1490 Fabriken für Chemikalien etc. Gothaische Kohlensäure-Werke (Sondra-Quelle) zu Gotha mit Geschäftsstelle in Berlin, SW. 46, verl. Trebbinerstr. 7. Gegründet: 4./4. 1898. Letzte Statutänd. v. 30./4. 1900 u. 29./4. 1902. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von den Gründern die ihnen zugehörigen Grundstücke in Sondra und Mechterstädt mit Gebäulichkeiten, Maschinen etc.; Patente des Dr. Luhmann, Ver.- träge etc., überhaupt sämtliche Aktiva des Kohlensäure-Consortiums Sondra inkl. M. 7048 Kassenbestand für M. 1 158 735, ferner für M. 358 735 Passiven und gewährte dafür zur Ausgleichung 800 Aktien Lit. A à M. 1000. Zweck: Verwertung der Kohlensäurequelle „Sondra“ bei Mechterstädt und event. weiterer im Herzogtum Gotha eröffneter Kohlensäurequellen zu gewerblichen und sanitären Zwecken (Bädern etc.); ferner Erwerb, Anpachtung, Bau, Betrieb und Ausbeutung von Ziegeleien und Thonwerken, sowie von chemischen Fabriken aller Art. In Berlin, Altona (Elbe) und Breslau (Pohlanowitz) sind Umfüllstationen errichtet. Versandt wurden an flüssiger Kohlensäure (in Flaschen und Tankwagen) 1899–1901: 1 063 569, 1 078 871, 1 317 948 kg. Die Ges. gehört der Deutschen Kohlensäure-Ges. m. b. H. in Berlin an, welche die Produktions- und Lieferungsverhältnisse regelt (Beteiligung der Gothaischen Ges. für 1901 u. 1902: 1 344 156, 1 544 156 kg). An dem Verlust 1901 ist lediglich die im Mai 1901 eingetretene Störung der Sondra-Quelle schuld, welche die Ges. zwang, Kohlensäure zu hohen Preisen zu kaufen. Die G.-V. v. 29./4. 1902 sollte deshalb Be- schluss fassen über Ankauf oder Anpachtung von neuen Quellen und Errichtung von Anlagen zur Herstellung künstlicher Kohlensäure, Beschaffung der dazu erforderlichen Mittel, unter Umständen Genehmigung einer hypoth. Anleihe. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000; hiervon 1000 Aktien Lit. A und 500 Aktien Lit. B voll einbezahlt seit 1./11. 1900. Die G.-V. v. 12./7. 1902 sollte beschliessen über Ausgabe von Genussscheinen bis M. 300 000, ferner über Herabsetzung des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 900 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 5:3, ferner über Erhöhung des A.-K. um M. 300 000 durch Ausgabe von 300 Vorz.-Aktien mit 5 % Vorz.-Div. und ausserdem gleichen Anteil am Reingewinn mit den St.-Aktien, sowie mit ausschl. Vorz.-Befriedigung für den Fall der Auflösung der Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Dir., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. 8 Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Quelle 537 194, Quellenausrüstung 19 090, Grundstücke Sondra, Mechterstädt, Fröttstädt, Altona, Breslau 84 971, Fabrikgebäude Mechterstädt, Fröttstädt, Berlin, Altona u. Breslau 144 407, Rohrleitungen Sondra-Mechterstädt u. Mechterstädt-Fröttstädt 39 564, Maschinen u. Apparate in Mechterstädt, Fröttstädt, Berlin, Altona u. Breslau 185 561, Werkzeuge, Geräte, Utensil. u. Mobil. 16 242, Flaschen u. Ventile 717 645, Patente 7000, Anschlussgeleise Fröttstädt, Altona, Breslau 27 468, Tank- wagen 86 542, Betriebsmaterial. 11 133, vorausbez. Versich. 1058, fertige Kohlensäure 6325, Kassa 3878, Wechsel 836, Kautionen 2866, Avaltratten 18 000, Syndikatsbeteiligung u. Rücklage 10 790, Debit. 30 633, Verlust 33 324. Passiva: A.-K. 1 500 000, Avale 18 000, R.-F. 11 040, alte Div. 480, R.-F. f. Zuleitungs- ersatzrohre 10 000, Kredit. inkl. Bankschulden 445 007. Sa. M. 1 984 527. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 73 429, Fabrikations- u. Vertriebskosten 117 185, Frachten, Fuhrlöhne, Lagerspesen 113 917, allg. Unk. 31 561, Steuern 21 493, Zs. 9752, Kohlensäure 99 026. – Kredit: Vortrag a. 1900 2021, Einnahme aus verkaufter u. Be- stand an fertiger Kohlensäure 428 145, verkaufte Stahlflaschen u. Flaschenmiete 2859, Rohrleitungsunterhaltung 14, Verlust 33 324. Sa. M. 466 363. Dividenden 1898–1901: 6, 7, 3, 0 %. (Beteiligt an der Div. für 1900 waren M. 1 250 000 voll, M. 125 000 (Lit. B) für 6, M. 125 000 (Lit. B) für 2 Monate.) Div.-Zahl. 4 Wochen nach der G.-V. (1901 ab 1./7.). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Vorstand: Ing. Ignaz Qurin, Berlin. Prokuristen: Ernst Schulze, Reinh. Weber, Berlin. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Carl Wahlen, Köln; Stellv. Dr. jur. Averbeck, Jena; Komm.-Rat Alb. Erbslöh, Eisenach; Emil Poensgen, Düsseldorf; Komm.-Rat Aug. Knippenberg, Arnstadt. Zahlstellen: Berlin: Geschäftsstelle, J. H. Stein; Gotha: Hofbankhaus Max Mueller, Gebr. Goldschmidt.* Chemische Fabrik in Billwärder, vorm. Hell & Sthamer A.-G. Sitz in Hamburg, Nobelshof-Zippelhaus. Gegründet: 1889 als A.-G., errichtet 1846, seit 1865 von Hell & Sthamer betrieben. Letzte Statutänd. v. 29./11. 1899 u. 26./4. 1901. Zweck: Betrieb von Chemischen Fabriken, sowie die Ausführung aller mit solchem Betriebe in irgend einem Zusammenhange stehenden technischen, gewerblichen oder industriellen Arbeiten. Fabrikation von raff. Kali- u. Natronsalpeter, halbraff. Kalisalpeter f. Düngezwecke, raff. Borax u. Borsäure, raff. Camphor u. raff. Schwefel, flüssige Kohlensäure Export, Kaliumbichromat, Natriumbichromat, Glaubersalz, Schwefelkohlenstoff u. Cyannatrium.