.= 1456 Jute-Spinnereien und-Webereien, Ramie-Industrie. Zweck: Betrieb einer Jutespinnerei und Weberei, sowie der Handel in Jute- und anderen Fasern, roh oder verarbeitet, für eigene und fremde Rechnung. Das Etablissement wurde 1897–99 bedeutend vergrössert. Am 31./7. 1901 wurde die Ges. von einem grösseren Brandschaden betroffen, wobei 1350 Ballen Jute verloren gingen. Der Schaden war durch Versicherung gedeckt. Der Grundbesitz umfasst 32 Morgen, die Fabrik ist mit 6710 Spindeln und 360 Web- stühlen ausgestattet. Arbeiterzahl ca. 1100. – Die Ges. ist an der im Okt. 1898 gegrün- deten A.-G. Rommel, Weiss & Cie. in Mülheim a. Rhein beteiligt. Produktion 1894–1901: Garn: kg. 2 865 795, 3 113 480, 3 340 575, 3 306 770, 3 396 660, 4 784 375, 5 894 105, 6 274 240; Gewebe: Stück 45 726, 47 546, 49 548, 51 724, 61 553, 93 366, 85 418, 96 842; Säcke: Stück 3 012 519, 3 079 139, 2 711 348, 3 745 006, 4 195 942, 5 401 640, 4 664 962, 4 886 078. Die Überproduktion machte 1901 eine lohnende Verwendung der Fabrikate unmöglich. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 660 000, erhöht 1889 um M. 340 000 und zwecks umfangreicher Vergrösserung des ganzen Etablisse- ments Ilt. G.-V.-B. vom 5./8. 1897 um M. 1 000 000, angeboten den Aktionären vom 10.–24. Sept. 1897 zu 105 % u. 1½ % Kostenanteil, einzuzahlen 31½ % sogleich, ferner 25 % am I1. April 1898 und 50 % am 1. Okt. 1898. Den neuen Aktien wurden für 1897–98 4 % Zs. gewährt, ab 1./1. 1899 sind sie voll div.-ber. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Prioritätsobligationen von 1897, rückzahlbar zu 102 %, aufgenommen für Neuanlagen u. Rückzahlung v. restlichen M. 363 520 Hypotheken. Stücke auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank à M. 200, 500 u. 1000, übertragbar durch Indossament. Zs. 2. Jan. u. 1. Juli. Tilg. ab 2. Jan. 1901 in 28 Jahren dureh jährl. Ausl. im 2. Quartal (erstmalig 1900) auf 2. Jan., kann verstärkt, auch ganz mit sechsmonatiger Frist gekündigt werden. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), Teilschuldverschreib. 10 J. n. F. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 100 000 zur ersten Stelle für die Mittel- deutsche Creditbank auf die Grundstücke der Ges. samt allen aufstehenden Gebäuden mit Maschinen und Gerätschaften, welche entweder wegen ihrer Bestimmung oder kraft Gesetzes unbeweglich sind. Sobald 25 % des urspr. Anlehensbetrages getilgt sind, ist die Mitteldeutsche Creditbank berechtigt, Löschungsbewilligungen für einzelne Unterpfänder zu erteilen. Zahlst. wie bei Div. Noch in Umlauf Ende 1901 M. 980 400. Kurs Ende 1897–1901: 100.50, 100, 95, –, 88 %. Aufgelegt am 8./12. 1897 zu 100.50 %. Notiert in Frankf. a. M. Genussscheine: 880 Stück auf Namen lautend, mit Berechtigung zum Bezuge der Hälfte des nach Abzug von 8 % Div. verbleibenden Gewinnüberschusses. Von diesen Genuss- scheinen hat die Deutsche Jute-Spinnerei und Weberei in Meissen 220 Stück erhalten, 120 Stück befinden sich im Besitz der Ges. selbst, erworben lt. G.-V.-B. v. 23./3. 1898, davon 34 Stück 1899 und 30 Stück 1900, wofür der Betrag dem jeweiligen Gewinnvortrage v. 31./12. 1898 und 1899 entnommen wurde. Restliche Stücke befinden sich im Besitz der ersten Zeichner nach Massgabe ihrer Beteiligung. Im Falle Auflösung der Ges. verlieren die Genussscheine ihre Kraft. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1. St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleibenden Betrage 10 % Tant. an A.-R, (neben einer festen jährl. Vergütung von M. 8000), vom Rest 4 % Div. an die Aktionäre, Überrest zur Hälfte an die Aktionäre, und zur Hälfte an die Eigentümer der Genussscheine, insoweit nicht bezügl. der auf die Aktionäre kommenden Hälfte von der G.-V. eine andere Verwendung beschlossen wird. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück 122 901, Fabrikanlage 1 013 770, Arbeiter wohnhäuser 117 968, Beamtenwohnhäuser 19 937, Konsum- u. Kantinehäuser 58 513, elektr. Beleucht.-Anlage 27 740, Maschinen 1 069 119, Utensil. 71 335, Warenvorräte 278 111, Rohjute 183 361, Material. 89 378, Assekuranz 22 000, Wechsel 14 779, Kassa 16 1II, Effekten 14 549, Debit. 271 520, Verlust 79 099. Passiva: A.-K. 2 000 000, Prior.-Anleihe 980 400, do. Zs.-Kto 20 230, do. Tilg.-Kto 200, Unfallversich. 6000, Arbeiter- u. Konsumkautionskto 4837, Genussscheine 3620, Arb.- Unterst.-F. 3000, Delkr.-Kto 3000, Kredit. 448 904. Sa. M. 3 470 191. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1900 34 866, Provis. u. Agio 8836, Interessen 73 592, Handl.-Unk. 87 504, Assekuranz 10 003, Reparaturen 24 808, Werkstattlöhne 19 395, Wechseldiskont 576, Pens.-Kasse 2259, Arb.-Wohlfahrt 16 005, Delkr.-Kto 980, Abschreib. 71810. – Kredit: Mietgelder 7127, Fabrikationsertrag 264 410, Verlust 79099. Sa. M. 350636. Kurs: In Berlin Ende 1899–1901: –—, –, – %. Eingeführt am 2./5. 1899 zu 124 %. – In Frankf. a. M. Ende 1889–1901: 125.20, 104, 100, 82, 57, 90.10, 139.20, 128.95, 124, 117.50, 95, 60.20, 58 %. – In Dresden Ende 1889–1901: 124, 102, 102, 85, 54, 90, 136.50, 129, 125, –, –, –, – %. Eingeführt in Frankf. a. M. u. Dresden am 28./3. 1889 zu 118 % Dividenden 1887–1901: 0, 0, 8½, 5, 9, 0, 0, 4, 11, 10, 8, 8, 3, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) — Genussscheine 1894–96: Nichts, M. 39.55, M. 28 p. St.; 1897–98: M. 559.45, 1583.25 insgesamt; 1899–1901: 0, 0, 0 %. (Verlustsaldo am 31./12. 1901 M. 79 099.) Direktion: (3) E. Reichenbach, Herm. Wex. Prokuristen: H. Jenter, W. Linde, Carl Stolzenburg.