Baumwoll-Spinnereien und-Webereien. 1435 Wohnhaus. Ein Schadenfeuer zerstörte am 27. Jan. 1899 das mittlere Spinnereigebäude. Der Neubau an Stelle des abgebrannten Gebäudes ist in zeitgemässer und technischer Vollkommenheit durchgeführt und sind an 16 000 Spindeln darin zur Aufstellung gekommen. Ein weiteres Schadenfeuer zerstörte am 21. Juli 1899 das ältere Spinnereigebäude, dessen Wiederaufbau für später in Aussicht genommen ist. Die Brandschäden in Höhe von zus. M. 400 305 waren durch Versicherung gedeckt. Die Neubauten erforderten einen Kostenaufwand von ca. M. 600 000. 1886 wurde in Mittweida ein Areal von ca. 8000 qm mit einer im Bau begriffenen Webereianlage für M. 64 000 erworben. Dieselbe wurde ausgebaut und enthält 400 Webstühle; die Aufstellung von 100 weiteren Stühlen ist geplant. Produktion 1890/91–1901/1902: 1177 783, 1 319 704, 1 280 861, 1 316 357, 1 291 190, 1 510 807, 1 544 911, 1 417 568, 1 167 659, 2, 1 192 832, 1 752 850 Pfd. engl. Garn und 4 365 500, 4238 564, 4 324 346, 4 339 049, 3 961 182, 4 444 301, 4 727 381, 4 600 047, 4 662 080, 4 809 600, 4 526 847, 4 165 113 m Stoffe. Verarbeitet werden jährl. an 5000 Ballen Baumwolle. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 abgest. Aktien (Nr. 1–1000 Reihe I) à M. 500 und in 500 Aktien (Nr. 1001–1500 Reihe II) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 600 000, erhöht 1883 um M. 400 000 (auf M. 1 000 000). Herabgesetzt lt. G.-V.-B. vom 27. Juni 1899 um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zusammenlegung von 2 Aktien à M. 500 in 1 Aktie à M. 500; Ab- stempelungsfrist 15. Sept. bezw. 15. Okt. 1899. 53 Stück alte Aktien wurden nicht ein- gereicht und infolgedessen für kraftlos erklärt. Die G.-V. vom 27. Juni 1899 beschloss ferner Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 1 000 000) in 500 Aktien à M. 1000. div.-ber. für 1899/1900 pro r. t. Hiervon wurden M. 400 000 von einem Konsortium und M. 100 000 von den Aktionären zu 102½ % übernommen. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % hypothek. Anleihe von 1887, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1890–1916 durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 31. Dez. Zur Sicherheit der An- leihe ist auf die Spinnerei- u. Webereietablissements in Weissthal-Kockisch, sowie in Mittweida die erste Hypothek eingetragen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Ende März 1902 noch in Umlauf M. 346 000. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1896–1901: 102.50, 102.10, 99, 96, –, 97 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spät. Sept. in Weissthal oder Mittweida. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 500 = 1 St., 1 Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst., ferner 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 3000), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Anlagekosten der Spinnerei in Weissthal: Grundstück u. Gebäude 426 455, Wasserkraft, Turbinen, Wehranlage etc. 128 376, Dampf- u. Spinnerei- maschinen u. Utensil. 383 634, Heizung u. elektr. Beleuchtung 28 545, Anlagekosten der Weberei in Mittweida: Grundstück u. Gebäude 174 809, Dampf- u. Webereimaschinen u. Utensil. 34 881, Maschinenbau 6368; Geschirr 1200, Waren 229 471, vorausbez. Versich. 3191, Kassa u. Wechsel 9046, Reichsanleihe 48 100, Debit. 246 579, Verlust 47 515. Passiva: A.-K. 1 000 000, Anleihe 346 000, R.-F. 100 712, Spec.-R.-F. 48 650, Anleihe- Tilg.-F. 675, alte Div. 135, ausgel. Anleihescheine 2500, Anleihe-Zs. 157, do. I. Quart. 1902 3892, Unterst.-F. 9760, Kredit. 76 581, Tratten gegen Baumwollkontrakte 179 112. Sa. M. 1 768 177. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Versich. u. Steuern 48 648, Anleihe-Zs. 16 110, Abschreib. 50 951, Verlust bei Ehrenberg & Richter 22 000. – Kredit: Vortrag 4987, Fabrikationsgewinn 82 254 Ertrag des Weissthaler Grundstücks 2767, Zs. 184, Verlust 47 515 (gedeckt durch Spec.-R.-F.). Sa. M. 137 710. Kurs: In Dresden Ende 1890–1901: 68.50, 55, 60, 82.50, 92, 88, 97, 75, 69, –, –, – %. – In Leipzig Ende 1901: – %. Eingeführt durch die Allg. Deutsche Credit-Anstalt im Nov. 1900. Erster Kurs am 7./11,1900: 100 %. Dividenden 1886/87–1901/1902: ½, ½, 0, 1, 3, 3, 5, 7, 4, 7, 6, 3, 1. 6, 1, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Fritz Hacker. Prokuristen: R. Dittrich, M. Weiadlich. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Georg Rüdiger, Stellv. Komm.-Rat Wilh. Decker, Curt Backofen, Mittweida; Dir. Georg Marwitz, Dresden. ahlstellen: Eigene Kasse; Berlin u. Dresden: Dresdner Bank; Dresden: Günther & Rudolph; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Leipziger Baumwollweberei in Wolkenburg a. d. Mulde. Gegründet: 1886. Letzte Statutänd. v. 20./2. 1900. Zweck: Betrieb einer Baumwollweberei ,und von damit zus. hängenden Geschäftszweigen. Kapital: M. 300 000 in 300 Aktien (Nr. 1–300) à M. 1000. tschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Hanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Anlagekonti 564 700, Bestände 164 057, Kassa, Wechsel, Effekten 23 095, Debit. 254 653. – Passiva: A.-K. 300 000, Hypoth. 85 770, R.-F. 8191, Krcdit. 593 914, Gewinn 18 628. Sa. M. 1 006 505. Dividenden 1897–1901: 4, 0, 6, 6, 5 %. Direktion; Ernst Fritz, Wolkenburg. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Geh. Komm.-Rat H. IL. Offermann, Stellv. Fedor Alex Crayen, Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat Alfred Thieme, Konsul Paul Bernh. Limburger, Dir. Gust. Hertle, Leipzig.