1570 Linoleum- und Wachstuch-Fabriken. Geschäftsjahr: Ab 1900 Kalenderjahr, früher 1. April bis 31. März (das Geschäftsjahr 1900 lief vom 1. April bis 31. Dez. 1900). Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., (ist erfüllt), Rest zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält als Tant. M. 25 000 als Geschäfts-Unk. zu buchende jährl. feste Vergütung, die bei über 5 % Div. für jedes weitere ½ % um M. 2500 steigt; bei Erhöhung des A.-K. erhöhen sich die M. 2500 um ebensoviel Prozent, wie das A.-K. erhöht wird. – Sind Vorst. und A.-R. über die vorzunehmenden Abschreib. und Rückzahlungen einig, so kann die G.-V. diese Festsetzungen nur mit ¾ Mehrheit ändern. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 84 668, Gebäude 942 725, Maschinen 806 250, Utensil. 36 767, fertiges Fabrikat, Halbfabrikate, Roh- u. Betriebsmaterial. 2 272 955, Debit. (einschl. Bankguth.) 1 028 100, Kassa 2990, Wechsel 99 654, Effekten 29 768, vorausbez. Assekuranz 26 944, Trust-F. gegen verkauftes Land 2222. – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.-F. 240 000, ausserord. R.-F. 550 000, Assekuranz-R.-F. 200 000, Delkr.-Kto 18 845, Beamten-Unterst-F. 75 000, Arb.-Unterst.-F. 30 000, Anleihe 1 200 000, do. Zs. 24 220, Kredit. 130 416, Accepte 5601, Unk.-Vortrag 45 000, Arbeiterversich. 3500, alte Div. 337, Gewinn 410 124. Sa. M. 5 333 043. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 225 095, Betriebs-Unk. 468 273, Gewinn 410 124 (davon Div. 300 000, Tant. an A.-R. 37 500, ausserord. R.-F. 50 000, Vortrag 22 624). – Kredit: Vortrag a. 1900 22 162, Betriebsgewinn 1 069 238, Miete 3843, Zs. 8249. Sa. M. 1 103 492. Kurs Ende 1896–1901: 130, 190.50, 178, 160, 160.50, 168 %. Notiert in Bremen. Dividenden: 1896/97: 8 % = 6 % für 9 Mon.; 1897/98–1899/1900: 10, 12½, 12½ %; 1900: 11¼ % (9 Mon.); 1901: 12½ % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ad. Stuckenberg, J. Hesse, L. Claussen, M. Reichartz. Aufsichtsrat: (4–6) Vors. J. G. Wolde, Stellv. F. Th. Lürman, E. Heinr. W. A. Bremer, Bremen: A. J. Nicholson, W. C. Collins, Thomas Dence, London. Zahlstelle: Bremen: J. Schultze & Wolde. Erste Deutsche Patent-Linoleum-Fabrik in Köpenick. (In Konkurs.) Gegründet: 1882. Letzte Statutänd. v. 28./11. 1899. Am 8./4. 1902 wurde seitens des Amts- gerichts Köpenick über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet. Anmeldefrist bis 10./6. 1902. Erste Gläubiger-Vers. 25./4. 1902. Prüfungstermin 27./6. 1902. Offener Arrest bis 10./6. 1902. Konkursverwalter: Kaufm. Goedel sen., Berlin, Melchiorstr. 24. Die Ges., welche früher gut prosperierte, litt in den letzten Jahren unter der Kon- kurrenz neuerstandener Linoleumfabriken. Die Unterbilanz erhöhte sich per 31./12. 1901 auf M. 538 634. Nachdem es nicht möglich war, dem Unternehmen neue Mittel zuzu- führen, war der Konkurs unvermeidlich, da die Berl. Handels-Ges. nicht zu bewegen war, den eingeräumten Kredit zu erhöhen. Diese Bank ist mit M. 1 000 000 beteiligt, aber durch hypoth. und sonst. Sicherheiten vollständig gedeckt. Die Aktionäre bestehen meistens aus Privatleuten; weitere Banken sind nicht beteiligt. In der ersten Gläubiger-Vers. v. 25./4. 1902 berichtete der Verwalter Gödel über die Lage der Sache und schätzte die Aktiva auf M. 499 016, die Forder. mit Vorrecht, Masse. schulden und Kosten des Verfahrens auf M. 75 628, die Forder. ohne Vorrecht auf M. 583 587 und die Div. auf 50 %. Das A.-K. geht leer aus. Kapital: M. 1 500 000 in 1200 St.-Aktien (Nr. 1–1200) und 300 Vorz.-Aktien (Nr. 1–300) à M. 1000, welche letztere seit Anfang 1900 voll eingezahlt sind. Das A.-K. von M. 800 000 wurde 1897 erhöht um M. 400 000, begeben zu pari, und lt. G.-V.-B. vom 28./11. 1899 um die ab 1./1. 1900 div.-ber. Vorz.-Aktien, angeboten den Aktionären vom 20./12. 1899 bis 18./1. 1900 zu pari. Die Vorz.-Aktien haben Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung und auf Vorbefriedigung im Falle Liquidation der Ges. Bei Erhöhungen des A.-K. haben die ersten Zeichner und die jeweiligen Aktionäre qe zur Hälfte Bezugsrechte zu pari. Hypothek: M. 1 000 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 814 000, Masch. 500 000, Utensil. u. Druckformen 65 000, Pferde u. Wagen 2000, fert. u. halbf. Waren, Muster u. Plakate, Rohmaterial. 622 031, Kassa, Wechsel, Effekten, Bankguth. 79 982, Debit. 267 956, vorausbez. Versich. 627, Verlust 538 634. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 1 000 000, Unterst.-F. 1395, Kredit. 307 312, Accepte 81 523. Sa. M. 2 890 231. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag 169 014, Abschreib. 121 022, do. auf Dubiose 16 464, Reparat. 14 819, Unk., Zs. etc. 303 086. – Kredit: Bruttogewinn 85 773, Verlustvortrag a. 1900 169 014, do. in 1901 369 620. Sa. M. 624 407. Dividenden: St.-Aktien 1892–1901: 15, 15, 12½, 7½, 10, 0, 5, 0, 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1900–1901: 0, 0 %. Div.-Zahlung spät. 4 Wochen nach Feststellung. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Staeding, Max Volckmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Louis L. Mepyer. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin, Französische Str. 57/58: Langer & Falkenheim.