Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1613 Vorstand: Dir. Günther Ludwig, Dir. Gust. Türk. Prokurist: Gg. Wilscheck. Aufsichtsrat: (7) Vors. Komm.-Rat Jul. Grillo, Hamborn; Bank-Dir. Dr. Hans Jordan, Elber- feld; Bankier Wilh. Pfeiffer jun., Fabrikant Max Morian, Komm.-Rat Ernst Schiess, Dir. Karl Stock, Oberhausen; Geh. Rat Dr. von Krüger auf Haus Eller; Fabrikbes. Hans Zanders, B.-Gladbach. Freiberger Papierfabrik zu Weissenborn“ im Erzgebirge. Gegründet: 20./6. 1871. Letzte Statutänd. v. 11./3. 1902. Zweck: Fabrikation von Papier, Cellulose und Strohstoff in Weissenborn, sowie Herstellung von Holzstoff in Lichtenberg. In den Anlagen wurden im Jahre 1899 umfassende Neue- rungen eingeführt, namentlich wurde die elektrische Kraftübertragung durchgeführt und die Produktionsfähigkeit der Papiermaschinen namhaft gehoben. Für Grundstücks- ankäufe, Bauten und Anschaffungen wurden 1900–1901 M. 109 987, 77 553 ausgegeben; die Pläne für Hebung der Anlagen der Ges. sind damit vorerst erschöpft. Grundbesitz über 20 ha; Zahl der Beamten und Arbeiter ca. 650 Personen. Die Produktion betrug 1893–1901: 3 487 803, 3 381 610, 3 370 340, 3 704 090, 3 634 372, 3 599 022, 3 511 914, 4 530 695, 4 041 209 kg. Kapital: M. 1 650 000 in 4200 Aktien (Nr. 1–4200) à Thlr. 100 oder M. 300 und 390 Aktien (Nr. 4201–4590) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 050 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 13. April 1880 um M. 210 000, begeben zu pari, und lt. G.-V.-B. v. 28. März 1889 um M. 390 000 (auf M. 1 650 000) in 390 Aktien à M. 1000, begeben zu 115 %. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Schuldscheinen von 1899, 400 Stücke Lit. A (Nr. 1–400) à M. 1000, 400 Lit. B (Nr. 401–800) à M. 500, 1000 Lit. C (Nr. 801–1800) à M. 300. Zs. 2./I. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1902 nach Künd. am vorausgegangenen 1./7. auf sodass 1902 und 1903 je mind. 2 %, 1904–1915 je mind. 3 % und 1916–1930 je mind. 4 % der Gesamtanleihe zur Rückzahlung gelangen; von 1906 an verstärkte Ausl. bezw. Künd. der ganzen Anleihe an jedem Zinstage mit 6 Monate Frist oder Rückzahlung durch freihändigen Ankauf zulässig. Zur Sicherheit der Anleihe ist eine erststellige 4 % Hypoth. nebst Kostenhypothek auf den gesamten 19 ha 88 a grossen Grundbesitz der Ges. in Weissenborn, Lichtenberg und Berthelsdorf samt Gebäuden, Wasserkraft, Wasserbauten und Eisenbahnanlage Berthelsdorf-Weissenborn im Gesamtwert von ca. M. 1 585 603 ein- getragen. Der Erlös diente zur Tilg. des Restbetrages von M. 384 000 der per 2./1. 1900 gekünd. 4 % alten Anleihe bezw. konnten die noch unverlosten Stücke derselben vom 25./. bis 7./10. 1899 gegen Stücke dieser Anleihe umgetauscht werden, wobei %% Konvyertierungsprämie pro Schuldschein vergütet wurde, ferner zur Vervollkommnung der Betriebseinrichtungen und zur Verstärkung der Betriebsmittel der Ges. Verj. der Coup. 4 J. (F.), der Stücke nach 10 Jahren. Zahlstellen wie bei Div. Noch in Umlauf im Jan. 1902 M. 873 400 (es sind wohl nicht alle Stücke begeben). Kurs Ende 1899–1901: 09.25, 96.50, 96 %. Zugel. M. 900 000, zur Subskription aufgelegt durch die Dresdner Zahlst. M. 500 000 am 6./11. 1899 zu 99.25 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1899. Notiert Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April in Freiberg oder Dresden. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 3 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), 5 % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser M. 6000 auf Handl.-Unk. zu verbuch. jährl. Fixum), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstücke 27 309, Areal, Wasserkraft u. Wasserbauten Weissenborn 184 000, Papierfabrik: a) Gebäude 522 913, b) Maschinen 803 181, Cellulose- fabrik: a) Gebäude 55 500, b) Maschinen 63 862, Bleicherei: a) Gebäude 72 500, b) Maschinen 96 232, Strohanlage: a) Gebäude 83 000, b) Maschinen 53 539, c) Öfen 18 000, Holz- schleiferei Lichtenberg: a) Areal u. Wasserbauten 36 000, b)y Gebäude 18 000, c) Maschinen 12 000, Fabrikgerätschaften 23 781, Kontor do. 1500, Eisenbahn 175 000, Pferde u. Wagen 5335, vorausbez. Versich. 16 648, Staatspapiere 35 850, Wechsel 61 987, Kassa 6825, Aussen- stände 400 353, Vorräte: Papier 177 000, neue Gebrauchsstücke, Reparatur- u. Ersatzteile 55 628, Fabrikations- u. sonst. Material. 305 513. Passiva: A.-K. 1 650 000, Prior.-Anleihe 873 400, Zs.-Kto 18 186, alte Div. 230, R.-F. 165 000, Unfall-R.-F. 8000, Witwen- u. Waisenversorgungs-F. 22 522, Unterst.-F. 12 935, Verbindlichkeiten 338 970, Gewinn 203 715. Sa, M. 3 310 958. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 42 090, Abgaben, Feuerversich., Arb.-Wohlfahrt 23 532, Zs. u. Diskont 21 937, Prior.-Zs. 35 656, Unfall-R.-F. 8000, Abschreib. 84 253, Gewinn 119 462 (davon Beamten- u. Arb.-Wohlfahrtszwecke 11 000, Tant. 7379, Div. 99 000, Vortrag 2083). – Kredit: Vortrag a. 1900 1665, Feldpacht 358, verf. Div. 33, Betriebsgewinn 332 875. Sa. M. 334 931. Nurs der Aktien Ende 1886–1901: Aktien: 126.50, 142.50, 122, 130, 125, 126, 110, –, 118, 134, 139, 179, 168, 168.50, 132, 127 %. Notiert in Dresden. hiyidenden 1886–1901: 9, 8, 8, 8, 7, 6, 7, 9, 7½, 8½, 11, 9½, 8, 7, 8, 6 %. Zahlbar spät. 1 Monat nach der G.-V. Coup.-Verj.: 4 J. (F.)