Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1817 Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Immobilien 641 480, Maschinen u. Geräte 311 492, Mobilien 1699, Fässer 7143, Fuhrpark 2097, Kassa 2687, Wechsel 28 095, Materialien 5277, Kohlen 1696, Waren 214 779, Debitoren inkl. Bankguthaben 224 665. Passiva: A.-K. 1 000 000, RHypoth. 150 000, R.-F. 128 969, Delkrederekto 15 000, Kre- ditoren inkl. Steuerfiskus 105 372, Gewinn 41 771. Sa. M. 1 441 114. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 75 446, Löhne 71 397, Unkosten 83 291, Repara- turen 5951, Interessen 5101, Abschreib. 26 471, Gewinn 41 771 (davon Div. 40 000, Vortrag 1771). – Kredit: Vortrag 1148, Warengewinn 308 284. Sa. M. 309 432. Kurs Ende 1890–1901: 155, 150, 140, 150, 128, 128, 140, 140, –, 126.50, 118, 100 %. Eingeführt am 28. März 1889 zu 165 %. Notiert in Mannheim. Dividenden: 1888–98: 17, 15, 15, 14, 11, 8, 5, 7, 8½, 8½, 6 %; 1899/1900 (für/1 Jahre): 8 %; 1900/1901: 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Jacob Stroehle. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Konsul Carl Bürck, Mannheim; Stellv. A. Kolligs, Justizrat Dr. Fritz Friedleben, Frankfurt a. M.; W. Stöck, Mannheim. Prokuristen: Josef Schöllhorn, Albert Girstenbreu, Herm. Stroehle. Zahlstellen: Eigene Kasse; Ludwigshafen: S. Lederle. Union Leipziger Presshefefabriken und Kornbranntwein- Brennereien, Actien-Gesellschaft. Sitz in Mockatt bei Leipzig, Zweigniederlassung in Leipzig, Bayersche Strasse. Gegründet: Am 9./2. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1899; handelsger. eingetragen am 22./6. 1900. Letzte Statutenänd. vom 27./3. 1901. Gründer s. J ahrgang 1900/1901. Die Kommandit-Ges. Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau hat die sämtlichen Aktiven ihres Fabrikationsgeschäfts, sowie das von ihr erworbene Geschäft der Firma Presshefefabrik und Kornbranntweinbrennerei C. Koelitz-Giani in Leipzig in die Akt.-Ges. eingebracht und dafür M. 300 000 in 300 Aktien der neuen Ges. à N. 1000 gewährt erhalten. Weiter hat die letztere von der einbringenden Firma die Verpflichtung übernommen, dem Kaufm. Ludwig Koelitz in Leipzig M. 50 000 bar aus den Mitteln der Akt.-Ges. zu zahlen, M. 50 000 in Aktien derselben à M. 1000 zu gewähren und 100 Stück Genussscheine der Akt.-Ges. zu überlassen. Eine weitere Entschädigung in Höhe von M. 100 000 bar an Ludw. Koelitz ist nicht zu Lasten der Akt.-Ges., sondern aus den Mitteln der Gesellschafter der Firma Presshefe- und Kornspiritus-Fabrik Saxonia Horn & Co. in Mockau erfolgt. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Hefe und Spiritus, Branntwein, Likören, Malz und Trebern, sowie Nebenprodukten. Das erste Geschäftsjahr ist als Bau- u. Organisationsjahr zu betrachten. 1901 wurde die Fabrik von Grund auf umgebaut, vollständig mit neuen Maschinen eingerichtet und wesentlich erweitert, wodurch ein 8–9 monatl. Stillstand des Betriebes herbeigeführt wurde. Kapital: M. 650 000 in 650 Aktien (Nr. 1–650) à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht zwecks Errichtung von Neubauten lt. G.-V.-B. vom 27./3. 1901 um M. 150 000 (auf M. 650 000) in 150 neuen Aktien à M. 1000 mit halbem Div.-Recht für 1900/1901, übernommen von dem Bankhause Becker & Co. in Leipzig, angeboten den Aktionären 4: 1 vom 16.–30./6. 1901 zu pari. Hypotheken: M. 160 000. (Stand ult. Sept. 1901.) Genussscheine: Es wurden 100 Stück (Nr. 1–100), auf Namen ausgefertigt, welche Ludwig Koelitz bei der Gründung der Ges. erhielt. Die Genussscheimn-Inhaber haben keine Aktionärrechte. Betreffs Gewinn Verteilung siehe unten. Im Falle Liquidation der Ges. wird von dem nach Rückzahlung des Nominalbetrages des A.-K. etwa verbleibenden Liquidationsgewinn M. 1000 an jeden Genussschein ausgezahlt. Die Akt.-Ges. ist ver- bpflichtet, die auszugebenden 100 Genussscheine dergestalt zu tilgen, dass die hierzu vorzunehmende Rücklage vor Verteilung einer Super-Div. auf das A.-K. erfolgt. Eine stärkere Tilg. ist der Ges. jederzeit gestattet. Die Tilg. der Genussscheine (mind. M. 5000 bro Geschäftsjahr) erfolgt im Wege der Auslos., und zwar hat die Auslos. spät. bei Ge- nehmigung der Jahresinventur und Bilanz zu geschehen. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. in Leipzig oder Mockau. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Rücklagen, auch zur Tilg. der Genuss- scheine, vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, hierauf 4 % Div., je M. 50 auf die Ge- nussscheine, vom verbleib. Überschuss 12 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahresvergütung von M. 6000), Rest Super-Div. an die Aktien bezw. auch zu frei- händigen Ankauf und zur Auslos. weiterer Genussscheine. Bilanz am 30. Sept. 1901: Aktiva: Areal 210 000, Gebäude 269 882, Maschinen u. Apparate 303 916, elektr. Anlage 6769, Mobil. u. Utensil. 8396, Geschirre 4566, Fastagen 5364, Debit. 102 596, Mälzereibaukto 52 613, Säcke 726, Patente 1, Kassa 3549, Wechsel 5037, Vorräte 100 191, Assekuranz 1500, Verlust 33 455. Passiva: A.-K. 650 000, Hypoth. 160 000, Accepte 43 718, Bankkto 129 778, Kau- tionskto 4200, Kredit. 120 869. Sa. M. 1 108 566.