1790 Brauereien. Grätzer Dampf-Bier-Brauerei Aktien-Gesellschaft in Grätz. Prov. Posen, mit Zweigniederlassung in Berlin N0., Neue Königstrasse 23. Gegründet: 10./12. 1892. Letzte Statutänd. v. 26./2. 1900. Zweck: Fabrikation von „Grätzer Bier' u. anderem Bier u. Malz. Die Ges. hat zus. mit den Brauereibesitzern Otto Bähnisch, Th. Grünberg u. Max Stein in Grätz am 25./3. 1898 eine Ges. m. b. H. gegründet. Die Stärke, das Quantum des jährl. zu brauenden Bieres, der Verschleiss desselben u. die Höhe des Bierpreises wird durch die Ges. m. b. H. bestimmt. Produktion jährl. ca. 21 000 hl. Kapital: M. 150 000 in 150 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 50 000 im Jahre 1896. Hypotheken: M. 50 000 (Stand ult. 1901). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., alsdann je 5 % Tant. an Vorst. und A.-R., Rest Div. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Flaschen u. Kisten 2120, Grundstücks- u. Gebäudekto 67 605, Mobil. 188, Brauerei-Utensil. 5455, maschin. Einrichtung 28 415, Tonnen 23 789, Pferde, Wagen u. Geschirre 1506, elektr. Beleucht. 1051, Hopfen 3965, Mälzerei 18 781, Weizen 7179, Brauereibetrieb 1688, Fuhrwesen 240, Brennmaterial 450, Plakate 50, Bier- depot 346, Bier 1395, Kassa 1505, Effekten 195, Wechsel 50, Beteil.-Kto 6000, Debit. 50 141. Passiva: A.-K. 150 000, Hypoth. 50 000, R.-F. 5820, Tant.-Kto 4, Delkr.-Kto 758, Gewinn 15 540. Sa. 222 123. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Plakate 25, Flaschen u. Kisten 153, Grundstücks- u. Ge- bäudekto 1346, Mobil. 47, Brauerei-Utensil. 546, maschin. Einrichtung 2422, Tonnen 2504, Geschirre 364, elektr. Beleucht. 116, Fuhrwesen 3829, Frankaturen 192, Reisespesen 59, Geschäfts-Unk. 16 172, Zs. 1961, Gewinn 15 540 (davon R.-F. 780, Tant. 2179, Div. 12 000, Vortrag 581). – Kredit: Vortrag 376, Bierdepot 1455, Bier-Erlös 43 452. Sa. M. 45 283. Dividenden 1894–1901: 8, 8, 8, 8, 9, 9½, 10, 8 %. Direktion: A. Herzfeld, H. Meyer. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt H. Rockau, Görlitz; W. Gutsche, Graetz; Hugo Brodnitz, Posen; Dr. S. Papilsky, Gablenz; Louis Badt, Berlin. Zahlstelle: Gesellschaftskasse. Gesellschaft für Brauerei, Spiritus- u. Presshefe-Fabrikation vormals G. Sinner in Grünwinkel in Baden mit Zweigniederlassungen in Durmersheim, Käferthal, Berlin, Stettin und Neufahrwasser; Niederlagen in Leipzig, Frankfurt a. M., St. Johann-Saar- brücken, Mannheim, Pforzheim und Stuttgart. Gegründet: Am 2./11. 1885; handelsger. eingetragen am 30./11.1885. Letzte Statutänd. v. 11./4. 1900. Die Ges. übernahm als Einlage der Firma G. Sinner in Grünwinkel deren Immobilien in Grünwinkel, in Durmersheim, in Angenstein (Schweiz), zwei Häuser in Karlsruhe; ein Anwesen in Baden-Baden, ferner sämtliche Objekte mit Zubehören, Maschinen, Utensilien, totem und lebendem Inventare (M. 1 716 626.83), alle sonstigen Aktiven einschl. der Handlungsfirma abzügl. der Passiven (M. 283 373.17) für den Gesamtpreis von M. 2 000 000 und gewährte dafür 2000 Aktien à M. 1000. 1888 wurde die in Käferthal gelegene Endemann'sche Presshefen-, Spiritus- und Malzfabrik angekauft und befindet sich seit 1. Sept. 1888 in vollem Betrieb. 1898 fand Erwerbung der Gebr. Friedmann'schen Spritfabriken in Stettin und Neufahrwasser mit einem Flächeninhalt einschliessl. der Lagerhalle in Mannheim von 11 564 qm statt; über die Kapitalserhöhung zu diesem Zwecke siehe unten. Die Fried- mann'schen Anlagen standen mit M. 1 398 696 zu Buche. Die Spritfabrik in Angenstein wurde infolge des am 1. Okt. 1887 in der Schweiz eingeführten Alkoholmonopols mit diesem Tage ausser Betrieb gesetzt, die Ges. erhielt hierfür eine Entschädigung von frs. 450 000. Die Fabrik selbst wurde 1891/92 für frs. 55 000 verkauft. Das Etablissement in Grünwinkel wurde 1888 durch eine grosse Rektifikationsanstalt für Feinsprit, 1891 durch Bau einer Getreidemühle mit Speicher, 1898 durch Bau einer neuen Presshefenfabrik, Brauereikeller, Picherei erweitert. Der Grundbesitz in Grünwinkel umfasst ca. 402 551 qm, in Käferthal ca. 33 590 qm, in Durmersheim ca. 18 392 qm, der sonstige Grundbesitz ist rund 52 330 qm gross. Die Ges. ist mit ihren Fabriken in Stettin und Neufahrwasser, sowie mit ihren Brennereien in Grünwinkel, Durmersheim und Käferthal bei der Centrale für Spiritus- Verwertung in Berlin beteiligt. Die Ges. besitzt gegenwärtig je eine Presshefenfabrik nebst Spiritusbrennerei in Grün- winkel, Durmersheim und Käferthal, je eine Spiritusraffinerie in Grünwinkel, Stettin und Neufahrwasser, eine Malzfabrik in Grünwinkel und Käferthal, eine Grossbrauerei und Roggenmühle in Grünwinkel, zwei Lagerhallen in Mannheim, sowie endlich eine eigene See- und Fluss-Rhederei zur Verfrachtung der eigenen Warenmengen. In der Brauerel kam 1901 eine 2. Eismaschine zur Aufstellung. Zweck: Betrieb von Brauerei, Spiritus- und Presshefen-Fabrikation, Mälzerei, Müllerei, Gast- und Landwirtschaft, Verwertung der Erzeugnisse und Handel mit einschlägigen Pro-