Kammgarn-Spinnereien und-Webereien. 1379 Kammgarnspinnerei Wernshausen in Niederschmalkalden. Gegründet: 22./12. 1881 mit Wirkung ab 1./1. 1882. Eingetragen 24./12. 1881 beim Amtsgericht Wasungen. Letzte Statutänd. v. 27./11. 1899, 18.6. 1900, 13./3. 1901 u. 15./3. 1903. Die Grundstücke und Gebäude nebst Maschinen wurden bei Gründung der Ges. von den Erben des Freih. H. J. von Swaine für zus. M. 397 000 übernommen; seitdem wurden für die Neueinrichtungen bis Ende 1901 verausgabt im ganzen M. 1 607 909, abgeschrieben wurden in derselben Zeit M. 977 973, sodass der Buchwert der ganzen Anlage ult. 1901 M. 1 026 936 betrug = 51,2 % der Gesamtanlagekosten. Das Grundstück der Ges., gelegen in der Gemarkung Niederschmalkalden, auf der sogen. Zwick bei Wernshausen hat einen Flächeninhalt von 71 000 qm, auf welchem ausser den umfangreichen Fabrik- u. Lager- gebäuden ein Direktionsgebäude und 6 Gebäude für Beamte und Aufseher stehen, während noch ca. 51 000 qm bebauungsfähiger Raum vorhanden ist. Die Fabrik beschäftigt ca. 300 Arbeiter und produzierte 1901 500 000 kg Garn. Die Ges., welche in den Jahren zuvor erheblich unter der schlechten Konjunktur ihres Gewerbes zu leiden hatte hat sich 1901 kräftig erholt; es wurde die Fabrikation neuer Artikel aufgenommen und die Produktion um rund 90 000 kg gesteigert. Zweck: Betrieb der Kammgarnspinnerei nebst Färberei und verwandter Gewerbe. Kapital: M. 1 250 000, und zwar M. 500 000 in 500 Vorz.-Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000 und M. 750 000 in abgestempelten St.-Aktien, wovon M. 545 000 in 1090 St.-Aktien Lit. A (Nr. zwischen 1 u. 2989) à M. 500 u. 205 solchen Lit. B (Nr. zwischen 12 u. 492) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungsverpflichtung für etwaige Aus- fälle und werden im Falle Liquidation der Ges. vorab befriedigt. Urspr. M. 1 500 000 in 3000 Aktien Lit. A (Nr. 1–3000) à M. 500, dazu lt. G.-V.-B. Vv. 16./3. 1887 noch M. 500 000 in 500 Aktien Lit. B (Nr. 1–500), zus. also M. 2 000 000. Herabgesetzt 2./8. 1894 durch Rückkauf von nom. M. 500 000 Aktien zum Preis von 70 % sodass das A.-K. M. 1 500 000 betrug in 2214 Aktien Lit. A à M. 500 und 393 Aktien Lit. B à M. 1000. Die G.-V. v. 13./3. 1901 beschloss zwecks Tilg. der bis 31./12. 1900 auf M. 685 606 angewachsenen Unterbilanz Herabsetzung des A.-K. um 50 %, also auf M. 750000 in der Weise, dass die Aktionäre auf je M. 1000 Aktien M. 500 in abgest. Aktien zurückerhielten, Frist 10./4.–15./9. 1901. Die nicht eingereichten M. 24 000 Aktien (40 Lit. A u. 4 Lit. B) wurden für kraftlos erklärt. Die G.-V. v. 13./3. 1901 beschloss ferner Ausgabe von bis M. 500 000 Vorz.-Aktien à M. 1000 zu pari, div.-ber. ab 1./7. 1901, voll eingezahlt, soweit begeben, seit 1./9. 1901. Auf je M. 1500 abgest. Aktien konnte eine Vorz.-Aktie à M. 1000 bezogen werden. Bis 31./12. 1901 wurden M. 463 000 Vorz.-Aktien bezogen, restl. M. 37 000 sind 1902 gezeichnet. Der durch die Zus. legung erzielte Buchgewinn von M. 750 000 wurde mit M. 685 606 zur Deckung obengenannter Unterbilanz verwandt, M. 11 596 wurden für die Kosten der Sanierung und Stempel ausgegeben, M. 52 797 wurden einem Spec.-R.-F. überwiesen. Bei Neu-Em. haben die jeweiligen Aktionäre Bezugsrecht zum Em.-Kurse. Anleihe: I. M. 600 000 in 4 % Prior.-Oblig. von 1886, Stücke Lit. A à M. 500, Lit. B à M. 100. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1887 bis 31./12. 1916 durch jährl. Ausl. im Okt. auf 31./12. Zahlst.: Eigene Kasse; Meiningen, Gotha, Salzungen, Hildburghausen, Jena, Ruhla: B. M. Strupp. Ende 1901 noch in Umlauf M. 358 900. II. M. 350 000 in 4½ % Schuldscheinen von 1894 (aufgenommen zur Beschaffung der Mittel zum Rückkauf von nom. M. 500 000 Aktien zu 70 %), 700 Stücke (Nr. 1–700) à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. innerh. 15 Jahren durch jährl. Ausl. im Okt. auf 31./12. Lahlst. wie bei I, keine hypoth. Sicherheit. Ende 1901 noch in Umlauf M. 195 500. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie Lit. A zu M. 500 = 1 St., jede Aktie Lit. B zu M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., vom Übrigen bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, sodann bis 5 % Div. an die St.-Aktien, hierauf erhalten für die Geschäftsjahre 1901–1910 die Vorz.-Aktien ein weiteres Prozent, Rest zur Verf. der G.-V. bezw. an beide Aktienarten gleichmässig. Der A.-R. erhält nach Absetzung von 5 % Div. an die Aktien 10 % Tant. (mind. der Vors. M. 1000, jedes übrige Mitgl. M. 500), dann vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 479 585, Maschinen 529 956, Utensil. 17 396, Fuhrwerk 1, Zug- u. Garnkto 959 407, Material., Farbwaren, Holz u. Kohlen 44 197, Versich. 2688, Frachtenkaution 4525, Wechsel 5272, Kassa 3017, für Waren- Aussenstände 557 400. – Passiva: A.-K. 1 213 000, Prior.-Anleihe 358 900, do. Tilg.-Kto 9800, do. Zs.-Kto 4237, Schuldscheine 195 500, do. Tilg.-Kto 9500, do. Zs.-Kto 2700, Spec.- R.-F. 52 797, Accepte 249 391, Delkr.-Kto 3907, Kredit. 119 465, Bankkredit 345 784, Gewinn 238 462. Sa. M. 2 603 444. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 71 382, Zs. 73 213, Provis. 4428, Steuern 931, Versich. 8016, Arb.-Wohlfahrt 2941, Skonto 34 119, Delkr.-Kto 3615, Abschreib. 55 827, Gewinn 38 462 (davon R.-F. 1923, Div. an Vorz.-Aktien 13 890, do. an St.-Aktien 22 500, Vortrag 149). – Kredit: Fabrikationsgewinn 290 109, Abfälle 2691, Kursgewinn 135. Sa. M. 292 935. 87*