Zucker-Fabriken und Zucker-Raffinerien. 1771 Zuckerfabrik Frankenthal in Frankenthal. Rheinpfalz. Gegründet: 6./10. 1873. Letzte Statutänd. v. 16./12. 1899 u. 21./12. 1901. Zweck: Fabrikation von Zucker aus Rüben sowie von Melassetorfmehlfutter. Fabrik in Friedensau. Rübenverarbeitung ca. 1 500 000 Ctr. bro Campagne. Anfang 1901 kaufte die Ges. die in Konkurs geratene Rheinische Zuckerfabrik Gernsheim für M. 1 350 000; dieselbe wird als Filiale weitergeführt. Rübenverarbeitung daselbst ca. 1 000 000 Ctr. Kapital: M. 7 200 000 in 6000 Aktien à M. 1200. Das urspr. A.-K. von M. 1 200 000 wurde 1881 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 4 800 000 und lt. G.-V.-B. vom 20. Dez. 1897 auf M. 6 000 000 erhöht. Die neuen Aktien wurden vom Bankhaus Böcking, Karcher & Cie. in Kaiserslautern al pari übernommen. Die G.-V. v. 21./12. 1901 beschloss weitere Er- höhung des A.-K. um M. 1 200 000 (auf M. 7 200 000) in 1000 Aktien à M. 1200, übernommen von der Rhein. Creditbank in Kaiserslautern, angeboten den Aktionären 5:1 v. 27./12. 1901 bis 30./1. 1902 zu pari. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Anlage Fabrik Frankenthal 1 350 408, do. Friedensau 465 561, do. Gernsheim 1 312 858, Betriebskto Fabrik Friedensau 276 832, do. Gernsheim 133 872, Landwirtschaft 16 026, Vorräte 1 120 061, Effekten 3 910 094, Kassa 9317, Wechsel 1 140 077, Debit. 9 483 875. – Passiva: A.-K. 7 200 000, R.-F. 600 000, Spec.-R.-F. 1 000 000, Versich.-R.-F. 500 000, Delkr.-Kto 120 000, Karcher Stiftungs-F. 200 000, R.-F. für Arb.- Unterst. 350 000, Pens.-Kasse 800 000, R.-F. für Gebührenäquivalente 11 671, Kredit. 9 936 405, Div. 1 500 000, Vortrag 905. Sa. M. 19 218 981. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Div. 1 500 000, Aktien-Einzahl.-Kto 1 200 000, Disp.-F. 150 000, Pens.-Kasse 50 000, Vortrag 905. – Kredit: Vortrag a. 1899/1900 69 981, Mehr- erlös aus verkauftem Wohnhaus 494, Landwirtschaft 1236, Miete 18 580, Fabrikations- ertrag Frankenthal u. Friedensau 2 810 614. Sa. M. 2 900 905. Dividenden 1889/90–1900/1901: 16 %, 16, 16, 16 , 17, 16¾, 16 ¾, 16 /, 20, 16 %¾, 21¾3, 25 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Karl Karcher, Friedr. Fanck, Stellv. C. A. Mahla. Aufsichtsrat: Vors. Ferd. Scipio, Mannheim. Prokuristen: W. Klumpp, C. Neikert. Norddeutsche Zucker-Raffinerie in Frellstedt, Braunschweig. Domizil Hamburg, Sitz der Direktion in Frellstedt. Gegründet: 19./10. 1883. Letzte Statutänd. v. 30./4. 1900 u. 23./4. 1901. Zweck: Fabrikation von Würfel- und Melassezucker (Melasse-Entzuckerungsanstalt mittels des Strontianitverfahrens). Verarbeitet wurden 1895–1901: 516 800, 537 900, 566 000, 615 550, ?, 758 328, 790 573 Ctr. Die Fabrik wurde im Nov. 1898 von einem grossen Brande heimgesucht, welcher das Zuckerlager und die Raffinerieabteilung zerstörte; letztere wurde bis Ende 1899 vollständig feuersicher wieder aufgebaut und in Betrieb gesetzt. Der Feuerschaden wurde seitens der Assekuranz mit M. 1 269 232 anerkannt. Die Grund- stücke der Ges. in Frellstedt u. Süpplingen umfassen 10 ha 77 a 28 dam. Arbeiterzahl ca. 450. Die Ges. gehört dem Zuckersyndikat an. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Nr. 1–2000) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. vom 30. März 1889 um M. 250 000, lt. G.-V.-B. vom 30. April 1900 um M. 750 000 (auf M. 2 000 000) in 750 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Jan. 1900, über- nhommen von einem Konsortium zu 115 %, angeboten den Aktionären M. 625 000 23. Mai bis 9. Juni 1900 zu 118 % zuzügl. 4 % Zs. ab I. Jan. 1900, voll einzuzahlen bis 30. Juni 1900; auf 2 alte Aktien konnte 1 neue bezogen werden. Genussscheine: 50 Stück. Die Zeichner der zuerst ausgegebenen 1000 Aktien erhielten für je 20 derselben einen auf Namen lautenden, übertragungsfähigen Genussschein. Die- selben haben keine Aktionärrechte, nehmen aber am Reingewinn nach Verteilung von 10 % Div. an Aktien mit 35 % am Überschuss teil. Im Falle der Liquidation der Ges. erhalten die Genussscheinbesitzer 35 % des das eingezahlte A.-K. übersteigenden Liqui- dationserlöses. Im Falle Verschmelzung der Ges. mit einer anderen muss die über- nehmende Ges. die Rechte der Genussscheinbesitzer anerkennen oder die letzteren sofort nach der Vereinigung mit dem 15 fachen Betrage des durchschnittlichen Genussschein- ertrages der abgelaufenen Jahre abfinden. Die Genussscheinbesitzer sind verpflichtet, sich der einen oder anderen dieser beiden Befriedigungsarten zu unterwerfen. Die Ein- lösung der Genussscheine hat nach erfolgter Aufforderung binnen Jahresfrist zu ge- schehen, widrigenfalls die Scheine wertlos und ungiltig werden. Anleihe: M. 1.500 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1900, rückzahlb. zu 103 %; 1500 Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Commerz- und Disconto-Bank und durch Blanko- Indossament übertragbar. Zs.:: 2./1. u. 1./7. Tilg. durch Ausl. am 5./4. (zuerst 1904) innerhalb 20 Jahren bis 1923; ab 1904 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. zulässig. Die G.-V. vom 30./4. 1900 genehmigte zur Stärkung der Betriebsmittel die Aufnahme dieser An- leihe, die hypothek. sichergestellt ist, wogegen der Rest von M. 555 000 der damals noch