Brauereien. 1795 Bierbrauerei Kelbra vorm. Gebr. Joch, Act.-Ges. in Kelbra am Kyffh., mit Zweigniederlassung in Stolberg a. H., unter der Firma: Stolberger Brauerei, Zweigniederlassung der Bierbrauerei Kelbra vorm. Gebr. Joch A.-G. Gegründet: 1887. Letzte Statutänd. v. 23./11. 1899 bezw. 3./3. 1900. Zweck: Betrieb des Bierbrauereigewerbes und der dazu gehörigen Nebengewerbe. Die Ges. erwarb 1899 die Brauerei Gothe & Co. in Stolherg a. Harz. 1901 erwarb die Ges. das Grundstück Nicolaistr. 17 in Eisleben zwecks Errichtung einer Niederlage. Bierabsatz 1896–1901: 20 387, 21 058, 20 641, 20 189, 24 334, 23 359 hl. Malz wurden 1900–1901 an 354 869, 314 855 kg hergestellt. Kapital: M. 700 000 in 700 Aktien (Nr. 1–700) à M. 1000. Hypotheken: M. 380 900. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. und Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., hiernach 4 % Div., vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1901: Aktiva: Grundstück Kelbra 66 000, do. Berga-Kelbra 3297, Grund- stücke u. Gebäude Kelbra, Kloster-Mansfeld, Helbra, Leimbach, Oldisleben, Nordhausen u. Eisleben 553 147, Inventar Kloster-Mansfeld, Helbra, Leimbach, Oldisleben, Nordhausen, Halle a. S., Eisleben u. Sittendorf 26 046, Maschinen 53 651, Lagerfastage 28 971, Transport- fastage 14 850, Pferde u. Geschirr 12 552, elektr. Beleuchtung 2333, Kontor-u. Hausutensil. 1371, Brauereiutensil. 6919, Bierdruckapparate 966, Flaschen 4337, Eiskeller Bad Anna- Helbra 1311, Debit. 72 191, Hypoth.-Debit. 121 632, Darlehen 58 325, Kassa 8421, Wechsel 1700, Effekten 9891, Depositen 4500, Vorräte 106 685, Stolberger Brauerei 100 000, do. Ge- winn 1901 2259. Passiva: A.-K. 700 000, Hypoth.-Kredit. 380 900, Kautionen 14 682, R.-F. 54 260, Spec.-R.-F. 8500, Kredit. 9702, Bankierschulden 30 656, Gewinn 62 655. Sa. M. 1 261 358. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Brau- u. Biersteuer 18 859, Bau-, Maschinen- u. Inventar- Reparatur 4186, Gehälter u. Löhne 30 725, Betriebs-, Handl.-Unk., Steuern etc. 44 771, Fuhrpark, Frachten u. Bierniederlage 38 132, Material. 119 663, Abschreib. 23 516, Zs. 31 586, Gewinn 62 655 (davon R.-F. 3122, Tant. u. Grat. 4500, Div. 52 500, Tant. an A.-R. 2146, Vortrag 386). – Kredit: Vortrag 197, Bier-Erlös 334 984, Trebern 7156, Malzkeime 1858, Zs., Pacht u. Miete 27 108, Kohlensäure 531, Gewinn Stolb. Brauerei 2259. Sa. M. 374 096. Dividenden 1890–1901: 7, 5, 7, 7, 7, 9, 10, 10, 7½, 9, 9, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. Belger. Prokurist: Fr. Lehnert. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Otto Dietzel, Eisleben; Stellv. Stadtrat Otto Fiedler, München: Paul Fuhrmann, Bruno Poland, Gust. Thalwitzer, Apotheker W. Heering, Eisleben; Mor. Heilbrun, Erfurt. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Eisleben: Eisleber Discontogesellsch.; Erfurt: J. Heilbrun & Co.; Hannover: Gottfried Herzfeld.* Kapuzinerbräu-Aktiengesellschaft in Kulmbach. Gegründet: 29./4. 1897 mit Nachträgen v. 9. und 30./6., 3./11. 1897 und 1./2. 1898. Sitz der Ges. bis Dez. 1898 in Mainleus bei Kulmbach, dann in Kulmbach. Letzte Statutenänd. v. 28./12. 1899, 19./2. 1900, 29./1. 1901 u. 20./1. 1902. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Chr. Viandt legte sein Brauereigeschäft (einschl. Flaschenbiergeschäftseinrichtungen in Leipzig) um M. 488 500 gegen 308 Aktien ein. Wegener legte seine Grundbesitzung mit 1,27 ha ein um M. 11 500 gegen 9 Aktien, der Rest wurde beglichen durch Übernahme einer Hypothek von M. 2500. Von dem nach Anrechnung der von der Ges. übernommenen Hypothek- und Buchschulden mit M. 141 907 und einer von der Ges. zu leistenden Anzahlung von M. 3000 auf obigen Kaufschilling von M. 488 500 zu gunsten des Chr. Viandt bleibenden Kaufschillingsrest zu M. 35 593 hatte sich Viandt verpflichtet, die Gründungskosten mit M. 14 600 zu bezahlen. Zweck: Fortbetrieb der Brauerei „Chr. Viandt- in Mainleus. Bierproduktion jährl. ca. 15 000 hl. Kapital: M. 275 000 in 275 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 320 000; die G.-V. vom 15. Febr. 1899 beschloss Zuzahlung von 25 % = M. 250 auf jede Aktie bezw. Zusammen- legung der Aktien, auf welche diese Zuzahlung nicht geleistet, im Verhältnis 2: 1. Die Zuzahlung wurde auf die eine Hälfte des urspr. A.-K., also auf M. 160 000, geleistet, die andere Hälfte (M. 160 000) wurde zus. gelegt = M. 80 000, sodass das A.-K. am 30. Sept. 1899 M. 240 000 betrug. Die G.-V. v. 19. Febr. 1900 beschloss: a) auf jede Aktie sollen 25 % auf- bezahlt werden, welche zu Abschreib. verwendet werden sollen; b) von den Aktien, welche diese Aufzahlung nicht leisten, sollen zum Zweck der Kapitalsherabsetzung 3: 1 zusammengelegt werden; ausserdem Herabsetzung des Grundkapitals um M. 10 000, welche der Ges. in 10 Aktien zur Kaduzierung unentgeltlich überlassen wurden. Der hierdurch erzielte Buchgewinn von M. 73 750 wurde zu Abschreib. verwendet. Einreichung der Aktien musste bis 15./4. 1900 erfolgen. Die beschlussmässig behandelten Aktien wurden mit dem Stempelaufdruck versehen: „Abgestempelt 1900. Kapuzinerbräu-A.- G. Auf 191 Aktien wurden 25 % nachgezahlt und 39 Aktien wurden zusammengelegt; das A.-K. 113*