Fabriken für Chemikalien etc. 1501 Rheinisches Kohlensäure-Syndikat, A.-G. in Liquid. zu Oberlahnstein mit Zweigniederlassung in Berlin. Gegründet: Am 4. Dez. 1891 in Koblenz, Sitz verlegt nach Oberlahnstein im Frühjahr 1895. Die G.-V. vom 30. Mai 1899 beschloss Liquidation der Ges. mit Wirkung ab 13. Juni 1899. Zweck: Verkauf flüssiger Kohlensäure, sowie Betrieb aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. 10 Kohlensäurewerke. Kapital: M. 88 000 in 88 Nam.-Aktien (Nr. 1–88) à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 134, Wechsel 777, Debit. 12 909, garant. Betrag 30 000. Passiva: Kredit. abzügl. M. 88 000 A.-K. u. M. 3475 R.-F., bleibt 31 924, Delkr.- Kto 1626, Rückstell. f. Processe, Liqu.-Kosten, Unk. etc. 10 271. Sa. M. 43 821. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 6848, Kohlensäurekto: a) alte Rechnung 80 331. b) per 1901 22 397, Delkr.-Kto 1626, Rückstell. f. Processe, Liqu.-Kosten, Unk. etc. 10 271. – Kredit: Kapitalkto 88 000, R.-F.-Entnahme 347 5, garant. Betrag 30 000. Sa. M. 121 475. Dividenden 1892–98: 3, 3, 3, 3, 5, 5, 0 6% Liquidatoren: Rechtsanwalt Dr. Viktor Ben 9 srael, Koblenz, Notar Wilh. Zils, Oberlahnstein. Aufsichtsrat: Gen.-Kons. Rommenhöller, Rotterdam; Apotheker Schlecht, Andernach; Ernst Strassburger, Bad Tönnistein; Dr. Bunge, Hoenningen a. Rh.; Rentner E. Königs, Köln a. Rh. chemische Fabrik Oranienburg, Act.-Ges. in Oranienburg, Prov. Brandenburg. Gegründet: Am 5./7. 1871. Letzte Statutenänd. vom 15./11. 1899 bezw. 23./4. 1900. Zweck: Übernahme der chemischen Fabrik von L. Röhr (früher Seehandlung) für M. 1 275 000. Hauptfabrikate sind Schwefelsäure, Salpetersäure, Salzsäure, schwefelsaure Thonerde, Alaun, Glaubersalz, Sulfat, Eisenbeize etc. Die Anlagen haben in den letzten Jahren verschiedene Erweiterungen erfahren. Die Ges. besitzt in Oranienburg ca. 47 Morgen wertvollen Grundbesitz. Das Etablissement der Ges. hat seit 1901 Anschluss an die Staatsbahn; 1901 wurde eine Erweiterung der Dampfanlage und Einrichtung elektr. Be- leuchtung aüsgeführt. Arbeiterzahl ca. 150. Die Ges. besitzt sämtl. M. 200 000 Aktien der Chemischen Produktenfabrik Altdamm, welche mit ca. 7 7 % bei ihr zu Buche stehen. (Div. 1886–94: 0 %; 1895–1901: 10, 8, 5, 0, 0, 10, 16 %.) Absatz 1898–1901: 17 507 218, 20 611 752, 25 524 822, ? kg; fakturiert mit M. 806 639, 966 208, 1 232 920, ?. Die Geschäfts- lage 1901 war bei der allg. Depression weniger günstig wie im Vorjahre. Kapital: M. 1 440 000 in 1700 Prior.-St.-Aktien (Nr. 1–1700) à M. 300 und 620 solchen (Nr. 1–620) à M. 1500, sämtlich gleichberechtigt. Urspr. Kapital M. 1 200 000 in St.-Aktien à M. 300, erhöht 1872 auf M. 1 650 000; 1874 wurden M. 360 000 zurückgeschenkt; 1875/76 Reduktion des Kapitals um die Hälfte, weiter Rückkauf von M. 9000 u. 1881 Zusammenlegung 4:1, sodass M. 159 000 in St.-Aktien verblieben. – Von den Prior.-St.-Aktien, welche vor den St.- Aktien 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahlungsverpflichtung erhielten, wurden M. 312 000 in 1040 Stücken à M. 300 1880, M. 198 000 in 660 Stücken à M. 300 und M. 195 000 in 130 Stücken à M. 1500 1881–85 u. M. 576 000 in 384 Stücken à M. 1500 lt. G.-V.-B. vom 2. Nov. 1895 begeben; letztere wurden von einem Konsortium übernommen und von diesem den Aktionären vom 15.–25. Nov. 1895 zu 135 % angeboten; auf M. 4500 nom. alte Aktien entfielen 2 neue Prior.-St.-Aktien à M. 1500. Die G.-V. vom 23. April 1900 beschloss zwecks Beseitigung der durch die Notiz der St.-Aktien und Prior.-St.-Aktien an der Börse vor- gekommenen Unzuträglichkeiten Schaffung eines einheitl. A.-K. Die Besitzer der M. 159 000 St.-Aktien erhielten bis 30./5. 1900 gegen Einlieferung von je 5 St.-Aktien à M. 300 u. Er- stattung von M. 45 gleich 3 % für Stempel u. Unkosten eine Prior.-St.-Aktie à M. 1500. Anleihe: M. 385 000 in 5 % Prior.-Oblig. von 1884, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500 auf Namen lautend. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1887–1915 durch jährl. Ausl. in d. G.-V. (zuerst 1886) auf 2. Jan.; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6 monat. Frist zulässig. Die Anleihe ist zur ersten Stelle als Grundschuld eingetragen; der Grundschuldbrief liegt bei der Reichsbank. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Ende 1901 noch in Umlauf M. 281 500. Kurs Ende 1896–1901: —–, 105, –, –, –, – %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: Je M. 300 = 1 St. Gewinn. erteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), bis 8 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen, auf Handl.- Unk. zu verbuch. jährl. Vergüt. von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 111 441, Gebäude 458 565, Maschinen, Appa- rate, Utensil. 669 157, Fuhrwerk u. Transportcylinder 26 622, Schiffsgefässe 3968, Bahn- anschluss 55 435, Rohstoffe, fert. u. halbf. Fabrikate, Feuerungsmaterial., Emballagen etc. 303 657, Kassa 387, Wechsel 17 812, Schuldner 172 668, Bankguth. 256 725, vorausgez. Assekuranz 8263, Effekten 163 339. – Passiva: A.-K. 1 440 000, Oblig. 281 500, do. Zs.- Kto 4762, do. Tilg.-Kto 5665, Gläubiger 31 699, R.-F. 173 938, Extra-R.-F. 60 690, Arb.- Unterst.-F. 6409, alte Div. 828, Gewinn 244 548. Sa. M. 2 248 039.