1418 Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. spinnerei von 4000 Spindeln. Beschafft wurde 1898 eine neue 500 pferdekräftige Dampf- maschine und neue Vorbereitungsmaschinen. Auch ist eine 1900 erweiterte Färberei, Appretur- und Reparaturwerkstatt vorhanden. Der Grundbesitz umfasst 28 ha. Produktion 1897–1901: Garne 2 410 646, 2 432 993, 2 146 460, 2 398 294, 2 312 170 kg; Gewebe 73 563 Stück = 6 442 836 m, 77 453 Stück = 6 920 102 m, 69 854 Stück = 6 225 212 m, 75 871 Stück = 6 448 036 m, 67 401 Stück = 6 199 542 m. Gesamtumsatz M. 4 855 685, 4 476 047, 4 159 543, 5 269 654, 4 690 030. Auch diese Ges. hat unter den in der Textilbranche während des Jahres 1901 herrschenden abnormen Verhältnissen — teurere Rohmaterialienpreise und trotzdem fortwährend sinkende Preise der Fabrikate bei grosser Zurückhaltung der Käufer — gelitten. Geschichtliches: Die Ges. übernahm am 4. Okt. 1882 die Liegenschaften und Etablissements der in Konkurs geratenen ,Société de filature et tissage mécanique du Bas Rhin in Hüttenheim“, deren Geschäfte seit der Zahlungseinstellung bis zur Übernahme durch den Massensyndikus weitergeführt worden waren. Die Anlagekosten bezifferten sich zur Zeit über frs. 8 000 000, der Erwerbspreis für die neue Ges. stellte sich laut Bilanz vom 31. Dez. 1882 auf M. 1 924 208.63. Die Etablissements liegen in unmittelbarer Nähe der Eisenbahn von Strassburg nach Mülhausen (Station Benfeld) und sind mit dieser durch ein eigenes Schienengeleis verbunden. Kapital: M. 2 500 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 500. Die ersten Zeichner erhielten zu jeder gezeichneten Aktie einen Genussschein. Genussscheine: 5000 Stücke auf Namen mit Berechtigung zum ratierlichen Bezuge des in der Gewinnverteilung erwähnten Überschusses. Sie werden wertlos im Falle Auflösung der Ges. wegen eines 20 % des Grundkapitals übersteigenden Verlustes; in allen sonstigen Fällen der Auflösung oder Vereinigung sind die Genussscheine nach Wahl der Ges. entweder gegen Zahlung des 20fachen Betrages der im vergangenen Jahre auf die Genuss- scheine entfallenen Super-Div. einzulösen od. Genussscheine der vereinigten Ges. zu gewähren. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke à M. 1000. Zs. 31./3. u. 30./9. Tilg. zu pari ab 1898 in 25 Jahren durch jährl. Ausl. im Juni auf 30. Sept. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mülhausen: Bank von Mülhausen, sowie deren Filialen; Frankfurt a. M.: von Erlanger & Söhne; Basel: Schweiz. Bankverein. Noch in Umlauf Ende 1901 M. 1 082 000. Aufgelegt bei den Zahlst. am 23./3. 1898 zu 100 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Hüttenheim oder Strassburg. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % an R.-F., dann 5 % Div., vom Übrigen bis 5 % vertragsm. Tant. an Dir., 10 % Tant. an A.-R. (bei event. Extra-Abschreib. und Rücklagen 15. 0%), Rest dient, soweit nötig, zur Ergänzung der Div. bis zu 6 %, bleibt dann noch ein Überschuss, 80 erhalten die Genussscheine , über die weiteren verfügt die G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Fabrikgebäude 1 028 611, Fabrikeinrichtung 1 572 614, Arbeiterwohnungen 38 241, Liegenschaften 253 523, Mobil. 1, Werkzeuge 1, Wasserbau 35 287, Neuanschaffungen 22 296, Vorräte 567 840, Debit. 455 234, Kassa u. Wechsel 96 814. Verlust 50 286. – Passiva: A.-K. 2 500 000, Oblig. 1 082 000, alte Div. 435, R.-F. 71 240, Kredit. 457 391, Accepte 9676. Sa. M. 4 120 752. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 110 870. – Kredit: Vortrag 24 378, Brutto- gewinn 36 205, Verlust 50 286. Sa. M. 110 870. Kurs der Aktien: In Frankf. a. M. Ende 1886–1901: 89.90, 85, 104.50, 93, 77.80, 59, 51, 54.80, 58, 95, 104.80, 93.50, 93.50, 92.50, 90, 81 %. Aufgelegt am 3./4. 1883 zu 115 %. – In Berlin Ende 1888–1901: 104, 91.50, 73.50, 59.20, 50.50, 53, 57.10, 93, 106.10, 89.10, 94.50, 92.10, 88.75, 77.25 %. Eingeführt am 9./4. 1888 zu 97 %. – In Mannheim: Ende 1896–1901: 105, 99.50, 94, 92.50, 91, 81.50 % Dividenden 1886–1901: 5, 5, 6, 0, 4, 0, 0, 0, 0, 5, 6, 5, 6, 5, 6, 0 %. Zahlbar 1 Monat nach Fest- stellung. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilhelm Khittl. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Baron Wilh. von Erlanger, Stadtrat Hch. Flinsch, Bankier Max Baer, Frankf. a. M.; Bankier J. Steiner, Mannheim; Bankier Carl Arnold, Homburg v. d. H. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: J arislowsky & Co.; Frankf. a. M.: von Er- langer & Söhne; Mannheim: W. H. Ladenburg & Söhne. Badische Baumwoll-Spinnerei u. Weberei A.-G. in Karlsruhe, Fabriken in Frauenalb u. Neurod im Albthal. Gegründet: 17./3. 1897. Letzte Statutänd. v. 29./3. 1900. Gründer s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Fortbetrieb der von der Firma Eymer & Loeb in Frauenalb erworbenen mechanm schen Weberei, zu deren Erweiterung umfangreiche Komplexe und Wasserkräfte Neurod im Albthal angekauft sind; die daselbst errichtete neue mechanische Weberen mit 500 Webstühlen ist im Frühjahr 1899 in Betrieb gekommen; projektiert ist aussel dem noch Bau einer Spinnerei mit 50 000 Spindeln. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000.