―― Woll-Wäschereien und Woll-Kämmereien etc. 1349 1), Reduktion des A.-K. von M. 4 200 000 auf M. 1 400 000 durch Zus. legung von 3 Aktien zu 1, indem von 3 eingeforderten Aktien eine abgestempelte Aktie zurück- gegeben wurde. Frist bis 19./10. 1900. 18 Aktien, welche nicht zur Einlieferung kamen, wurden für kraftlos erklärt und durch 6 neue Aktien in der Weise ersetzt, dass an die Stelle von je 3 für kraftlos erklärten Aktien je 1 neue Aktie trat. – Den Aktionären wurde auch das Recht eingeräumt, an Stelle der Zus. legung durch bare Zuzahlung von 66/ % des Nennwertes ihrer Aktien diese in Vorz.-Aktien umzuwandeln. Frist bis 19./10. 1900; einzuzahlen M. 500 bis 19./10. 1900, M. 500 bis 15./12. 1900. Insgesamt wurden 2595 Aktien in 865 St.-Aktien zus. gelegt. 2) Das durch die Zus. legung herabgesetzte Grundkapital wurde durch Ausgabe von 1867 Vorz.-Aktien im Betrage von je M. 1500 erhöht. Die Vorz.-Aktien wurden zum Nennwerte ausgegeben, lauten auf den Inhaber und nehmen an der Div. vom 1./1. 1901 ab teil. Die Vorz.-Aktien erhalten im voraus eine Div. von 4 % (s. Gewinn-Verteilung). Im Falle einer Auflösung der Ges. sind bei der Verteilung der Liquidationsmasse die Inhaber der Vorz.-Aktien wegen der Aktienbeträge vor den Inhabern der St.-Aktien zu befriedigen. Insoweit Aktionäre von dem ihnen eingeräumten Rechte, ihre Aktien durch bare Zuzahlung von 66 % des Nennwertes für jede Aktie in Vorz.-Aktien umzuwandeln, Gebrauch machten, erhöhte sich die Gesamtzahl der auszugebenden Vorz.-Aktien und damit derjenige Teil des Grundkapitals der Ges., welcher aus Vorz.-Aktien besteht, während andererseits der aus St.-Aktien bestehende Teil des Ges.-Kapitals sich ent- sprechend verminderte; auf 205 Aktien wurden 66 % Nachzahlung geleistet. 3) Den Gründern der Ges. bezw. ihren Erben wurde die Hälfte der Vorz.-Aktien zum Nennwerte angeboten, den sonstigen Aktienbesitzern auf je drei Aktien eine Vorz.-Aktie ebenfalls zum Nennwerte. Frist war in beiden Fällen 19. Ökt. 1900. Die von Gründern und Aktionären nicht abgenommenen Vorz.-Aktien werden öffentlich zur Zeichnung zum Nennwerte aufgelegt. –— Gleichzeitig hatten sich die Mitglieder der Verwaltung in Gemeinschaft mit einigen weiteren Freunden der Ges. bereit erklärt, der Ges. ohne jede Gegenleistung ein Kapital von M. 1 400 000 zwecks weiterer Beseitigung der vor- handenen Unterbilanz zu gewähren. (Ist geschehen.) Das A.-K. beträgt somit seit Ende 1900 M. 4 405 500. Aus dem Geschäftsberichte für 1901 geht hervor, dass dieses Geschäftsj. in der Haupt- sache unter den Nachwirkungen der Ereignisse des Jahres 1900 stand. Ein Teil der Kundschaft ging zur Konkurrenz über und die Voerhältnisse gestalteten sich zeitweise so schwierig, dass die Verwalt. ernstlich die V erpachtung der Fabrik ins Auge fasste. Die Verhandlungen zerschlugen sich jedoch. Ausreichende Beschäftigung für die Werke liess sich ausschl. auf dem Wege der Lohnarbeit nicht finden. Nachdem Einschränkungen im Beamten- und Arbeiterpersonale, sowie eine zeitweilige Aufhebung der Nachtarbeit durchgeführt waren, konnte bis Sept. bei mässigem Gewinn ein verkleinerter, aber leidlich regelmässiger Betrieb aufrecht erhalten werden. Dann aber Ssah sich die Dir., um ein vollständiges Aussetzen des Betriebes zu vermeiden, zu Wollkäufen für eigene Rechnung gezwungen, deren Produkte sich schlank u. verhältnismässig günstig realisieren. Diese Unternehmungen mussten naturgemäss in engen Grenzen bleiben und es liess sich denn in den letzten Monaten des Jahres ein Stillstehen der Fabrik an einigen Tagen in der Woche nicht verhüten. Dadurch wurden in den letzten 4 Monaten von dem vorher erzielten Betriebsgewinn ungefähr M. 156 000 wieder eingebüsst. Auch die Realisierung der aus dem Vorjahre übernommenen Bestände an Crossbredwollen hat noch erhebliche Opfer gefordert. Die im Jahre 1900 zu gunsten der Leipziger Bank eingetragene Kautions- hypoth. konnte wieder gelöscht werden; auch die Tilg. der fälligen Hypoth.- u. Schuld- verschreib.-Raten mit zus. M. 142 915.80 liess sich ohne Schwierigkeit bewirken. Die Produkte der Wollkämmerei befriedigen die Kundschaft, sodass nach Beendigung der cunruhigungen von aussen die Wiederkehr besserer Zeiten nicht ausgeschlossen ist. Die Produktion in Leipzig und Hoboken betrug ca. 8 000 000 kg Zug, gegenüber einer Leistungsfähigkeit der Werke von 12 000 000 Kg. Der Betriebsüberschuss des Jahres 1901 beträgt M. 131 643.66. Da jedoch lt. Bilanz M. 190 926.80 an Abschreib. zu verbuchen Waren, so erhöht sich die aus dem Vorjahre übernommene Unterbilanz von M. 2 753 388.59 um M. 59 283.14 auf M. 2 812 671.73. Was die Aussichten für das neue Jahr anlangt, 80 liegt für die nächsten Monate Beschäftigung vor, und die Verwaltung nimmt, da die allg. Lage des Wollhandels und der Wollindustrie eine gesündere geworden ist, an, dass sich 1902 ein besseres Erträgnis erzielen lasse und an der Hand eines solchen vielleicht auch Vorschläge für eine Sanierung des Unternehmens gemacht werden können. Gründerrechte: Bei Neu-Em. haben die Gründer bezw. deren Erben und die gegenwärtigen Aktionäre Bezugsrecht je zur Hälfte al pari plus Anteil am R.-F. aleihe: M. 3 000 000, in 4 % Schuldverschreib. von 1889, 200 Stück Lit. A à M. 5000 und 2000 Stück Lit. B à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Juni auf 30./9. bis 1918. Zahlst. wie bei Div. Ende 1901 noch in Umlauf M. 2 194 000. Kurs Ende 1896–1901: 102.20, 100.25, 100, 100, –, – %. Notiert in Leipzig. potheken: Auf dem in Leipzig gelegenen Grundbesitz hafteten per 31. Dez. 1901 in nach- stehender Reihenfolge ein 5 % Hypothekdarlehn (urspr. M. 600 000), ein 4½ % Hypothek-