Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1583 Actien-Gesellschaft für Buntpapier und Leim-Fabrikation in Aschaffenburg. Gegründet: 1./2. 1859. Letzte Statutänd. v. 28./4. 1900, 27./4. 1901 u. 26./4. 1902. Zweck: Fortbetrieb der bestehenden Buntpapier- und Leimfabrik, vormals Franz Dessauer. Das Etablissement ist neuerdings durch einen Fabrikneubau bedeutend vergrössert. Neu aufgenommen wurde 1899 die Herstellung keramischer Papiere. Absatz 1892–1901: Buntpapier M. 1 700 220, 1 877 476, 1 995 487, 1 961 968, 2 018 527, 2 203 219, 2 274 637, 2 384 964, 2 238 117, 2 165 585; Leim M. 65 386, 56 686, 64 499, 68 031, 66 700, 74 708, 85 222. 81 022, 71 033, 79 160. Kapital: M. 1 500 000 in 3385 Aktien (Nr. 1–3385) à M. 300 und 323 Aktien (Nr. 3386–3708) à M. 1500. Urspr. A.-K. fl. 1 050 000 in 2100 Aktien à fl. 500, herabgesetzt 1862 auf fl. 700 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 26. Mai 1880 auf 3385 voll einbezahlte Aktien à M. 300 = M. 1 015 500 und 523 Aktien à M. 1500, von denen zunächst 123 Stück ausgegeben wurden; die G.-V. v. 28. Juni 1894 beschloss Begebung weiterer 200 Stück, div.-ber. ab 1. Jan. 1894, angeboten den Aktionären zu 140 %, auf M. 6000 nom. alte Aktien kam 1 neue Aktie. Anleihe: M. 1 000000 in 4 % Hypotheken-Schuldverschreibungen von 1898, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1899 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 in der G.-V. auf 1./7. Begeben waren bis Ende 1901 M. 938 000, von denen noch M. 911 000 in Umlauf waren. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: S. Bleich- röder; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank. Kurs Ende 1898–1901: 102, 100, 95.60, 97.50 %. Notiert in Frankf. a. M. u. München. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Sstimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1500 = 5 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), event. Dotierung von Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest je 10 % Tant. an Dir. und A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Gesamtabschreib. bis Ende 1901 M. 1 750 278. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 104 189, Gebäude 698 292, Maschinen u. Einrichtungen 723 522, keramische Abteil. 74 500, fertige u. halbf. Buntpapiere, keram. Buntdrucke, Weisspapier, Farben u. Materialien 654 311, Leim u. Rohmaterial 11 948, Reparatur- u. sonst. Materialien 37 836, Kassa, Wechsel, Kautionseffekten 54 164, un- begebene Prior.-Anlehen 62 000, Assekuranz, Staatsgebühren etc. 23 434, Debit. 696 262. Passiva: A.-K. 1 500 000, alte Div. 540, Schuldverschreib. 911 000, do. Zs. 13 790, R.-F. 160 147, Spec.-R.-F. 45 000, Kredit. 336 208, Gewinn 173 777. Sa. M. 3 140 463. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Spesen u. Zs. 205 156, Abschreib. 94 642, Gewinn 173 777 (davon Div. 150 000, Tant. 21 268, R.-F. f. Gebührenäquivalent 1200, Vortrag 1308). — Kredit: Vortrag a. 1900 1172, Bruttogewinn an Buntpapier 469 033, do. an Leim 2794, Miete 545, Zs. 30. Sa M. 473 575. Kurs der Aktien: In München Ende 1889–1901: 123, 118, 100, 110, 140, 157, 145, 149.40, 195, 200, –, 195, – %. Eingeführt am 26./3. 1889 zu 115.50 %. – In Frankf. a. M. Ende 1894–1901: 156.50, 143.80, 149.40, 195, 201.50, 201.50, 195.50, 150 %. Eingeführt in Frankf. a. M. 3./8. 1894 durch die Deutsche Bank zu 145 % Dividenden 1886–1901: 4, 5, 6, 6½, 6½, 5, 7, 10, 7, 7, 7½, 9, 10, 12, 12, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Wilh. Schmitt, Dr. Hans Dessauer. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Hch. Albert, Biebrich a. Rh.; Stellv. Justizrat Franz Bayer, Aschaffenburg; Reg.-Baumeister Schäfer, Diez; Kaiserl. Admiralitätsrat a. D. Alex. Rotter, Fr. Schmuck, Alb. Blaschke, Berlin. Prokuristen: Kassierer Emil Kn othe, Michael Hörner. Zahlstellen: Eigene Kasse; München: Bayer. Hypoth.-u. Wechsel-Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank; Aschaffenburg: M. Wolfsthal; Kölm: J. H. Stein; Würzburg: Felix Heim; Berlin: S. Bleichröder; Frankf. a. M. u. Darmstadt: Bank f. Handel u. Ind. Act.-Ges. für Maschinenpapier-(Zellstoff.) Fabrikation in Aschaffenburg. Gegründet: 13./5. 1872, Letzte Statutänd. v. 28./4. 1900, 27./4. 1901 u. 26./4. 1902. weck: Betrieb der Maschinenpapierfabrik und der zwei Cellulosefabriken in Aschaffen- burg, der Holzschleiferei Aumühle, sowie der neuen Cellulosefabrik in Stockstadt und aller hiermit zusammenhängenden Fabrikationsarten. Cellulose wird sowohl nach System Mitscherlich wie Ritter-Keller in gebleichter und ungebleichter Ware hergestellt. Der Betrieb der Natroncellulosefabrik wurde in 1892 endgiltig eingestellt; an deren Stelle wurde eine neue Sulfitfabrik nach System Mitscherlich errichtet. In Aschaffenburg wird mit drei Papiermaschinen gearbeitet. Im Sept. 1897 wurde beschlossen, eine neue Sulfitcellulosefabrik in Stockstadt a. M. zu bauen, die im Nov. 1898 in Betrieb gekommen ist und bis ca. 250000 Ctr. jährlich Sulfitcellulose erzeugen kann. Die Dampfmaschine hat 600, die Dynamomaschine 300 Pferdekräfte. Beschäftigt werden in der Aschaffen- burger 700, in der Stockstadter Fabrik 300 Personen. Für Instandhaltung und Ver- besserungen wurden 1901 M. 191 570 verausgabt.