von mittels Ausl. zu bestimmenden Gewinnanteilscheinen durch Zahlung von je M. 300 für den ausgel. Anteilschein ver- wendet. Die Ausl. von Gewinnanteilscheinen findet alljährl. nach der ord. G.-V. statt. Vom event. weiteren Reingewinn 5 % Div. an Vorz.-Aktien (ohne Nachzahlungsverpflichtung), der Restbetrag ist zur weiteren Zurückzahlung der Gewinnanteilscheine durch Ausl. zu verwenden. Der A.-R. erhält 5 % Tant. (ausser einer festen J ahresvergütung von M. 7000). Bilanz am 31. Okt. 1901: Aktiva: Gebäude u. Liegenschaften 1 505 492, Maschinen u. Geräte 654 017, Fuhrwesen 4714, Kassa 5375, Debit. 385 461, Vorräte 331 487. Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 330 600, zweite Oblig. 570 725, Oblig.-Zs.-Kto 16 557, Accepte 76 550, Kredit. 786 421, Delkr.-Kto 37 412, R.-F. 17 069, Spec.-R.-F. 50 000, alte Div. 60, Gewinn 1152. Sa. M. 2 886 546. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 107 817, R.-F. 1954, Delkr.-Kto 9000, Gewinn 1152. – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 13 161, Fabrik.-Gewinn 106 763. Sa. M. 119 924. Dividenden 1888/89–1900/1901: 9, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 3, 4, 5, 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: W. Bauer. Prokuristen: Th. Fries, Dr. H. Eurich. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Dr. F. Caspari, Dr. jur. A. Faber, Dr. Th. Petersen, Dir. F. Helfmann, Frankf. a. M.; F. Goldschmidt, Mainz; Komm.-Rat Th. Steinhäuser, Offenbach. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne; Mainz: Bamberger & Co.; Offenbach: S. Merzbach, Bankverein. Oberschlesische Portland-Cement-Fabrik in ÖOppeln. Gegründet: Am 3. April 1888. Letzte Statutenänd. vom 6. Nov. 1899. Zweck: Betrieb einer Cementfabrik, früher L. Schottländers Erben in Oppeln gehörig, mit jetzt 10 Dietzsch'schen Öfen, übernommen für M. 735 000 bar, M. 600 000 in 4 % Hypoth. und M. 1 100 000 in Aktien. Die Grundstücke der Ges. haben einen Flächeninhalt von zusammen 88,93 ha, wovon 84, 40 ha zusammenhängend in Oppeln, der Rest ausserhalb der Stadt liegt; ungefähr des Areals enthalten Kalksteine für die Cementfabrikation. Das Werk wurde durch den Bau einer neuen grossen, auf momentan 200 000 Fass Jahres- produktion eingerichteten dritten Fabrik (Kostenaufwand M. 1 094 441), welche im Früh- jahr 1900 in Betrieb kam, bedeutend erweitert; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zweck siehe unten. Die Anlagen der Fabrik I u. II sind einer durchgreifenden Reparatur unterzogen, wodurch die Gestellungskosten sich wesentlich ermässigt haben. Produktion 1889–97: Normaltonnen: 180 300, 227 575, 245 850, 158 345, 277 056, 266 017, 233 280, 277 010, 315 230; versandt wurden Normaltonnen: 190 020, 189 029, 180 886, 221 655, 283 356, 237 522, 248 917, 309 542, 326 156; für später fehlen die Angaben. Die gesamte Cementindustrie leidet fortgesetzt unter der grossen Konkurrenz und den dadurch gedrückten Preisen. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. April 1889 auf M. 2 750 000 und lt. G.-V.-B. vom 21. Nov. 1898 um M. 250 000 auf jetzigen Stand in 250 neuen, ab 1. Jan. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 150 %, angeboten den Aktionären 11: 1 bis 30. Dez. 1898 zu 154 0%, Anleihe: M. 600 000 in 4 % Oblig. von 1889, rückzahlbar zu 103 0%, Stücke à M. 500. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1893 bis 1910 durch jährl. Ausl. von mindestens M. 30 000 im Ökt. auf 2./1.; kann beliebig verstärkt werden. Ende 1901 noch in Umlauf M. 316 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Jan.-April in Breslau oder Oppeln. Stimmrecht: Jede Aktie giebt 1 St., bei mehreren Aktien geben je 3 Aktien 1 St., über- Schiessende Aktien werden voll gerechnet. Hewinn-Verteilung: 10 %% zum R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Ver- „gütung von M. 12 000), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Utensil. 3 740 802, Debit. 266 133, Kautionseffekten 70 192, Kassa 16 103. Wechsel 29 402, Assekuranz 14 433, Bestand an Portland-Cement, Halbfabrikaten, Material. u. Ersatzstücken 218 550. Passiva: A.-K. 3 000 000, Oblig. 316 000, Kredit. 135 966, R.-F. 392 960, Spec.-R.-F. 400 000, alte Div. 400, Oblig.-Zs. 3160, Gewinn 107 129. Sa. M. 4 355 615. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 108 873, Reparaturen 95 579, allg. Unk. 137 814, Oblig.-Zs. 12 640, Oblig.-Rückzahlungs-Agio 1065, Gewinn 107 129 (davon Tant. 4340, Div. 13 3 Vortrag 12 789). – Kredit: Vortrag a. 1900 12 139, Bruttogewinn 450 960. Sa. M. 463 099. Kurs der Aktien Ende 1888–1901: 157, 144.25, 117.60, 90, 60.70, 85.25, 99.50, 111.75, 138.50, 159, 185, 194.30, 118.50, 83 %. Eingeführt am 4./9. 1888 zu 150 %. Notiert in Berlin, Breslau. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1902/1903. I. 79