― Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1253 Prozess. Der Verlust a. 1901 von M. 119 748 wurde aus dem R.-F. B gedeckt. Der Betrieb der Werke 1901 war hauptsächlich infolge der geschilderten Umstände ein unregel- mässiger u. beschränkter. Besitz: Die Ges. übernahm bei der Gründung die Wasserkalkbrüche und Brennereien der Firma Westfälische Kalk-Industrie A. Wicking & Co. in Beckum und Lengerich i. W. Im Jahre 1890/91 wurde sodann die Cementfabrik Lengerich erbaut; dieselbe hat jetzt eine Produktionsfähigkeit von 300 000 Normalfass Cement jährlich. Umgebaut wurde 1900 die Rohmaterialienaufbereitung und eingebaut dabei ein Cummerscher Schnelltrockner, beides zur Ersparnis von Brennmaterialien und Arbeitslöhnen. Der grösste Teil des Werkes erhielt 1900 elektrischen Antrieb; diese Anlage ermöglicht zugleich den Bau einer Aufbereitungsanstalt der Kalkabfälle zu Düngkalk, wozu das Grundstück bei der Fabrik schon vor Jahren gekauft ist; der Bau dieser Anlage sowie ferner zur Erzeugung der benötigten Versandfässer der einer eigenen Fassfabrik ist in der Ausführung begriffen. Die Kosten sind auf M. 130 000 veranschlagt. Durch die Teutoburger Waldbahn Hat das Lengericher Werk Verbindung mit dem Dörenther Hafen des Dortmund-Ems-Kanals er- halten. Die Ges. hat daselbst ein ca. 2 ha grosses Grundstück erworben, welches mit den erforderlichen Verladeeinrichtungen versehen ist. 1896 Erwerb des Gutes Friedrichshorst, welches ca. 82 ha für die Cementfabrikation vorzüglich geeigneter Kalkmergellager ent- hält; daselbst Bau der Cementfabrik Friedrichshorst, welche Ende 1898 in Betrieb ge- kommen ist. Die Gebäude sind für eine J ahresproduktion von ca. 450 000 Fass angelegt, die Einrichtungen, welche zunächst auf eine Erzeugung von 200 000 Fass berechnet wurden, sind indes so getroffen, dass eine ahresproduktionsziffer von 5–600 000 Fass ohne grössere Neubauten erreicht werden kann. Der für die Zwecke der Ges. nicht benötigte Teil des Gutes Friedrichshorst, sowie das der Ges. gleichfalls gehörige ca. 15 ha grosse Gut Königs- kamp sind verpachtet. Das letztere enthält ca. 9 ha unverritzte Kalkfelder. Die Grund- stücke in Beckum und Friedrichshorst tragen ausser den Fabrikgebäuden eine Anzahl einfache u. Doppelarbeiter- u. Beamtenwohnhäuser. Der Bau der Friedrichshorster An- lagen kann im grossen und ganzen als abgeschlossen betrachtet werden; im Betrieb sind 9 Schneider-Cementöfen, sowie ein Ringofen für 130–150 000 Fass Cement. Die vorhand. reichen Kalkmergellager gestatten noch eine erhebl. Vermehrung der Cementproduktion. Von den Kalk-Ringöfen befinden sich 7 auf dem Lengericher Terrain, 2 in Beckum und 2 in Friedrichshorst; einen weiteren Ringofen erwarb die Ges. durch Ankauf des Kalkwerkes Hankenberge. Die Produktionsfähigkeit der gesamten Kalkwerke, eine Smonatige Betriebszeit angenommen, beträgt jetzt ca. 130 000 t. Der gesamte Grund- besitz beträgt 292 ha 54 a 81 qm. Die Gesamtabschreib. bis Ende 1901 betrugen M. 1 982 123. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien (Nr. 1–4500) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 200 000, er- höht lt. G.-V.-B. vom 12. Juli 1898 um M. 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 21. April 1899 um M. 2 500 000 (auf M. 4 500 000) in 2500 neuen Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, übernommen von den bisherigen Aktionären zu 100 % plus 1 % Stempel. Anleihe: M. 500 000 in 4 % Oblig. von 1895, Stücke à M. 1000 und 500. Zs. und 1,. Ende 1901 noch nicht begeben bezw. zurückgekauft M. 287 500, in Umlauf M. 192 500. Tilg. ab 1902 jährl. mit 4 %. Die Anleihe lastet hypothekarisch auf dem Lengericher Werke. Kurs Ende 1896–1901: 100.50, 100.50, 100.50, 100.50, –, – %. Notiert in Essen. Hypotheken: M. 145 600 (Restkaufgelder), verzinslich zu 4 %, kündbar beiderseits jederzeit mit 6 Monate Frist, eingetragen auf verschiedene Parzellen. Hiervon sind M. 40 000 auf dem Hankenberger Besitz Ende Jan. 1902 zurückgezahlt; von dem Rest ruhen M. 90 000 auf Friedrichshorst. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn Verteilung: 5 % zum R.-F. A, 4 % Div. und weitere Rücklagen, vom verbleib. Betrage 7% Tant. an A. R. (mind. M. 15 000), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Lengerich: Cementfabrik u. Kalkwerke mit sämtl. Neben- anlagen 1 560 201, Gebäude 133 112; Beckum: Kalkwerke mit Kalksteingruben u. sämtl. Nebenanlagen 127 217, Wohnhäuser 24 266, Cement- u. Kalkwerke Friedrichshorst mit Sämtl. Nebenanlagen 2 130 791, Dir.-Wohn. u. Garten 38 760, Verwaltungsgebäude 34 893, Arb.-Wohnhäuser 105 434; Hankenberge: Kalkwerk mit sämtl. Nebenanlagen 72 266, Ge- bäude 25 353, Gut Friedrichshorst 99 403, Gut Königskamp 22 139, Grandweg's Kamp 21 679, Grundstücke u. Gerechtsame Rheine u. Beckum 47 859, Grundstücke Dörenthe 3785, Lokomotiven, Transportwagen u. sonstige Mobil. 121 313, Cementsäcke 35 459, Ganz- u. Halbfabrikate u. Vorrichtungsarbeiten 226 622, Kassa 14 000, Wechsel 90 339, Debit. 415 039, Verlust 119 748. Passiva: A.-K. 4 500 000, Anleihe 192 500, R.-F. A 125 497, do. B 129 441, Hypoth. 145 600, Delkr.-Kto. 10 337, Kredit. 351 302, Tant. an d. A.-R. 15 000. Sa. M. 5 469 678. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib, 211 206, Tant. an A.-R. 15 000. – Kredit: a. 1900 6059, Betriebsüberschuss, Zs., Mieten u. Pächte 100 399, Verlust 119 748. „ Sa. M. 226 206. Kurs Ende 1899–1901: 191.80, 129, – %. Zugelassen M. 4 500 000, aufgelegt M. 1 100 000 am 21. Juni 1899 zu 200 % plus 4 % Stück-Zs. u. % Schlschst. Erster Kurs am 28. Juni 1899; 210 %. Notiert in Berlin.