Filz-Fabriken. 1385 Dittersdorfer Filz- und Kratzentuchfabrik in Dittersdorf bei Chemnitz. Gegründet: 24./9. 1881 durch Übernahme der Firma Arthur Gehlert samt Vorräten für M. 362 923, wovon M. 330 000 in 660 Aktien à M. 500, der Rest durch Barzahlung be- glichen wurde. Letzte Statutänd. v. 11./4. 1900. Zweck: Erzeugung von Filz- und anderen Textilwaren und deren Vertrieb. Der Betrieb ist 1901 reorganisiert worden, für 1902 ist ein Umbau der Färberei geplant. Kapital: M. 750 000 in 900 Aktien (Nr. 1–900) à M. 500 und 300 Aktien (Nr. 901–1200) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 450 000, beschloss die G.-V. vom 7. März 1898 Erhöhung um M. 300 000 in 300 neuen, ab 1. Juli 1898 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben an ein Konsortium M. 5000 zu 175 %, M. 295 000 zu 180 %%, angeboten den seitherigen Aktionären 16. bis 27. Mai 1898 zu 180 % dergestalt, dass auf je 3 alte Aktien eine neue kam. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Hypoth.-Schuldverschreib. von 1891, rückzahlbar zu 105 %; 800 Stücke (Nr. 1–800) à M. 500, auf Namen der Zwickauer Bank oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1897 durch jährl. Ausl. von mind. 5 % in der G.-V. auf 31. Dez.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung auf 2./1. u. 1./7. mit 6 Monaten Frist vor- behalten. Sicherheit: Kautionshypothek auf die Grundstücke der Ges. in Dittersdorf zu gunsten der Zwickauer Bank. Zahlst.: Eigene Kasse; Dresden: Dresdner Bank. Zwickau und Greiz: Zwickauer Bank. Am 31./12. 1901 noch in Umlauf M. 300 000, Kurs Ende 1896–1901: 106.25, 106.25, –, 105, 104.50, 105 %. Notiert in Zwickau. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dittersdorf oder Chemnitz. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % an R.-F., wenn die Div. 6 % vom A.-K. nicht übersteigt, und mehr als 5 %, wenn mehr als 6 % Div. verteilt werden, und zwar soll dieses Mehr bis zu einer Div.-Auszahlung von 15 % bestehen in mind. 1 % vom Reingewinn für jedes über 6 % mehr gewährte Prozent Div. vom A.-K., sodass z. B. auf 15 % Div. mind. 14 % vom Reingewinn zum R.-F. zu kommen haben. Der R.-F. wird bis des A.-K. an- gesammelt (ist erreicht), daneben wird ein Spec.-R.-F. angesammelt bis des A.-K., hat dieser des A.-K. erreicht, so können, falls der R.-F. seine volle Höhe erreicht hat, 2 Jahre lang höchstens M. 18 000 jährl. aus ihm zur Zahlung oder Ergänzung der Div. entnommen werden. Mehr wie 15 % Div. sollen nicht verteilt werden, solange die Reserven zus. nicht mind. ¼o des A.-K. erreicht haben, mehr wie 20 % nicht, solange die Reserven nicht auf die volle Höhe des A.-K. gebracht sind; von dem verbleib. Betrage sind die dem Vorst. u. den Beamten nach Massgabe ihrer Anstellungsverfräge etwa zustehenden Tant. zu gewähren; von dem vorhandenen Rest sind 4 % vom eingezahlten A.-K. an die Aktionäre zu verteilen; von dem nunmehr verbleib. Betrag werden 5 % als Tant. an A.-R. gewährt; der sich zuletzt ergebende Überschuss steht zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Wasserkraft, elektr. Beleucht.-Anlage 421 300, Werkzeuge, Lager u. Kontoreinrichtungen, Fuhrwerke, Pferde, Feuerlöschgeräte u. Fabriktelephonanlage 1500, Wechsel 105 326, Kassa 5551, Kautions- effekten 1330, Warenschuldner 603 124, Guth. b. Banken u. Lieferanten 208 014, Wollen, Filze, Material. 583 663. Passiva: A.-K. 750 000, Anleihe 300 000, R.-F. I 250 000, do. II 57 660, Anleihe-Zs. 7245, Anleihe-Amort. 18 900, Arb.-Hilfskasse 20 494, Darlehen der Verwalt.-Mitgl. 182 453, Warenkredit. 34 925, Gewinn 308 131. Sa. M. 1 929 808. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 67 937, Gewinn 308 131 (davon R.-F. II 92 000, Div. 135 000, Tant. 18 750, Ern.-F. 50 000, f. Wohlfahrtszwecke 10 000, Vortrag 2381). Sa. M. 376 068. – Kredit: Fabrikationsgewinn M. 376 068. Kurs Ende 1888–1901: 110.50, 110, 107, 105.50, 80, 107, 117, –, 240, 240, 239, –, 130.25, 171 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1886–1901: 6, 6, 6, 7, 7, 4, 6, 8, 10, 15, 15, 15, 15, 15, 0, 18 %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. irektion: Wilh. Schuncke. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rechtsanw. Beutler, Chemnitz; „ Paul Meissner, Leipzig; J. W. Boelling, Barmen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden und Chemnitz: Dresdner Bank; Zwickau und Greiz: Zwickauer Bank. Filzfabrik in Fulda. Gegründet: Am 22. Oktober 1889 mit Wirkung ab 1. Jan. 1889. Letzte Statutenänd. vom 10. April 1900. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die der Firma Burkard Müller in Fulda gehörig gewesene Filzfabrik nebst Kontor, Wohn- und Lagergebäuden samt anstossenden Grundstücken in einer Ausdehnung von 37 149 qm zum Buchwert (M. 668 573) abzügl. Amortisationsvergütung (M. 77 200) = M. 591 373. Am 15. Nov. 1889 wurde die Filzfabrik von J. F. Mayer in Eupen angekauft; die Einrichtungen wurden nach Fulda überführt und in dafür neu errichteten Gebäuden in Betrieb gesetzt. Die Ges. ver- a mochte 1901 trotz der ungünstigen Marktlage ihren Umsatz etwas zu erhöhen. Weck: Herstellung und Verkauf von Filzen und anderen verwandten Artikeln.