―――― 1274 Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. Absatz und Preis der Ziegeleifabrikate zu regeln; angeschlossen waren 1899–1901 21, 23, 23 Ziegeleien; abgesetzt wurden insgesamt 86 881 713, 81 237 689, 52 958 559 Steine. Kapital: M. 229 000 in 229 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 78 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 5./12. 1893 um M. 12 000, v. 14./7. 1895 um M. 6000, v. 29./8. 1896 um M. 18 000, v. 18.0. 1898 um M. 48 000, v. 28./10. 1898 um M. 82 000, v. 9./11. 1901 um M. 9000 u. v. 12./4. 1902 um M. 38 000, begeben die letzten 4 Em. zu 112 %. Eingez. 31./12. 1901 in Sa. M. 229 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 340, Effekten 1000, Inventar 1382, Solawechsel- Hinterlegungskto 59 500, Wechsel 14 000, Debit. 317 934. Passiva: A.-K. 229 000, Kautionen 13 000, Delkr.-Kto 26 675, R.-F. 25 000, Ringofen- steine 11 567, Kredit. 88 914. Sa. M. 394 157. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 153, R.-F. 28, Unk. 27 753. – Kredit: Vortrag 1638, Zs. 4208, Bruttogewinn 22 089. Sa. M. 27 935. Dividenden 1891–1901: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 0, 0 %. Vorstand: F. Ringenberg, Stellv. H. Fautsch. Aufsichtsrat: (5) Vors. Jul. Brand. * Alphons Custodis, Actiengesellschaft für Essen- u. Ofenban in Düsseldorf, Gartenstrasse 57. Gegründet: 12./2. 1898. Letzte Statutänd. v. 29./3. 1900 u. 2./6. 1902. Gründer siehe Jahr- gang 1901/1902. – Fabrikant Alphons Custodis hat in die Akt.-Ges. eingebracht das ihm gehörige Thonwerk Satzvey mit Parzellen in den Gemeinden Satzvey-Firmenich, Commern, Lövenich-Sinzenich, Arloff, bewertet mit M. 548 000 (Taxwert des Thonwerkes Satzvey M. 1 000 000 –1 100 000); ferner Maschinen, Werkzeuge, Mobiliar, Debitoren, Kassa, Wechsel, Vorräte bewertet mit M. 331 918.67; ferner hatte Alphons Custodis bar einzulegen M. 180 081.33, Sa. M. 1 060 000; er hat hierfür erhalten 656 Aktien der Ges, à M. 1000 = M. 656 000 und bar M. 4000. Der Rest von M. 400 000 wurde zur ersten Stelle auf dem Thonwerk Satzvey sichergestellt. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des unter der Firma Alphons Custodis in Düsseldorf be- triebenen Kaminbaugeschäftes mit seinen Filialen, sowie des unter der Firma Thonwerk Satzvey (Alphons Custodis) zu Satzvey bei Euskirchen (Rheinl.) betriebenen Thonwerkes, £Errichtung und Betrieb von Feuerungsanlagen, bautechnischen Unternehmungen und Arbeiten jeder Art, sowie Handel mit keramischen Erzeugnissen im allgemeinen und deren Fabrikation. Specialität: Bau runder Kamine aus Formsteinen, Öfen für alle industrielle Zwecke, Müllverbrennungsanlagen. Die G.-V. vom 5./6. 1899 beschloss Ankauf eines neben der Fabrik in Satzvey liegenden Thonlagers und Erhöhung des A.-K. zu diesem Zwecke um M. 200 000. – Die Grundstücke Satzvey umfassen 49 ha 03 a 12 qm, wovon Thonfelder. Die Gebäude daselbst wurden im Laufe der letzten Jahre wesentlich vergrössert; die sämtlichen Anlagen in Satzvey dienen zur Herstellung von glasierten Thonrohren, ausserdem sind dieselben jedoch reichlich ausgestattet mit Maschinen und Einrichtungen zur event. Herstellung von feuerfesten Produkten, Verblendsteinen und sonstigen Thonwaren. Das Grundstück Druschkowka (Südrussland) liegt an gleich- namiger Station und hat eine Grösse von 10 ha 37 a 40 qm mit Thonfeldern zur Her- stellung erstklassiger feuerfester Produkte. Auf diesem Grundstücke ist im Verein mit den Oberschles. Kokswerken und chem. Fabriken, A.-G. in Berlin, eine Fabrik für feuer. feste Produkte errichtet und Anfang 1901 in Betrieb gekommen. Die Grundstücke Prijutino u. Gross Chelm sind gepachtet, wobei in Prijutino (bei St. Petersburg) eine zugeh. Fabrik mit gepachtet wurde (1902 noch auf 3 J.). In Gross Chelm (O.-Schles.) wurde dagegen eine eigene Fabrik errichtet. Ferner sind im Frühjahr 1901 die Thonwerke in Enniger b. Hamm 1. Westl. auf einem mit Vorkaufsrecht gepachteten Grundstücke u. in Nachitschewan (Rostow, Süd russland) in Betrieb gesetzt. Mit Ausnahme des Thonwerkes Satzvey dienen die sämt- lichen Fabriken dem Hauptgeschäftsbetrieb, nämlich dem Kaminbaugeschäfte, indem sie die hierfür erforderlichen Formsteine liefern. Die Ges. baut ihre Kamine nicht nur au? eigenem Materiale, sondern errichtet oder pachtet auch Fabriken an solchen Plätzen, wo ein dauernd genügender Absatz durch die seitherigen geschäftlichen Erfolge gewähr leistet ist. Im übrigen ist die Ges. fast in allen Kulturstaaten mit Thonwarenfabriken in Verbindung getreten, welche ihr die nötigen Formsteine nach ihrer Vorschrift her. stellen. Diese Ausdehnung bedingte die Einrichtung von Zweigniederlass. u. existieren selbständ. Bureaus der Ges. in Wien, St. Petersburg, Moskau, Nachitschewan a. Don, Chicas, New York, Gross Chelm u. Sheffield, ferner Agenturen in Gleiwitz. Budapest, Charkon: Trelleborg (Schweden), Christiania, Drontheim, Kopenhagen, Marseille, Hambu % Gesamtumschlag der Ges. 1897–1901: M. 1 005 016, 1 427 463, 2 093 228, 3 289 639, 3 030 00 Unter den ungünstigen Zeitverhältnissen litt 1901 auch diese mit der Industrie verknüpfte Ges., die ausserdem bei verschiedenen ihrer Betriebe, die sich erst im Stadiun der Entwickelung befinden, verlustbringende Ergebnisse zu verzeichnen hatte.