Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1331 Sächsische Glaswerke A.-G. vormals Grützner & Winter in Deuben bei Dresden. Gegründet: 25./5. bezw. 9./7. 1897 mit Sitz in Dresden. Die G.-V. v. 28./4. 1899 beschloss, den Sitz der Firma von Dresden nach Deuben zu verlegen. Letzte Statutänd. v. 9./1. bezw. 26./4. 1900 u. 23./4. 1902. Zweck: Übernahme und Betrieb der der Firma Grützner & Winter in Deuben gehörigen Glasfabrik; Erwerb und V erwertung von Patenten, welche sich auf die Fabrikate und die zur Fabrikation bestimmten Maschinen und Anlagen beziehen etc. Specialitäten: Elektr. Beleuchtungsartikel u. Bauglas. 1898 wurde ein neues Betriebs- u. Beamten- wohnhaus errichtet, ein neuer grosser Kühlofen sowie mehrere neue Brennöfen für gemalte Artikel aufgestellt. Umsatz 1897–1901: M. 546 037, 648 602, 662 638, 749 346, 884 230. Kapital: M. 800 000 in 800 Aktien (Nr. 1–800) à M. 1000. Hypothek: M. 325 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 9 an.-April in Deuben oder Dresden. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 3500 jährl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 225 959, Gebäude 465 618, Öfen 85 638, Eisen- bahngeleis 1, elektr. Licht, Wasserleitung u. Dampfheizung 5716, Patente 3371, Ofensteine u. Hafenkammer 11 500, Maschinen 74 5 70, Dampfschleiferei-Inventar 1187, Inventar, Utensil. u. Formen 105 496, Pferde u. Geschirre 1, Feuerversich. 750, Waren 86 718, Material 45 141, Kassa 5211, Wechsel 7189, Effekten 13 323, Debit. 305 344, Verlust 52 920. Passiva: A.-K. 800 000, Hypoth. 325 000, Kredit. 299 329, Rententilgungskto 67 332, Rückstellungskto 4000. Sa. M. 1 495 661. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 41 165, Zs. u. Dekortkto 23 171, Rück- stellungskto 2307, Abschreib. 85 192. — Kredit: Vortrag 3754, Pacht u. Miete 3295, Waren, Bruttogewinn 71 474, R.-F. 14 392, Delkr.-Kto 6000, Verlust 52 920. Sa. M. 151 836. Dividenden 1897–1901: 6½, 6½, 6½, 6½, 0 %. Zahlbar spät. 1./5. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Kurt Eugen Grützner, Moritz Paul Stelzer, Deuben. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Oscar Harlan, Stellv. Oberstleutn. a. D. Balduin Fellmer, Alfred Winter, Gen.-Konsul Fed. Wiedemann, Rentier Wm. Hesse, Rechtsanw. H. Trümmler, Dresden. Zahlstellen: Deuben: Gesellschaftskasse; Dresden: Hch. W. Bassenge & Co. Aktien-Gesellschaft für Glasindustrie, vorm. Friedr. Siemens in Dresden. Fabriken in Dresden, Löbtau b. Dresden, Döhlen b. Potschappel, Usch in Posen, Neusattl b. Elbogen in Böhmen und über 100 Niederlagen in allen grösseren Orten Deutsch- lands und Osterreich-Ungarns, sowie in den sonstigen Hauptstädten. Gegründet: 23./9. 1888, mit Wirkung ab 1./1. 1888. Letzte Statutänd. 5./5. 1900 u. 30./12. 1901. ie Ges. erwarb bei ihrer Gründung die 1862 errichtete Flaschenfabrik von Friedr. Siemens in Dresden, sie übernahm ferner die Dresdner Hartglasfabrik, die Glashütte Döhlen, die Flaschenverschlussfabrik Döhlen, die Flaschenfabrik N eusattl b. Elbogen, die Tafelglas- fabrik Neusattl b. Elbogen, die sämtl. auswärt. Glasniederlagen, das zur Aufnahme der Berl. Niederlage bestimmte Grundstück und das techn. Bureau in Dresden. Die Areale der übernommenen Grundstücke umfassten folgende Flächen: a) in Dresden und Löbtau ca. 43 000 qm, b) in Döhlen ca. 73 000 qm, c) in Neusattl b. Elbogen ca. 93,23 ha, d) in Berlin am Anhalter Bahnhof ca. 6900 qm. Letzteres Grundstück ist verkauft. Der Ubernahmepreis betrug M. 9 709 370 und wurde bei Übernahme von M. 739 370 Passiva durch Hingabe von 8970 Aktien à M. 1000 gedeckt. Zweck: Betrieb einer Flaschen- und Hartglasfabrik in Dresden, Flaschenverschluss-Fabrik ebendaselbst, einer Glashütte in Döhlen, Flaschenfabrik in Neusattl b. Elbogen und der Tafelglasfabrik daselbst; Betrieb der auswärtigen Niederlagen und des technischen ureaus in Dresden mit sämtlichen Patentrechten auf dem Gebiete der Glasindustrie, vorbehaltlich eines Mitbenutzungsrechtes für Friedr. Siemens. 1891 Erfindung des Drahtglases. Die Ersatzneubauten für die 1897 in Döhlen abgebrannten Fabrikteile wurden 1899 fertiggestellt; in Hamburg wurde ein Grundstück erworben zur Errichtung der dortigen Niederlagsgebäude; in Neusattl wurde ein Grundstück für Wasserleitungs- zwecke zugekauft. 1900 wurde das Etablissement der Glashütten-Act.-Ges. zu Usch bei Schneidemühl erworben (A.-K. M. 200 000 u. M. 42 000 Oblig.-Schuld, Div. 1896/97–1898/99: 6, 6, 3 %); der Kaufpreis von M. 193 000 wurde ausschl. der Vorräte aus den Betriebs- mitteln der Ges. gedeckt. 1901 wurde zur Sicherung des Bezuges von Steinmaterial zur aschenfabrikation ein Steinbruch bei Dresden für M. 21 000 angekauft. Für Ver- besserungen und Erweiterungen aller Anlagen wird alljährlich bestens gesorgt. ie G.-V. v. 31./12. 1901 genehmigte den Ankauf der in Konkurs geratenen Fabrik feuerfester u. säurefester Produkte, A.-G. in Vallendar (s. diese Ges. im Nachtrag), erhöhte zu diesem Zwecke das A.-K. um M. 1 000 000 und beschloss Ausgabe einer 4½ % Anleihe 84 *