Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1511 Tarben- und Bleistift-Fabriken ete. Bruch & Cie., Actiengesellschaft zu Call i. Eifel. Gegründet: Am 25./2. 1901 mit Wirkung ab 1./11. 1900; handelsger. eingetragen am 8./5. 1901. Gründer: Bruch & Cie., G. m. b. H. in Liquid., Call; Walter Hoesch, Kreuzau; Eug. Ben- rath, Mariaweiler; Rud. Schoeller, Rechtsanwalt. Wilh. Kufferath, Düren. Die A.-G. übernahm das sämtliche Aktiv- u. Passivvermögen der in Liquid. befind- lichen Firma Bruch & Cie., G. m. b. H., v. 1./11. 1900 gegen eine Vergütung von M. 216 377.68. Zweck: Betrieb einer Bleiweissfabrik, insbesondere Erwerb und Fortführung der von der Firma Bruch & Cie., G. m. b. H. in Call, bisher betriebenen Bleiweissfabrik, Herstellung von Mennigen, Zinkweiss und aller metallischen Farben, unter Vornahme aller auf diese Artikel bezüglichen Handelsgeschäfte. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien (Nr. 1–500) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./11.–31./10. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen Tant. an A.-R., Rest Super- Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Okt. 1901: Aktiva: Grundgüter u. Gebäude 207 269, Wasserkraft u. Turbine 27 350, Maschinen u. Transmissionen 76 681, Mobil. u. Werkzeuge 16 170, Kassa, Wechsel 4027, Waren 113 135, Materialien 10 590, Debit. 40 868, Verlust 70 091. Passiva: A.-K. 439 750, Bankkontis 79 859, Kredit. 46 574. Sa. M. 566 184. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 20 811, Zs. 5325, Fabrikationskto 15 394, Unk. etc. 31 159. – Kredit: Grundgüterkto 100, Konvent.-Strafe 2500, Verlust 70 091. Sa. M. 72 691. Dividende 1900/1901: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Walter Bruch. Prokuristen: Wilh. Hörz, Ernst Ackermann. Aufsichtsrat: Vors. W. Hoesch, Kreuzau; Stellv. Eug. Benrath, Mariaweiler; Rud. Schoeller, Düren. Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld mit Zweigniederlassungen in Barmen, Leverkusen, Schelploh bei Eschede, Flers bei Roubaix und Moskau. Gegründet: 11./6. 1881; handelsger. eingetr. 1./7. 1881. Letzte Statutänd. v. 22./4. 1899 u. 30./4. 1901. Zweck: Übernahme u. Betrieb der seit 1864 bestehenden Fabrikanlagen der früheren Firma Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld u. Barmen u. deren Filialen in Moskau, Schelploh u. Flers bei Roubaix; Kaufpreis M. 2 900 000 für Grundstücke, Gebäude u. Inventar. Im Jahre 1891 wurden die Alizarinfabriken von Dr. Leverkus & Söhne bei Leverkusen mit 110 Morgen Grundbesitz übernommen. Das Areal wurde inzwischen durch Hinzukäufe um weitere ca. 500 Morgen vermehrt, um einen Teil der Elberfelder und Barmer Betriebe dahin zu verlegen. 1893 fand in Leverkusen die Anlage einer Schwefelsäure- u. Salpetersäure- Fabrik statt. 1892 wurde die bisher pachtweise betriebene Fabrik in Schelploh (Lüne- burger Heide) mit einem grossen Grundkomplex angekauft. Fabrikate: Künstliches Alizarin, Anilin, Benzidin u. Naphtolfarben aller Art, sowie bharmac., photogr. u. diätet. Produkte, u. a. Phenacetin, Sulfonal, Trional, Somatose etc. Im Jahre 1898 wurden durch die Erhöhung des A.-K. und die Aufnahme der neuen Anleihe, soweit letztere nicht zur Rückzahlung der alten Anleihe diente, die Mittel be- schafft für bedeutende Neuanlagen, so die der Kleinbahn von Mülheim a. Rh. nach Lever- kusen, die auf dem Fabrikterrain daselbst erbaute Fabrikeisenbahn, ferner die Anlage einer Kanalisation und die Errichtung einer elektr. Kraft- und Beleuchtungsanlage mit ca. 2200 HP. und eines Wasserwerkes, einer neuen Schwefelsäurefabrik, der Fabrik zur Herstellung organischer Zwischenprodukte, sowie der von Elberfeld nach Leverkusen verlegten Alizarinfabrik. Die Neuanlagen u. Vergrösserungen in Leverkusen wurden 1901 fortgesetzt, auch weitere Elberfelder Betriebe nach dort verlegt. Errichtet wurden 1899–1901 auch 110 Arbeiter- und 27 Beamtenwohnhäuser, sowie andere Wohlfahrts- anstalten im Interesse der Arbeiter, vergrössert wurde das Junggesellenheim für Arbeiter auf 254 Einzelwohnungen. Das Fabrikterrain in Elberfeld, Leverkusen, Barmen und Schelploh umfasst jetzt ca. 1180 Morgen. Arbeiterzahl ca. 5000 in den deutschen Fabriken und 900 Beamte. Umsatz u. Gewinn erfuhren 1901 eine nicht unbedeutende Erhöhung. Die grosse Zu- weisung zum R.-F. II 1901 ist an Stelle der bisherigen ausserord. Abschreib. vorge- hommen, um bezügl. der Versteuerung den bisher gehabten Schwierigkeiten mit der Behörde zu umgehen. Kapital: M. 14 000 000 in 14 000 Aktien (Nr. 1–14 000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 0%), sowie lt.