ee 10 Banken und andere Geld-Institute. 28./2. 1902 bezw. 15./6. 1902 ein. Der bis 31./5. 1902 eingegangene Betrag von M. 710000 ist zur Schuldentilg. bei der Dresdner Creditanstalt in Liquid. verwandt. Auf M. 40 000 (Aktien Nr. 2911–50) wurden restl. 75 % nicht eingezahlt. Diese Aktien wurden kaduziert. Liquid.-(Eröffnungs-)Bilanz am 30. Juni 1902: Aktiva: Kassa 1167, 3 Debit. inkl. Bankguth. 110 720, Effekten 667 000, Verlust 2 212 242. – Passiva: A.-K., voll eingezahlt 2 960 000, M. 40 000 mit 25 % Einzahl. = 10 000, alte Div. 80, 8 Kredit. 21 050. Sa. M. 2 991 130. Kurs Ende 1896–1902: 110, 120, 121.50, 117, –, –, – %. Aufgelegt 29./6. 1896 zu 105 %. Notiert in Dresden. Dividenden 1896–1901: 8 % p. r. t., 8, 8, 8, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 3 J. (K.) Liquidatoren: Dr. Getz, M. Hörisch. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. Dr. Gg. Pleissner, Plauen b. Dresden; Stellv. Rentier Mor. Gross, Klotzsche; Kaufm. Phil. Giesse, Dresden; Rentier Herm. Grube, Radebeul; Rechtsanw. A. Hennigson, Berlin. Creditanstalt für Industrie u. Handel in Dresden in Lig. Die Bank war das Finanzinstitut der am 15./6. 1901 in Konkurs geratenen Akt.-Ges. Elektricitäts-Werke (vorm. O. L. Kummer & Co.) in Dresden, welcher Ges. nebst ihrem Koncern die Bank übergrosse Kredite eingeräumt hatte, wodurch sie im Juni 1901 selbst in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Zur Befriedigung der Einleger und Buch- gläubiger beschloss eine Anzahl Banken und Bankhäuser (Reichsbank, Sächsische Bank. Dresdner Bank, Deutsche Bank, Günther & Rudolph, Gebr. Arnhold etc.) unter der Be- dingung, dass die Wechselgläubiger Stundung gewähren, der Creditanstalt ca. M. 6 000 000 gegen Unterpfand zur Verfügung zu stellen. Durch diese Hilfsaktion wurde der Ausbruch des Konkurses verhindert und eine ruhige Abwickelung der Geschäfte ermöglicht. Die G.-V. v. 12./7. 1901 beschloss die Liquid. der Bank. (Siehe die Jahrgänge 1901/1902 u. 1902/1903 Bd. I dieses Handbuches.) Dem Bericht der Liquidat. v. 4./10. 1902 ist folg. zu entnehmen: Das mit dem 12./7. 1902 abgelaufene erste Geschäftsjahr unserer Liquid. hat gegenüber der zur Zeit seines Beginnes obwaltenden allg. Geschäftslage keine Besserung gebracht. Auf dem Gebiete der elektr. Industrie, welche für uns ganz besonders in Betracht kommt, liegen zur Zeit die Verhältnisse sogar noch ungünstiger als zu Beginn unserer Thätigkeit. Selbstverständlich konnte das nicht ohne Einfluss auf das Ergebnis der Liquid. bleiben; die einigermassen vorteilhafte Flüssig- machung unserer Aktiven wurde durch die angedeuteten Verhältnisse in hohem Grade er- schwert. Diesen Umständen ist es zuzuschreiben, dass unsere Liquid. noch nicht so weit vorgeschritten ist, wie es im Interesse unserer Gläubiger und unserer Aktionäre zu wünschen gewesen wäre. Einigermassen erleichtert wurde unsere Thätigkeit durch das uns zu neuem Danke verbindende weitere Entgegenkommen und durch die Nachsicht der Neichsbank, der Sächs. Bank und der übrigen Banken und Bankhäuser, denen wir als Wechselschuldner ver- bflichtet bleiben. Bei Ablauf der in unserem letzten Berichte mitgeteilten Gestundung bis 31./1. 1902 wurde uns gegen eine zweite Abzahlung von 14 % (die erste Abzahlung betrug 25 %) weitere Gestundung auf unbestimmte Zeit gewährt, deren wir noch jetzt teilhaftig sind, nachdem wir am 10./7. 1902 noch 11 % abgezahlt haben. Ein weiterer Betrag unserer Wechsel- schulden erledigte sich durch Zahlungen der aus den Wechseln mitverpflichteten Dritten, insbes. durch die Abschlagszahlung von 5 % im Konkurse der A.-G. Elektricitätswerke (vorm. O. L. Kummer & Co.). Unsere Wechselschuld von urspr. M. 12 556 763 hat sich hierdurch bis auf M. 4 430 026 verringert. Im Febr. 1902 haben die Inh. der 5 % Oblig. der Elektricitäts- werke vorm. O. L. Kummer & Co. beschlossen, die Creditanstalt für Ind. u. Handel in Liquid. für den ihnen aus dem Konkurse der Elektricitätswerke erwachsenden Ausfall in Anspruch zu nehmen. Wir haben den erhobenen Anspruch als unbegründet und überdies die Be- rechtigung des Vertreters der Oblig. zur Anstellung dieser Klage bestritten. Auf Grund letzteren Einwandes ist in erster Instanz ein uns günstiges, auf Klageabweisung lautendes Urteil ergangen. Gegen die früheren Dir. u. diejenigen Mitgl. unseres früheren A.-R., welche nicht durch die in der letzten G.-V. beschlossenen Vergleiche entlastet sind, haben wir eine Schadenersatzklage erhoben. Auch in diesem Prozesse liegt eine Entscheidung zur Zeit noch nicht vor und kann eine solche bei der Umfänglichkeit der notwendigen Beweisführungen noch nicht so bald erwartet werden. Überdies haben wir gegen Komm.-Rat Horn wegen seiner Buchschuld, die er bestreitet, Klage zu erheben gehabt. In dieser Sache hat die Beweiserhebung stattgefunden und steht die Schlussverhandlung bevor. Der seiner Zeit aus- gebrachte Arrest auf die Grundstücke und auf uns bekannte Aussenstände des Genannten besteht selbstverständlich bis zur Erledig. des Prozesses fort. Der grössere Teil der Effekten- bestände konnte zu verhältnismässig günstigen Bedingungen realisiert werden. Weiter wollen wir nicht unterlassen, auch davon Mitteilung zu machen, dass wir zur Vermeidung allzu grosser Verluste uns genötigt sahen, die Spinnereigrundstücke der in Konkurs befindf. A.-G. Flechsig- u. Bohle-Werke in Werdau mit einem Aufwande von M. 121 904 bei M. 309 456 gerichtl. Taxe und zwei Steinbrüche der gleichfalls in Konkurs befindl. A.-G. Ver. Stein- brüche im Plauenschen Grunde zu Dresden, mit einem Gesamtaufwande von M. 72 615 bei M. 146 968 gerichtlicher Taxe im Zwangsversteigerungsverfahren zu erstehen. Liquidatoren: Gewählt in der G.-V. vom 12./7. 1901: Dir. Dr. A. M. Getz, Max Hörisch, Rechtsanwalt Dr. Pleissner.