Porzellan-Fabriken. 1319 Ilmenauer Porzellanfabrik Actien-Gesellschaft in IImenau mit Zweigniederlassung unter der Firma: Stadtilmer Porzellanfabrik in Stadtilm. Gegründet: 3./6. 1871; besteht seit 1762. Letzte Statutänd. 19./12. 1899 u. 8./4. 1902. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren. Kapital: M. 801 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 300 und 334 Aktien Lit. B (Nr. 1001–1334) Aà M. 1500. Urspr. M. 450 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 29. März 1897 um M. 150 000 in 100 Aktien Lit. B à M. 1500 und lt. G.-V.-B. v. 19, Dez. 1899 um M. 201 000 (auf M. 801 000) in 134 Aktien Lit. B à M. 1500, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, angeboten den Aktionären vom 21. März bis 5. April 1900 zu 150 %, wovon einzuzahlen 50 % und das Aufgeld zuzügl. 5 % Zs. bei der Zeichnung, restliche 50 % bis 30. Juni 1900; auf M. 4500 alte Aktien entfiel eine neue zu M. 1500. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: März. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1500 = 5 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke u. Immobilien 494 713, Maschinen 68 371, Utensil. 18 304, Modelle 43 847, elektr. Beleucht. 11 031, Rohmaterial., Holz u. Kohlen 78337 Emballagen u. sonst. Vorräte 21 698, Porzellan 167 109, Hypoth. auf Arb.-Häuser 32 934, Kassa 6134, Wechsel 30 701, Debit. 183 100. Passiva: A.-K. 801 000, R.-F. 159 710, Extra-R.-F. 25 000, Delkr.-Kto 12 500, Div.- Ausgleichs-F. 16 443, Kredit. 58 672, Gewinn 82 958. Sa. M. 1 156 284. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Steuern 10 793, Verlust an Aussenständen 1942, Abschreib. 34 500, Unk. etc. 103 807, Reparat. 11 773, Gewinn 82 958 (davon Div. 72 090, Tant. 10 727, Div.-Ausgleichkto 141). – Kredit: Porzellan 245 037, Immobil.-Ertrag 737. Sa. M. 245 775. Dividenden 1891–1901: 12½, 10, 10, 11, 16, 16, 13¼, 12, 11, 10, 96% Direktion: Carl Koch, Edm. Krüger, Th. Albrecht. Aufsichtsrat: Geh. Komm.-Rat H. Stürcke, Komm.-Rat H. Naumann, Stadtrat R. Gärtner, Max Wenzel, Th. Hergt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Erfurt: Ad. Stürcke. Porzellanfabrik Kahla in Kahla in Sachsen-Altenburg mit Filialfabrik in Hermsdorf-Klosterlausnitz und Zweigstelle in Zwickau unter der Firma: „Zwickauer Porzellanfabrik-. Gegründet: 5./1. 1888. Letzte Statutenänd. vom 27./11. 1899, 17./9. 1900 u. 12./3. 1901. Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren u. anderen keram. Artikeln u. Handel mit solchen. Die Ges. erwarb die dem Komm.-Rat Koch gehörigen Porzellanfabriken in Kahla für M. 870 000. Dieselben bestehen aus 2 getrennt liegenden Anlagen mit zus. 19 Brenn- öfen und der Saalmühle mit einer auf 36 HP. geschätzten Wasserkraft, welche sich jetzt durch Einlegung von Turbinen an Stelle der Wasserräder u. sonstige Umänderungen auf ca. 200 erhöht hat. 1889 erwarb die Ges. die Lehmannsche Porzellanfabrik mit 5 Öfen und Saalmühle in Kahla und baute für die Arbeiter ein Konsumvereinshaus in Kahla. Die Mittel hierzu wurden durch Kreierung der Anleihe von M. 750 000 be- schafft. Ferner erwarb die Ges. 1890 die A.-G. Zwickauer Porzellanfabrik in Zwickau mit jetzt 6 Öfen. Der Ankauf erfolgte für M. 360.000, zahlbar in 360 Aktien der Ges. à M. 1000. Die Zweigniederlassung in Hermsdorf-Klosterlausnitz umfasst Fabrikgebäude mit 14 Öfen, Villa mit Garten. 1900 errichtete die Ges. mit M. 85 812 Kostenaufwand ein Arbeiterwohnhaus für 40 Familien und erwarb zur Verminderung des Kohlenbedarfs eine gut gelegene Wasserkraft in der Saale in der Nähe von Kahla von ca. 200 HP., welche ausreicht, durch elektr. Kraftübertragung den Dampfbetrieb zu ersetzen; diese Anlage, genannt das Elektricitätswerk 9 ägersdorf, kostete insgesamt M. 296 334 und kam 1901 in Betrieb. Über die Kapitalserhöhung zu diesem Zweck siehe unten. Errichtet wurde ferner eine neue Fabrik mit 4 Öfen zur Aufnahme der Fabrikation von Vefblendsteinen; der Betrieb wurde Ende 1901 aufgenommen. Das Grundstückskto erhöhte sich 1901 durch Erwerbungen in Kahla u. Hermsdorf um M. 55 115, das Gebäudekto durch Neu- bauten in Hermsdorf u. Zwickau um M. 120 769. – Der Flächeninhalt der gesamten be- auten und unbebauten Grundstücke betrug Ende 1901 an 16 ha 55 a. Beschäftigt wurden Ende 1901 1857 Arbeiter. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien (Nr. 1–2100) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Erwerbung der Fabrik Zwickau 1890 um M. 300 000, lt. G.-V.-B. vom 5. Aug. 1896 um M. 200 000 in 200 ab 1. Jan. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktio- nären 10: 1 vom 8.–20. Aug. 1896 zu 200 %, und zwecks Vermehrung der Betriebs- mittel und Vergrösserung der Anlagen lt. G.-V.-B. vom 17. Sept. 1900 um M. 600 000 (auf M. 2 100 000) in 600 neuen, ab 1. Jan. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 175 %, angeboten von diesem den Aktionären 3: 1 vom 26./9.–10./10. 1900 zu demselben Kurse zuzügl. Schlussscheinstempel. Agio aus der letzten Em. floss mit M. 410 201 in den R.-F.