1688 Wasser-Werke. Continentale Wasserwerks-Gesellschaft in Berlin, C. Am Königsgraben 21/22. Gegründet: 2./12. 1895; handelsger. eingetr. am 21./12. 1895. Letzte Statutänd. v. 25./5. 1899 u. 28./11. 1901. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Geschäfte aller Art, die sich auf den Bau u. Betrieb von Wasser- u. Kanalisations- werken und anderen, mit solchen Werken in Zusammenhang stehenden oder ähnlichen Zwecken dienenden Anlagen beziehen. Übernahme des Baues und Betriebes solcher Anlagen für eigene oder fremde Rechnung, Erwerb bestehender Anlagen und Beteiligung an Unternehmungen dieser Art. Die Ges. besitzt Koncessionen zur Wasserversorgung folgender Orte: Bergen-Enkheim b. Frankf. a. M. (Betrieb seit Mai 1898, Koncession bis Ende 1927); Nauen b. Berlin (Betrieb seit Juni 1898, Konc. bis Ende 1947); Demmin i. Pomm. (Betrieb seit Juli 1898, Koncession bis Ende 1942); Rheinau, Industrievorort von Mann- heim (Betrieb seit Januar 1899, Koncession bis Ende 1948); Bant, Heppens und Neuende, 3 Vororte von Wilhelmshaven (Betrieb seit Aug. 1899, Koncession bis Ende 1937) und Kirchheimbolanden (Betrieb seit Mai 1900, Koncession bis Ende 1939). Die Orte sind berechtigt, die Werke event. auch vor Ablauf der Koncessionen unter bestimmten Bedingungen selbst käuflich zu übernehmen. Die Kündigung hat 1 Jahr vor Ablauf der Koncession zu erfolgen; erfolgt sie nicht, so verlängert sich die Koncession auf 5 Jahre; danach jährliche Kündigung, event. hat der Koncessionar den Betrieb un- gestört fortzusetzen. Für das Rheinauer Werk sind der Ges. seitens der dortigen Terrain- Ges. M. 75 000 jährl. Brutto-Einnahme garantiert ausschl. Wassermessermiete und zuzügl. 5 % Zs. für die Grunderwerbskosten. Die etwa geleisteten Zuzahlungen sind der genannten Ges. mit 4 % Zs. aus der Hälfte der Brutto-Einnahme über M. 75 000 zurückzuerstatten. 1901 erbaute die Ges. die Wasserwerke in Thale a. H. (Betrieb seit 1./8. 1901, Koncession bis. Ende 1966) und Artern i. Thür. (Betrieb seit 1./1. 1902, Koncession bis Ende 1961), sowie das Gas- und Wasserwerk Strelno i. Pos. (Betrieb seit 1./11. 1901, Koncession bis Ende 1942). Diese Anlagen entwickeln sich gleich den übrigen Werken stetig. Ver- handlungen wegen Übernahme weiterer Wasserwerkskoncessionen sind in der Schwebe. Die Ges. besitzt ferner nom. M. 108 000 Aktien der A.-G. „Wasserwerke Oppenheim“', koncessioniert bis 1917 (Div. 1898–1901: 6½, 6½, 7, 7½ %). Der mit der Gemeinde Lichtenberg bestandene Prozess ist lt. G.-V.-B. v. 25./2. 1901 durch Vergleich dahin erledigt, dass die Wasserversorgung von Lichtenberg zus. mit der von Friedrichs- felde und Carlshorst, welche Anlagen am 1./4. 1899 insgesamt mit M. 1 229 412 zu Buch standen, für M. 1 825 000 zuzügl. 5 % Zs. ab 1./4. 1899 an die Gemeinde Lichten- berg überging. Die Zahlung des Kaufpreises erfolgte mit der Auflassung am 1./4. 1901, wobei die Erweiterungen seit 1./4. 1899 und 5 % Zs. besonders vergütet wurden. M. 1 400 000 dieser Summe sind bereits 1901 verrechnet, während der Rest von M. 425 000 noch unter Kredit. verbucht wurde, da die Frage der Wasserversorgung von Friedrichs- felde und Carlshorst noch nicht endgiltig erledigt ist. Die Prozesskosten sind in einer runden Summe vom Gewinn aus dem Verkauf der Wasserwerke abgebucht; bei der endgiltigen Abrechnung wird der Ges. indes ein namhafter Betrag davon zurück- erstattet werden. Ein Teil des Friedrichsfelder Grundbesitzes der Ges. wurde 1901 an die Gemeinde Lichtenberg veräussert, das noch verbliebene Restgelände steht mit M. 1 zu Buche. Die Zahl der Hausanschlüsse bei Wasserwerken der Ges. (ausser Thale, Artern, Strelno) betrug Ende 1900–1901: 2853, 3088. Für Neu- und Erweiterungsbauten aller (kausser der 3 neuen) Werke wurden 1901 M. 1 141 476 ausgegeben. In Verbindung mit einem unzweifelhaft sicheren Vorschussgeschäft sicherte sich die Ges. 1901 eine längere OÖption auf einen grossen Teil Aktien und Oblig. der Compagnie des Eaux de Skutari et de Kadikeui. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 1000; hiervon sind die Nr. 1–2500 seit 1./1. 1901 voll, die übrigen mit 25 % eingezahlt. Anleihe: M. 4 000 000 in jetzt 4½ % (bis 19001 4 %) Teilschuldverschreib. v. 9./2. 1898, rück- zahlbar zu 103 %, 2000 Stücke à M. 1000 Lit. A, 4000 Stücke à M. 500 Lit. B. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 binnen 40 Jahren durch jährl. Ausl. am 1./7. (zuerst 1899) auf 2./1.; ver- stärkte oder Totalkündigung jederzeit zulässig, ebenso Konvertierung. Verj. der Coup.: 4 J. (K.), der Stücke: 30 J. (F.). Sicherheit ist nicht bestellt. Die Anleihen sollen nicht höher sein, als der Wert aller der Ges. gehörigen Vermögensobjekte nach der letzten Bilanz, auch den vierfachen Betrag des Grundkapitals nicht übersteigen. In Umlauf Ende 1901 noch M. 1 932 500, wovon M. 375 000 im Besitz der Ges. selbst (1901 zurück- gekauft). Zahlst. wie bei Div. Kurs der 4 % Stücke Ende 1898–1901: 101.40, 99, 96.70, – %. Aufgelegt am 5. u. 6./5. 1898 M. 2 000 000 zu 102.25 %. Die Notierung in Berlin der 4 % Stücke wurde am 22./5. 1902 eingestellt. Um die Begebung des Restes dieser Anleihe von M. 2 000 000 zu ermöglichen, schloss die G.-V. v. 25./2. 1901 Erhöhung des Zinsfusses einheitlich von 4 % auf 4 % als Aquivalent dafür wurde von den Besitzern der bereits ausgegebenen M. 2 000 000 1 % Zuzahlung auf den Nom.-Betrag verlangt, die bei der Abstempelung der Stücke, welche bis 15./4. 1901 zu erfolgen hatte, zu leisten war. Innerhalb der festgesetzten