―――- ―――――― * ――‚―‚―‚― 1420 Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. Der Rohstoff brachte im Jahre 1901 grosse Enttäuschungen, da sich die am Anfang der Saison herausgekommenen Ernteschätzungen als wesentlich zu klein erwiesen, sodass Preise successive sanken und damit grosse Verluste mit sich brachten. Hand in Hand damit ging, noch verstärkt durch die allg. wirtschaftl. Depression, eine grosse Zurück- haltung der Kundschaft, die ein derartiges niedriges Preisniveau für Fabrikate zur Folge hatte, dass solche während eines grossen Teils des Jahres nur mit Verlust zu verkaufen waren. Hierzu kam, hervorgerufen durch den schlechten Wasserstand, ein bedeutender Mehrverbrauch an Kohlen, sodass sich das Jahr 1901 sehr ungünstig gestaltete u. nach Abzug aller Lasten, sowie der Abschreib. einen Verlust von M. 113 315 erbrachte, sodass sich der Gewinnvortrag vom Jahre 1900 von M. 232 198 auf M. 118 883 verringerte. Kapital: M. 1 800 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 900. Urspr. fl. 700 000, seit 11./1. 1876 wie gegenwärtig festgestellt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann besondere Abschreib. u. Rückstellungen, 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Immobil. 791 677, Maschinen 1 481 108, Rohbaumwolle 186 716, Baumwolle in Arbeit u. Garne 85 477, Webgarne u. Tücher 202 104, Material. 57 116, Wechsel 2925, Kassa 17 732, Debit. 793 513. Passiva: A.-K. 1 800 000, alte Div. 360, Sparkasse 438 871, Unterst.-Kasse 355 543, Beamten-Pens.-F. 107 625, R.-F. 600 000, Spec.-R.-F. 100 000, Disp.-F. 6173, Gebühren- äquivalent-Res. 9925, Kredit. 80 991, Gewinnvortrag a. 1900 232 198 abzügl. Verlust des Jahres 1901 113 315, bleibt Gewinn 118 883. Sa. M. 3 618 372. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Interessen 32 759, Amort. 91 589, Gen.-Unk. 357 614, Gewinn 118 883 (davon Div. 100 000, Tant. 2240, Vortrag 16 643). – Kredit: Gewinnvortrag 232 198, Spinnerei- u. Webereifabrikation 368 647. Sa. M. 600 845. Kurs Ende 1886–1901: 224, 230, 240, 233, 225, 210, 190, 200, 215, 265, 242, 200, 182, 180, 190, 170 %. Notiert in Augsburg. Dividenden 1886–1901: 11½, 11½, 11, 11, 12 , 67, 10, 12%, 12 ¾, 12, 12¾, 8¼, 8¼, 10, 10, 5 %. Zahlbar spät. 31./3. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: H. Düwell jr. Prokurist: Ernst Bischoff. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Bankier Moritz von Stetten, Augsburg; Stellv. Architekt Ad. Leichtle, Hofrat Dr. Aug. Hertel, Komm.-Rat Heinr. Düwell, Kempten; Privatier Fritz von Stetten, Fabrikbesitzer Cl. Martini, Augsburg. Zahlstellen: Eigene Kasse; Augsburg: Paul von Stetten; Kempten: Bayer. Notenbank, Filiale. *& Kölnische Baumwollspinnerei u. Weberei in Köln a. Rh. Bayenstrasse 27. Gegründet: 1./8. 1853. Letzte Statutänd. v. 21./12. 1900 u. 1./3. 1901. Zweck: Herstellung und Vertrieb von baumwollenen Garnen, von Geweben und Stoffen aus Baumwolle. Die Fabrik arbeitet mit 63 000 Spinnspindeln, 7000 Zwirnspindeln und 538 Webstühlen u. verbraucht jährl. ca. 18 000 Ballen Baumwolle. Infolge Neuorganisation des Betriebes und Verlegung der Bureaus sind ca. 8000 qm = des Gesamtterrains der Ges. zum Verkauf freigelegt worden. Dem Reorganisationskto (s. unter Kapital) wurden 1901 zu Verbesserungen M. 108 370 entnommen. Der 1901 entstandene Verlust von M. 149 360 wurde durch Übernahme auf den Disp.-F. getilgt. Produktion 1897–1901: 5 740 000, 6 361 846, 5 944 192, 5 598 380, 4 858 124 Pfd. engl. Garn; 98 183, 86 464, 76 836, 76 692, 33 743 Stück Nessel; Umsatz: M. 3 354 523, 2 880 425, 3 764 020, 4 227 688, 2 680 650. Der Betrieb war 1901 noch kein normaler wieder, die volle Ausnutzung der Anlagen war wegen Arbeitermangel nicht möglich. Kapital: M. 1 950 000, und zwar M. 450 000 in 750 abgestempelten Aktien Lit. A à M. 600 und M. 1 500 000 in 1500 neuen Aktien Lit. B à M. 1000. Urspr. A.-K. Thlr. 1 000 000 = M. 3 000 000, später reduziert auf M. 2 700 000, welches A.-K. bis 1900 bestand. Der Betrieb der 1898 neu errichteten Filzfabrik, die nur grössere Verluste brachte. wurde im Juli 1900 eingestellt und die maschinellen Einrichtungen an die Filzfabrik G. Müller in Alf a. Mosel verkauft; ausserdem erlitt die Ges. durch Spekulationen des früheren Vorst. und des Dir. der Filz-Abteilung, sowie eines Prokuristen in Wolle und Baumwolle derartige Verluste, dass zwei für den 3. und 31. Okt. 1900 einberufene G.-V. Vorschläge zur Sanierung des Unternehmens unterbreitet werden mussten. In beiden Versammlungen wurden aber die gemachten Sanierungsvorschläge (Zus. legung des A.-K. und Ausgabe von Vorz.-Aktien, event. Auflösung der Ges.) verworfen, vielmehr wurde zuletzt beschlossen, den A.-R., sowie den früheren und einen Teil des jetzigen Vorst. alle Vorgänge, namentlich auch für den ohne Befragung der G.-V. vorgenommenen * kauf der Filzfabrik, regresspflichtig zu machen und auf Schadenersatz zu verklagen Zur Beilegung vorstehend geschilderter Differenzen und um ein Fortbestehen der zu ermöglichen, beschloss dann die G.-V. vom 21. Dez. 1900, das bisherige A.-K. 13 M. 2 700 000 auf % = M. 450 000 herabzusetzen, und zwar dergestalt, dass M. 450 000 gleich 750 Stück Aktien zu M. 600, die von dem A.-R. unter Verzicht au ――