Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1769 Jucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. Pommersche Zuckerfabrik Anklam in Anklam. Gegründet: Am 31. Jan. 1883. Letzte Statutenänd. vom 17. Mai 1899 und 25. Mai 1900. Zweck: Fabrikation und Verkauf von Rohzucker und Nebenprodukten. Im Geschäftsjahre 1897/98 wurde eine zweite Fabrik mit einer Leistungsfähigkeit von 30 000 Centnern täglicher Rübenverarbeitung errichtet. 1902 war die Ges. gezwungen für Abwasserreinigungs- anlagen ein 120 Morgen grosses Rieselfeld zu erw erben, dessen Anlagen für Drainage, Pumben, Druckleitung etc. einen Kostenaufwand von ca. M. 150 000 erfordern. Die Ges- gehört dem Zuckerkartell an; Kartellnutzen 1901 M. 261 765. Produktion an Rohzucker 1894/95–1901/1902: 160 952, 185 926, 198 182, 313 070, 290 684, 325 226, 414 696, 408 396 Ctr.; Kontingent: 400 470 Ctr.; verarb. Rübenquantum 1891/92 bis 1901/1902: 821 050, 760 750, 997 250, 1 191 700, 1 416 400, 1 517 050, 2 469 500, 2 156 500, 2 324 700, 2 792 937, 2 781 422 Ctr. Kapital: M. 1 000 000 in 162 Aktien Lit. A (Nr. 1–162) à M. 1000, 116 Aktien Lit. A (Nr. 1–116) à M. 500, 390 Aktien Lit. B (Nr. 1–390) à M. 1000 u. 780 Aktien Lit. B (Nr. 1–780) à M. 500. Die Aktien Lit. A lauten auf Namen und deren Besitzer müssen Rübenbauer sein, die Aktien Lit. B sind Inh.-Aktien. Urspr. Kapital M. 440 000, erhöht 1885 um M. 60000 und lt. G.-V.-B. vom 31. Aug. 1896 um M. 500 000, begeben zu 150 %, auf jetzigen Stand. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Schuldverschreibungen von 1896, Stücke à M. 1000, lautend auf Namen der Dresdner Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1902 in 18 durch jährl. Ausl. im Juli auf 2. Jan.; von 1901 ab Gesamttilg. zulässig. Sicherheit: Kautionshypothek von M. 1 100 000 zu gunsten der Dresdner Bank. Noch in Umlauf Ende März 1902 M. 966 000. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Zahlst. wie bei Div. Kurs Ende 1897–1901: 100, 100, 100, 97, 99 %. Aufgelegt am 4./3. 1897 bei der Dresdner Bank und Meyer Cohn in Berlin zu 100 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: Dasselbe steht zwischen den A- und B-Aktionären im Verhältnis 2: 3, d. h. jeder A-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 26 St. (auf alle M. 220 000 A-Aktien entfallen demnach 11 440 St.), jeder B-Aktionär hat auf je M. 500 Aktienbesitz 11 St. (auf alle M. 780 000 B-Aktien entfallen demnach 17 160 St.). Gewinn-Verteilung: Nach Entnahme von M. 90 000 Abschreib. und 80 Pfg. Durchschnittsrüben- preis für A- Aktien und Kontraktsrüben verbleibt der Nettoüberschuss, von diesem: 10 % bezw. 15 % zum R.-F. bis zu M. 350 000 Höhe (ist erreicht), dann vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte (unter Berücksichtigung der § 237 u. 245 des aE 5 % Div., 2 % Tant. an den Vors. des A.-R., 1 % an Mitglieder des A.-R. (1 % Tant. soll M. 2000 nicht über- schreiten), vom Rest Verteilung in der Weise, dass auf je 2 Pfg. Rübenpreisnachzahlung 1 % Super-Div. entfällt. Zur Garantierung des Minimalrübenpreises von 80 Pfg. und einer 3 % Div. ist ein Ergänzungsfonds von M. 200 000 vorhanden. Dieser Fonds darf die Höhe von M. 200000 nicht überschreiten und ist alljährlich bis zum Betrage von M. 100 000 mit 15 %, von M. 100000–150 000 mit 10 % und von M. 150000–200 000 mit 5 % des Nettoüberschusses zu dotieren. Hierbei ist vorausgesetzt, dass der R.-F. voll vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so ist in erster Linie der R.-F. mit 15 % resp. 10 % vom Nettoüberschusse zu dotieren u. dem Erg.-F. solange nichts zuzuführen, bis der R.-F. wieder M. 350 000 beträgt. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Grundstücke 75 511, Kanal 64 300, Eisenbahn 106 400, Feld- u. Kleinbahn 69 300, Drahtseilbahn 83 400, Heber 530, Gebäude 1 059 570, Maschinen 1 244 700, Utensil. 77 121, elektr. ae 64 850, Abwässeranlage 17 300, Vorräte: a) Zucker u. Melasse 93 627, b) aller Art 90 296, Rübenkern 2507 „PDünger 70, Effekten 10 959, Debit. 1 134 280, Kassa 7836. Passiva: A.-K. 1 000 000, Oblig. 966 000, Kredit. 1 195 763, R.-F. 350 000, Erg.-F. 200 000, Schuldentilg.-Kto 274 952, alte Div. 2612, Oblig.-Zs. 280, Gewinn 212 953. Sa. M. 4 202 561. Gewinn-u. Verlust- Konto: Debet: Arbeitslöhne u. Gehälter 300 641, „„ 177 508, Koks 18 666, Kalksteine 32 627, Presstücher 6985, Schmiermaterial. 6034, Beleuchtung 1755, Krankenkasse u. Berufsgen. 5773, Invalid.-Versich. 1660, Abwässer 67 71, Betriebs- Unk. 47 822, Zs. u. Provis. 39 366, Rüben 2 843 592, Abschreib. 140 000, Gewinn 212 953 (davon Tant. an A.-R. u. Vorst. 43 515, Grat. 7500, Div. 150 000, Vortrag 11 938). – Kredit: Vortrag 7288, Zucker 3 781 011, Melasse 53 860. Sa. M. 3 842 160. Kurs: Die Aktien werden an keiner Börse notiert. bDividenden 1888/89–1901/1902: 16, 18, 20, 20, 22, , 12, 15, 17½ 9½, 14½, 17½, 23, 15 % Gouß. Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Stadtrat A. Katter, a P. Foerster- Prokurist: Betriebs-Inspektor Dr. Carl Bülow.