Gesellschaften für Gas-, Petroleum- und Spiritus-Glühlicht. 1685 Lt. G.-V.-B. vom 22. Jan. 1898 wurden die Aktien der 1898 neugegründeten Inter- nationalen Petroleum-Glühlicht-Act.-Ges. den Aktionären der Deutschen Petroleum- Glühlicht-Act.-Ges. in der Weise zum Bezuge angeboten, dass auf je 3 Aktien der alten Ges. eine Aktie à M. 1000 der neuen Ges. gegen Zahlung von 60 % = M. 600 bar und 1 % Stempel bezogen werden konnte; der Zeichner hatte gleichzeitig von den ein- gereichten drei alten Aktien zwei der alten Ges. franco Valuta zu überlassen, und wurden diejenigen Aktien, auf welche das Bezugsrecht nicht ausgeübt wurde, im Verhältnis von 3: 1 zusammengelegt. Lt. Anzeige v. 30. Juni 1898 wurde das Bezugsrecht auf die Aktien der Internat. Petroleum-Glühlicht-Act.-Ges. von einer Anzahl Aktionäre in dem Betrage ausgeübt, dass 681 Stück alte Aktien der Deutschen Petroleum-Glühlicht-A.-G. eingereicht, sowie 227 Stück Aktien der Intern. Petr.-Glühl.-Act.-Ges. unter barer Zahlung von M. 136 200 und M. 2270 für 1 % Stempel gezeichnet sind. Hiernach wurden von den eingereichten 681 Aktien 227 Stück mit Stempelaufdruck als konvertierte Aktien zurückgegeben und 454 Stück zum Zwecke der Vernichtung zurückbehalten. Die übrigen Aktien wurden im Verhältnis von 3:1 zusammengelegt, sodass das A.-K. jetzt M. 553 000 beträgt. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tantiemen an Vorst. und Beamte, 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1900: Aktiva: Kassa 966, Waren 434, Kaution 300, Debitoren 53 183, Werkzeuge 1, Inventar 1, Effekten 50, Fabrikrechte 521 491, Verlust 360 337. –— Passiva: A.-K. 553 000, Bankierschuld 294 132, Kreditoren 86 116, Delkrederekto 3515. Sa. M. 936 764. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag a. 1899 295 482, Delkrederekto 1000, Prozesskosten 1823, Reisespesen 1618, Zs. 23 321, Löhne 4172. Inserate 2384, Handlungsunkosten inkl. Mieten 27 032, Patenttaxen 706, Abschreib. 22, Dubiose 29 784. – Kredit: Bruttogewinn 23 286, eingegangene Forderung 300, Fabrikrechte (freigewordene Reserve) 3373, Effekten (eigene, nicht konvertierte Aktien) 50, Verlust 360 337. Sa. M. 387 347. Dividenden 1895–1900: 0 %. (Verlustsaldo Ende 1898–1900 M. 207 560, 295 482, 360 337.) Direktion: Rich. Küssing. Aufsichtsrat: Vors. Max Rosenthal, Dr. Ign. Norden, Jac. Zielinziger, Georg Hundrich, Berlin; Ad. Zais, Wiesbaden. . 4 0 7 0 0 Deutsche Gas-Selbstzünder-Actiengesellschaft in Berlin, Hollmannstrasse 30 I. Gegründet: 13./3. 1897, für Rechnung der Ges. ab 1./3. 1897. Letzte Statutänd. v. 29./6. 1899. Nachdem Ende 1901 über die Hälfte des A.-K. verloren, soll der Versuch gemacht werden die Ges. zu reorganisieren. Die seiner Zeit in die A.-G. eingebrachten Patente waren viel zu hoch bewertet; sie haben nie einen Gewinn erbracht. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Gasselbstzündern, insbesondere Erwerb der Patent- rechte und des Vermögens der Deutschen Gas-Selbstzünder-Gesellschaft, Ges. m. b. H. zu Berlin, welcher als Gegenwert ihrer Einlagen 3196 Aktien der Ges. à M. 1000 gewährt wurden. Die Fabrikation und ebenso der Verkauf in Deutschland (dieser gegen eine Licenz) der Gasselbstzünder der Ges. „Fiat Lux Automat“ u. „Fiat Lux Simplex“ wird von der Auer-Ges. u. der A.-G. Ludwig, Firma Loewe & Co., jetzt auch von der Ges. selbst be- trieben. Die Verträge mit den anderen Vertriebs-Ges. waren am 31./12. 1898 abgelaufen bezw. durch Vergleich gelöst, nur mit dem Gen.-Vertrieb der Deutschen Gas-Selbstzünder für Mitteldeutschland, G. m. b. H. in Leipzig, ist keine Einigung erzielt und hat letztere die Ges. auf Rückzahlung der geleisteten Anzahlung bezw. Kaution von M. 131 000 ver- klagt; der Prozess wurde 1899 in erster Instanz zu Ungunsten der Ges. entschieden, am 15./5. 1901 aber durch Vergleich erledigt. Die Klagen der Ges. gegen verschiedene Patentverletzer sind bislang noch stets zu gunsten der Ges. entschieden. Die Patente für England sind 1898 für M. 1 000 000, halb bar, halb in Aktien einer gegründeten eng- lischen Ges. verkauft; auf den Barbetrag waren bis Ende 1899 bezw. 1900 M. 455 000 ein- gegangen. Die Patente für Amerika sind 1899 an eine neugebildete amerikanische Ges. für $ 188 000 Aktien und $ 187000 5 % Oblig. derselben verkauft worden. Dem Apparat der Ges. den erhofften Massenabsatz zu verschaffen, ist bislang weder im In- noch im Ausland gelungen. Auf Konsortialkto ergab sich neben den gewöhnlichen Abschreib. die Notwendigkeit, eine Reservestellung in voller Höhe desselben. – Zur Erhebung von tegressansprüchen wider die Gründer der Ges., deren Geltendmachung die Minorität von Aktionären der Ges. beantragte, wurde ein Prozess angestrengt, der noch nicht ent- schieden ist, auch strafrechtliche Anzeige ist erstattet. Kapital: M. 3 200 000 in 3200 Aktien (Nr. 1–3200) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. März bis Ende Febr. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, sodann 5 % Div., vom vVerbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angest., Rest Super-Div. Bilanz am 28. Febr. 1902: Aktiva: Kassa 834. Bankguth. 3000, Aussenstände 7665, Vorschuss- zahlung 17 800, Patentkto 1 000 000, Utensil. 6000, Werkzeuge 700, fertige u. halbfertige Fabrikate 87 725, Waren 9769, Konsortialkto 550 000, Verlust 2 267 895.