1696 Wasser-Werke. Drehstrom-Dynamomaschine treibt. Der Strom wird zum kleinsten Teile dem nahe- gelegenen Hohenwart, zum grösseren dem ca. 12 km entfernten Pfaffenhofen zugeführt. Für weitere Stromabnahme wird der hochgespannte Drehstrom durch Transformatoren auf niedrigere Spannung gebracht. In Pfaffenhofen selbst ist eine Dampfreservestation gebaut und ein Installationsbureau errichtet. Sämtliche Werke sind im Laufe 1900 aus. gebaut u. dem Betrieb übergeben worden; sie standen Ende 1901 mit zus. M. 2 355 617 zu Buche. Über das Wasserwerk Damm s. u. die Bemerkung. Der Abschluss für 1901 weist vornehmlich infolge der schlechten Ergebnisse der Zweigniederlassungen u. durch M. 16 400 Verlust an den von der Hilpert-Ges. übernommenen Waren (s. die Bemerkung unten) einen Fehlbetrag von M. 8270 auf, der aus dem R.-F. seine Deckung fand. Kapital: M. 2 600 000 in 2600 Aktien (Nr. 1–2600) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 17. Dez. 1898 um M. 1 600 000 (auf M. 2 600 000) in 1600 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1899, wovon 550 Aktien (zu 110 %) zum Umtausch (welcher bis 19. Okt. 1899 zu geschehen hatte) gegen Aktien der Wasserleitungsbau-A.-G. vorm. Chr. Hilpert in Nürnberg, 160 Aktien (zu 125 %) zum Ankauf des Geschäftes G. J. Stumpf in Stuttgart u. 90 Aktien (zu 125 %) nebst M. 60 000 bar zum Ankauf des Geschäftes F. Liebtreu Nachf. in Frankfurt a. M. Verwendung fanden; restierende 800, ab 15. Okt. 1899 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsortium mit 25 % Einzahlung übernommen und von diesem den Aktionären 2: 1 bis 19. Okt. 1899 zu 110 % angeboten; die restlichen 75 % waren bis 24./10. 1899 einzuzahlen. Siehe auch unten die Bemerkung. Hypotheken: M. 105 000 auf das Anwesen Stuttgart, M. 256 750 auf den Besitz Pfaffenhofen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vom verbleib. Betrage bis 4 % Div., event. besondere Abschreib, und Rücklagen, vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Kassa 11 788, Wechsel 3868, Warenvorräte u. Installations- material 402 265, Roh- u. Verbrauchsmaterial 5037, in Ausführung befindl. Installationen 12 103, Mobil. u. Werkzeuge 17 390, Kautionen 70 896, Grundstück in Stuttgart 189 832, do. Regensburg 42 471, Maschinen Frankf. a. M., Stuttgart 57 218, Giessereieinrichtung Frankf. a. M. 6240, Patentkto 19 800, Modelle 3501, Wasserwerke: Regensburg 607 033, Gonsenheim 205 019, Harzgerode 234 996, Damm 82 878; Centrale Pfaffenhofen 1 049 148, Gasanstalt Harzgerode 176 543, realisierbare Projektkosten 36 848, diverse Debit. 648 204, Verlust 8270. – Passiva: A.-K. 2 600 000, R.-F. 152 518, Spec.-R.-F. 1751, Delkr.-Kto 126 737, Hypoth. Pfaffenhofen 256 750, do. Stuttgart 105 000, Kredit. 646 593, Hypoth.-Zs. 1950, alte Div. 50. Sa. M. 3 891 348. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs- u. Geschäfts-Unk. 208 359, Interessen 19 380, Abschreib. 65 804, Verlust auf von der Hilpert-Ges. übernommene Waren 16 400, Diskont- u. Kursdifferenzverlust 991. – Kredit: Vortrag a. 1900 (abzügl. M. 76 890 voraussichtl. Verlust auf Kto Wasserleitungsbau-A.-G. Chr. Hilpert) 34 749, Gesamtbruttogewinn aus allen Betrieben der Ges. 264 332, Miete 3583, Verlust 8270. Sa. M. 310 934. Dividenden: 1898: 6 % p. r. t.; 1899: 0 %; 1900; 5 % auf M. 2 304 000; 1901: 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Oberleutnant a. D. Max Stephinger, München. Bevollmächtigter: Carl Clauer, Frankfurt a. M. Prokuristen: Gust. Buck, Max Miethe, Stuttgart; Osk. Völkel, Ing. Ant. Marx, Frankfurt a. M. Aufsichtsrat: (3–7) Grossherzogl. Hess. Kammerherr Karl Freiherr von Hertling, München; OÖkonomierat J. Aichbichler, Wolnzach. Zahlstelle: München: Bayer. Filiale der Deutschen Bank. Bemerkung: Die Schuld der Wasserleitungsbau-Akt.-Ges. vorm. Christ. Hilpert (jetzt in Liquid.) an die Süddeutschen Wasserwerke wurde Ende Juni 1900 vergleichsweise auf M. 440 000 testgestellt. Hiervon wurden M. 100 000 in Bar durch zwei Heyren gedeckt, M. 180 000 dureh Überlassung von Waren und Werkzeugen, M. 83 500 durch Überlassung des Wasserwerks Damm (bei Aschaffenburg) ausgeglichen und M. 76 500 werden pro rata mit den Forde- rungen der übrigen Gläubiger vom Dez. 1900 an bezahlt. Ferner erhielten die Süd. deutschen Wasserwerke 271 Stück ihrer eigenen Aktien im Umtausche gegen die gleiche Anzahl von Hilpert-Aktien zurück und für die verbleibenden 150 Stück Aktien von fünf Herren eine Garantie gegen einen etwaigen Verlust am Pari-Erlöse bei der Liqui. dation der Hilpert-Gesellschaft. Der Verlust, den die Ges. durch ihre Beteiligung bel Hilpert erleiden wird, beträgt nach der Bilanz von Ende Dez. 1901 M. 76 890; eine end- giltige Abrechnung ist noch nicht erfolgt. Die der Ges. durch obigen Vergleich zuge. fallenen eigenen Aktien in Höhe von M. 296 000 wurden von einem kapitalkräftigen Konsortium zu 103 % exkl. Div. für 1900 erworben. =