Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 69 Direktion: Vors. Rechtsanwalt Franz Driever, Ahaus; Sekretarius Abraham Pabbruwe, Winterswyk; technischer Leiter: Reg.-Baumeister G. Küchler, Oeynhausen. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. G. J. van Heek, Stellv. Engbert Jannink, Enschede; Jan van Delden, Ysaac van Delden, Johs. Dües, Ahaus; Amtmann A. Fischer, Wessum. 8 2 ve * Aktiengesellschaft für Bahnen und-Tiefbauten in Berlin, W. 35, Schöneberger Ufer 21. Gegründet: 25./5. 1900; eingetr. 18./6. 1900. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Bau, Erwerb u. Betrieb von Bahnen jeder Art, insbes. von Kleinbahnen, sowie För- derung des Eisenbahnverkehrs, ferner Bau von Kanälen, Chausseen u. and. Tiefbauanlagen. Durch Vertrag v. 19./7. 1900, ergänzt durch Vertrag v. 21./3. 1901, hat die Ges. vom Gen.-Unternehmer Philipp Balke, Berlin, die von demselben gepachteten Betriebe der Buckower, Lehniner und Selters-Hachenburger Kleinbahn zu Originalbedingungen über- nommen und zwar den Betrieb der Buckower und Lehniner Kleinbahn v. 1./7. 1900 ab, den Betrieb der Selters-Hachenburger Kleinbahn vom 1.8. 1901 ab. Ferner hat die Ges. durch Vertrag v. 21./3. 1901, und zwar v. 1./4. 1901 ab, den ge- samten Gewerbebetrieb des Phil. Balke für eigene Rechnung übernommen, unter Ersatz der demselben erwachsenen Vorkosten, und auch mehrere Transaktionen mit Phil. Balke vereinbart. Die Ges. hatte 1902 für fremde Rechnung folg. normalspurige Bahnstrecken im Bau: Bottrop-Buer (12 km), Merzig-Büschfeld (20 km), Blory-Vigny (20 km). Die Ges. hat bereits ausgeführt den Tunnel der Untergrundbahn in Berlin vom Nollendorfplatz bis Zool. Garten. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien (Nr. 1–1200) à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besond. Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Vorst. u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1902: Aktiva: Kassa 1743, Effekten: Eisenbahn-Prior.-St.-Aktien 145 650, Eisenbalmanteile 4000, Staatsanleihen etc. 123 082, Bankguth. 287 189, Debit. 451 224, Betriebsinventar 11 600, Bauinventar 303 786, Oberbaumaterial. Herschbach-Schenkelberg- Hartenfels 26 867, Projekte 37 342. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 10, Kredit. 186 761, Gewinn 5712. Sa. M. 1 392 485. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 60 440, Gewinn 5712. – Kredit: Vortrag 205, Betriebs- u. Baugewinne, Zs. u. sonst. Einnahmen 65 948. Sa. M. 66 153. Dividenden 1900 1901–1901/1902: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Alb. Arndt, Stellv. Karl Kaehler (aus dem A.-R. del.). Prokurist: Emil Schuetz. Aufsichtsrat: Vors. Ing. Phil. Balke, Bankier Rud. Keil, Dir. Benno Orenstein, Berlin; Oberstl. a. D. Jul. von Kopp, Wiesbaden Alt-Damm-Kolberger Eisenbahn-Ges. in Stettin, Lindenstr. 29. Gegründet: 26./11. 1880. Letzte Statutänd. v. 30./6. 1900, 29./6. 1901 u. 24./3. 1902. Die Konc.- Urkunden lauten v. 4./10. 1880, 14./12. 1892, 23./8. 1897, 14./4. u. 20./6. 1902. Zweck: Bau und Betrieb der Nebenbahnen Alt-Damm-Kolberg (eröffnet am 25./5. 1882) 122,27 km u. Piepenburg-Regenwalde (eröffnet am 1./11. 1893) 13, 88 km, zus. 136,2 km. Die Strecke Alt-Damm-Gollnow (22, 88 km) ist seit Eröffnung der Staatsbahnstrecke Gollnow- Cammin-Wollin, 15./7. 1892, auf 10 Jahre gegen Zahlung von jährl. M. 150 000 an den Staat verpachtet. Der Vertrag ist zwei Jahre vor Ablauf kündbar, event. läuft er auf je neue 10 Jahre (1902 bis 1912 verlängert für die Pachtsumme von jährl. M. 185 000). Die Ges. hat auch in Zukunft R.-F. und Ern.-F. für ihre gesamte Linie zu dotieren. Die G.-V. v. 17./1. 1896 bezw. 30./6. 1897 beschloss, eine Nebenstrecke von Kolberg nach Köslin (42 km lang) zu bauen, die der Staat nach 10 Jahren erwerben kann, (Betriebseröffnung am 18./5. 1899) und hierfür eine Anleihe von M. 1 830 000 zu 3 ½ % aufzunehmen (s. u.). Die Bahnstrecke Alt-Damm-Kolberg ist eingeleisig; zur Herstellung des zweiten Geleises kann die Ges. erst angehalten werden, wenn die Brutto-Einnahme im Durch- schnitt dreier auf einander folgender Jahre mindestens M. 16 000 Pr. km beträgt. Der Staat behält sich das Recht vor, den Betrieb der Bahn für die Ges. jeder- zeit zu übernehmen (für die Linie Kolberg-Köslin erst 10 Jahre nach Betriebseröffnung) bezw. das Unternehmen gegen Erstattung der Anlagekosten käuflich zu erwerben. Auch ist die Ges. verpflichtet, den Betrieb an die Verwaltung einer anschliessenden Privatbahn gegen eine jährliche Rente, welche dem im Durchschnitt der letzten 5 Jahre erzielten Reingewinn gleichkommt, jedoch mindestens jährlich 4½ % ihres Anlagekapitals beträgt, zu überlassen, falls die Regierung es für notwendig erachtet. Nach deren Ermessen ist die Ges. auch gehalten, event. Einrichtung und Betrieb der Bahn gemäss den Ansprüchen einer Hauptbahn umzugestalten oder diese Umgestaltung wie die ganze Anlage anderen gegen Gewährung obiger Rente zu überlassen. Die Ges. führt auch den Betrieb der Kleinbahnen Naugard-Daber u. Gollnow bezw. Speck nach Massow für Rechnung des Naugarder Kreises (diese kommt 1903 zum Bau). Im Okt. 1902 machte der Preuss. Staat der Ges. für Abtretung ihres Unternehmens folg. Offerte: A. Für je 4 St.-Aktien zu je M. 500: Staatsschuldverschreib. der 3 % konsolid. An-